VIDEO: Großarler braut edles Bier in eigener Garage
Brauer Christian Kühr verbürgt sich bei seinem Großarltaler Bier für handgemachte Qualität.
GROSSARL (aho). Seine Garage hat Christian Kühr in eine Mini-Brauerei umgewandelt. Dort produziert der Großarler seit März diesen Jahres sein handgemachtes Großarltaler Bier. Die Edelbiersorte ist für den gelernten Schneidermeister eine Herzensangelegenheit.
"Keine Ahnung vom Brauen"
Die Idee zur eigenen Brauerei entstand zuerst mit Freunden, später hat der Großarler seine Vorstellungen alleine verwirklicht. Anfang 2018 absolvierte er den Sommelierkurs in Kaltenhausen, wo er viel lernen konnte. "Ich war dort der einzige, der eigentlich keine Ahnung vom Bierbrauen hatte. Aber du bist voll in der Materie und mit vielen Profis im Gespräch", erzählt Kühr. Daraufhin hat er sich den Namen "Großarltaler Bier" patentieren lassen und zuhause die Manufaktur eröffnet.
Rezept ist aufgegangen
Beachtlich ist, dass Kühr sein erstes Rezept ohne fremde Hilfe zusammengestellt hat – und es hat gleich eingeschlagen. Der Familienvater verwendet einen selten benutzten Hopfen aus einem kleinen Anbaugebiet in Deutschland, direkt vom Bauern. "Da brauchst du natürlich auch Glück, damit das sofort funktioniert. Aber ich habe mir im Vorfeld alles gründlich überlegt und die Rezeptur ist bis heute die gleiche."
Brauen ist sehr zeitintensiv
Im Hotel Tauernhof ist der 46-Jährige als Haustechniker angestellt – mit 25 Wochenstunden, damit noch Zeit zum Brauen bleibt. Diese Zeit braucht er auch, schließlich ist beim Großarltaler Bier vom Mahlen über das Abfüllen bis zum selbständigen Bau der Holzkisten alles handgemacht. Die Herstellung des Klassikers – es ist das Kellerbier – dauert insgesamt rund fünf Wochen. Neben dem Kellerbier gibt es im Hause Kühr auch Honigbier, Zirbenbier und Pale Ale. Die Biere durchlaufen einen Sudvorgang von rund sechs Stunden. Nach der Kühlung folgt eine fünf- bis sechstägige Gärung. "Ich gönne meinem Bier einen längeren Reifungsprozess, denn der bringt den vollmundigen Geschmack und darauf lege ich viel Wert."
Voller Geschmack entfaltet
Durch den geringen Hopfenanteil ist das naturtrübe Bier nicht herb oder bitter, sondern eher malzig und recht still. "Bei jedem Schluck wird der Geschmack intensiver, ab dem dritten Schluck spürt man das Prickeln und der Geschmack entfaltet sich vollständig auf der Zunge", beschreibt der Brauer sein Bier.
Ein Bier für Genießer
Für Trinkgelage eigne sich das Großarltaler Bier übrigens nicht besonders. Der intensive Geschmack lässt keine allzu großen Konsummengen zu, wie der 46-Jährige erklärt: "Das Großarltaler Bier ist etwas zum Gönnen. Weil alles handgemacht ist, ist es auch recht hochpreisig. Getrunken wird das Edelbier am besten in kleinen Mengen im Sekt- oder Weinglas." Wer das Großarltaler Bier selbst probieren möchte, kann sich über die Website von Christian Kühr informieren und persönlich vorbeikommen.
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