Drei Jahre ohne Sessellift
„St. Johanner dürfen Hahnbaum nicht vergessen"

Am Hahnbaum läuft aktuell die dritte Skisaison seit Abriss des alten Sesselliftes. Der wenige Schnee stellt die Bergbahnen und die Gastronomie am St. Johanner Hausberg vor Herausforderungen. | Foto: Felix Hallinger
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  • Am Hahnbaum läuft aktuell die dritte Skisaison seit Abriss des alten Sesselliftes. Der wenige Schnee stellt die Bergbahnen und die Gastronomie am St. Johanner Hausberg vor Herausforderungen.
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Am Hahnbaum in St. Johann läuft aktuell die dritte Skisaison seit der alte Sessellift abgerissen wurde. Der Schneemangel stellt die Bergbahnen heuer ebenso vor Herausforderungen wie auch die Gastronomie am Berg. Das „Snow Space Salzburg" bekennt sich trotzdem weiterhin zum Betrieb der Lifte.

ST. JOHANN. Es ist die dritte Skisaison am Hahnbaum seit dem viel diskutierten Abriss des alten Sesselliftes — die erste ohne Coronaregelungen. Während der kostenlose Übungslift, mit rund zweiwöchiger Unterbrechung, schon seit kurz vor Weihnachten geöffnet ist, konnte der Betrieb am Schlepplift wegen Schneemangels erst Anfang Februar starten. 

Der Schlepplift am Hahnbaum konnte wegen der warmen Temperaturen heuer erst am 7. Februar in Betrieb gehen. Die Bergbahnen bekennen sich trotz der Klimakrise klar zum Betrieb des Liftes. | Foto: Felix Hallinger
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Hahnbaum ist Minusgeschäft

Betrieben werden die beiden Lifte am Hahnbaum vom "Snow Space Salzburg". "Ob der Schlepplift im Dezember schon fährt oder erst im Februar, macht für uns wirtschaftlich kaum einen Unterschied", erklärt Unternehmenssprecher Simon Guggi. Kurzfristig sei der Betrieb am Hahnbaum ohnehin ein Minusgeschäft. Auch wenn die Kosten seit Abriss des Sesselliftes viel niedriger seien. „Aber es ist natürlich eine Investition in die Zukunft. Wer als Kind am Hahnbaum die Liebe zum Skifahren entdeckt, wird später auch in Alpendorf Skifahren gehen," so Guggi. Daher bekenne man sich trotz der "enormen Herausforderungen durch den Klimawandel" weiterhin klar zum Betrieb der Lifte am Hahnbaum.

An der ehemaligen Talstation des Sesselliftes herrschen aktuell frühlingshafte Bedingungen.  | Foto: Felix Hallinger
  • An der ehemaligen Talstation des Sesselliftes herrschen aktuell frühlingshafte Bedingungen.
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Übungslift als Besuchermagnet

Die Auslastung ist jedenfalls gut. Im vergangenen Winter verbuchte das "Snow Space" bei guter Schneelage am Hahnbaum rund 150.000 Fahrten an 89 Betriebstagen. Zum Vergleich: In der letzten Saison mit Sessellift, im Winter 2019/20, waren es 90.000 Fahrten an 82 Betriebstagen. „Der Abriss des Sesselliftes macht sich also nicht bemerkbar. Besuchermagnet ist und bleibt der Gratis-Tellerlift", bekräftigt Guggi. Der kostenlose Zugang zum Übungslift wird durch Zuschüsse der Gemeinde finanziert. "Daher haben wir klar vereinbart, dass der Tellerlift Priorität in der Präparierung hat", so der St. Johanner Bürgermeister Günther Mitterer (ÖVP). „Gerade angesichts dieses schneearmen Winters leisten die Bergbahnen hier wirklich gute Arbeit", lobt der Ortschef.

Bürgermeister Günther Mitterer (ÖVP) betont die gute Zusammenarbeit der Gemeinde mit den Bergbahnen am Hahnbaum. | Foto: Felix Hallinger
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Kaum Tourengeher wegen Schneemangels

Auch der Hüttenwirt der Vogei Hütte, Franz Thurner, steht durch den Schneemangel vor Herausforderungen. Thurner hat die Gastronomie neben der ehemaligen Bergstation des Sesselliftes im Mai 2021 übernommen — kurz nach einem Lockdown und als der gut frequentierte Lift bereits Geschichte war. „Bis Mitte Jänner war heuer sowieso kaum Schnee. Und auch seither kommen viel weniger Tourengeher als im letzten Winter", berichtet er.

Hüttenwirt Franz Thurner und seine Freundin Julia Fabian betreiben aktuell die Gastronomie auf der Vogei Hüttn. Aufgrund des warmen Winters kommen heuer weniger Tourengeher als in anderen Saisonen. | Foto: Felix Hallinger
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Die Rodelbahn, die in der Nähe der Hütte startet und von der Gemeinde präpariert wird, war in diesem Winter noch kaum geöffnet. Durch den Abriss des Sesselliftes würden aber ohnehin viel weniger Rodler kommen als früher. Bis 2020 konnten Wintersportler noch die eigenen Schlitten mittels Bergfahrt zur Hütte bringen. Es war ein viel genutztes Angebot in St. Johann. „Jetzt kann man zu Fuß gehen oder mit dem Taxi kommen", erklärt Thurner, der auf der Hütte auch einen Rodelverleih anbietet.

Seit Abriss des Sesselliftes kommen auch weniger Rodlerinnen und Rodler auf die Vogei Hüttn. | Foto: Felix Hallinger
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Hoffnung auf guten Saisonausklang

Thurner hofft nun auf eine halbwegs zufriedenstellende Schneelage in den nächsten Wochen, um den wirtschaftlichen Schaden in Grenzen zu halten: „Ich bin über jeden Tourengeher froh, der heuer noch kommt." Auf die Frage, warum er die Vogei Hütte trotz der bescheidenen Voraussetzungen im Frühling 2021 übernommen habe, meint der Hüttenwirt: „Ich wusste, dass es ein enormes Risiko ist. Aber mir hat die Hütte hier einfach getaugt. Das Panorama ist in jeder Jahreszeit beeindruckend." Er hofft, dass auch die St. Johannerinnen und St. Johanner weiterhin viel und oft am Hahnbaum unterwegs sein werden.

Von der winterlichen Vogei Hütte blickt man in das grüne Salzachtal. | Foto: Felix Hallinger
  • Von der winterlichen Vogei Hütte blickt man in das grüne Salzachtal.
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"Die Stadt hat wirklich einen einzigartigen Hausberg. Die Einheimischen dürfen ihn nicht vergessen", plädiert Thurner. Der Flachauer will jedenfalls mindestens ein weiteres Jahr als Hüttenwirt am Hahnbaum bleiben. „Das Geschäft ist natürlich speziell im Winter extrem vom Wetter abhängig. Aber ich freue mich jederzeit über viele Gäste, die bei mir essen, trinken und feiern", stellt er klar. 

Die Skitour von St. Johann auf den Hahnbaum ist bei Wintersportlern unter anderem wegen ihrer zentralen Lage beliebt.  | Foto: Felix Hallinger
  • Die Skitour von St. Johann auf den Hahnbaum ist bei Wintersportlern unter anderem wegen ihrer zentralen Lage beliebt.
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Ticketpreise nach Kritik gesenkt

Auch die Liftbetreiber vom „Snow Space" hoffen noch einmal auf ein Lebenszeichen des Winters, um auch am Hahnbaum einen möglichst langen Skibetrieb zu ermöglichen. Zuletzt habe man auch auf Kritik aus der Bevölkerung reagiert, wonach die Kartenpreise am Hahnbaum zu hoch gewesen seien. Waren zunächst für die Tageskarte für Erwachsene noch 37 Euro veranschlagt, habe man laut Guggi nun auf 25 Euro nachgebessert. „Auch die Preise für Stundenkarten haben wir jetzt gesenkt, die werden ja am Hahnbaum hauptsächlich gekauft", so der Unternehmenssprecher. Der Preis eine Zweistunden-Karte wurde im laufenden Betrieb für Erwachsene etwa von 28 auf 19 Euro reduziert. Kinder zahlen für zwei Stunden am Schlepplift nunmehr 9,50 Euro.

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