Geschichtlicher Einblick und Anleitung
Uwe Hohenwallner aus Wagrain weiß, wie man köstliches Muas kocht

Uwe Hohenwallner lernte das Muas-Kochen von seiner Mutter. | Foto: Nicole Hettegger
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Uwe Hohenwallner ist einer von leider nur noch wenigen Pongauern, die gut und gerne Muas zubereiten. Dabei steckt das Traditionsgericht voller Geschichte und ist in der Zubereitung auch gar nicht so schwer, meint Hohenwallner.

WAGRAIN. Viele kennen es noch von früher: das Muas. Während es bei Großeltern oft täglich am Tisch stand, gibt es heute nur mehr wenige, die Muas kochen können. Einer von ihnen ist Uwe Hohenwallner aus Wagrain. "Mich begleitet das Muas-Kochen schon sehr lange. In meiner Kindheit, als meine Familie den Babenhof in der Ginau gepachtet hatte, gab es jeden Tag zum Frühstück Muas und Schottsuppe", erzählt er.

Gekocht hat das Muas damals seine Mutter, und die verwendeten Zutaten stammten alle vom eigenen Bauernhof. Damals war es üblich, dass jeder Bauer sein Getreide selbst anbaute. Hohenwallner erinnerte sich daran, dass in den ersten Jahren der Pacht auch die Altbäuerin am Hof Muas für die Dienstboten gekocht hat. "Sie hat es mit den Dienstboten besonders gut gemeint und hat so viel Butter reingegeben, bis das Muas darin gschwommen ist, sodass man es fast nicht essen konnte. Das war in einer Zeit, in der es nicht selbstverständlich war, dass Dienstboten gut versorgt wurden."

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Gericht für Holzarbeiter

Als Hohenwallner später von zuhause weg ging, um in den 1960er Jahren mit seinem Bruder in der Steiermark Holzarbeiten zu verrichten, begleitete ihn das Muas weiterhin. "Wir hatten im Wald eine Rindenhütte und bereiteten in der Früh das Muas am offenen Feuer zu", erzählt er. Verfeinert haben sie es mit mitgenommenen Äpfeln oder, wenn es die Zeit erlaubte, sammelten sie bei den Holzarbeiten Schwarzbeeren.

Zubereitung ist einfach

"Muas zu kochen ist gar nicht so schwer und die Zubereitung dauert auch nur knapp eine halbe Stunde. Wichtig ist aber, dass man dabei bleibt. Das ist nicht wie beim Schweinsbraten, den man ins Rohr schiebt und wo man dann erst eine Weile später wieder nachsehen muss", sagt Hohenwallner.

Hier zeigen wir die einzelnen Schritte der Zubereitung:

Für das Muas benötigt man nur Mehl, Wasser, Butter und Früchte. | Foto: Nicole Hettegger
  • Für das Muas benötigt man nur Mehl, Wasser, Butter und Früchte.
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Wichtig ist, dass bei der Zubereitung des Teiges das Zugeben des kochenden Wassers auf einmal erfolgt. | Foto: Nicole Hettegger
  • Wichtig ist, dass bei der Zubereitung des Teiges das Zugeben des kochenden Wassers auf einmal erfolgt.
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Es wird gerührt, bis der Teig die richtige Konsistenz erreicht hat. | Foto: Nicole Hettegger
  • Es wird gerührt, bis der Teig die richtige Konsistenz erreicht hat.
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Der Teig wird in einer unbeschichteten Pfanne mit geschmolzener Butter flach gedrückt. | Foto: Nicole Hettegger
  • Der Teig wird in einer unbeschichteten Pfanne mit geschmolzener Butter flach gedrückt.
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Wurde der Teig auf beiden Seiten goldbraun angebraten, erfolgt das Zerstückeln mit einem Muaser oder Spachtel. | Foto: Nicole Hettegger
  • Wurde der Teig auf beiden Seiten goldbraun angebraten, erfolgt das Zerstückeln mit einem Muaser oder Spachtel.
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Zum Schluss gibt man noch die Früchte hinzu. Diese werden unter dem Muas verdeckt und je nach Größe der Früchte ein paar Minuten gedünstet. Schwarzbeeren brauchen nur kurze Zeit, Apfelstücke müssen länger in der Pfanne sein. | Foto: Nicole Hettegger
  • Zum Schluss gibt man noch die Früchte hinzu. Diese werden unter dem Muas verdeckt und je nach Größe der Früchte ein paar Minuten gedünstet. Schwarzbeeren brauchen nur kurze Zeit, Apfelstücke müssen länger in der Pfanne sein.
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Muas und Früchte werden schließlich vermischt und eventuell streut man noch Staubzucker darüber. Gegessen wird traditionell aus einer Pfanne. | Foto: Nicole Hettegger
  • Muas und Früchte werden schließlich vermischt und eventuell streut man noch Staubzucker darüber. Gegessen wird traditionell aus einer Pfanne.
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Hohenwallner selbst kocht mindestens einmal pro Woche Muas, häufig im Rahmen des Heimat- und Brauchtumsabends in Wagrain. Er wurde als Muas-Kocher auch schon zu vielen Veranstaltungen wie etwa zur Pongauer Museumsnacht eingeladen, wo er das Muas für die Besucher zubereitete. An die Kinder der Wagrainer Volkstanzgruppe möchte er das Wissen rund um die Zubereitung weitergeben, damit dieses traditionelle Gericht bestehen bleibt.

Mehr Neuigkeiten aus dem Pongau findest du HIER.

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