Aus dem Klinikum Schwarzach
Zwischen Hochsaison, Neubau und Fachärztemangel

Das Klinikum in Schwarzach erholt sich von einer intensiven Wintersaison. | Foto: KSK/Schiel
3Bilder
  • Das Klinikum in Schwarzach erholt sich von einer intensiven Wintersaison.
  • Foto: KSK/Schiel
  • hochgeladen von Peter Weiss

Das Kardinal Schwarzenberg Klinikum in Schwarzach blickt auf eine intensive Zeit zurück. Als medizinisches Rückgrat der innergebirgischen Region stemmt das Spital nicht nur saisonale Auslastungsspitzen, sondern auch langfristige Herausforderungen wie Personalbedarf, Sparvorgaben und einen Großneubau. MeinBezirk hat nachgefragt, wie es dem Klinikum aktuell geht – und wie es für die kommenden Jahre aufgestellt ist.

SCHWARZACH. Das Kardinal Schwarzenberg Klinikum hat eine intensive Wintersaison hinter sich. Als Schwerpunktkrankenhaus und zertifiziertes regionales Traumazentrum des Innergebirgs ist das Haus starken saisonalen Schwankungen ausgesetzt. Rund 200.000 Einheimische und ebenso viele Touristen jährlich sorgen besonders in den Wintermonaten für eine hohe Auslastung. In der vergangenen Saison (1. November 2024 bis 30. April 2025) wurden knapp 5.700 Ski- und Snowboardfahrer nach Unfällen behandelt – ein Spitzenwert im langjährigen Vergleich.

Wurdest du schon einmal im Klinikum in Schwarzach behandelt?

Trotz dieser Belastung gelang es dem Klinikum, das medizinische Leistungsangebot für die heimische Bevölkerung aufrechtzuerhalten. Alle Bereiche – von Anästhesie über Apotheke bis hin zur zentralen Notaufnahme – waren stark gefordert. Die Mitarbeiter bewiesen laut Klinikum erneut „hohes Engagement und vorbildliches bereichsübergreifendes Miteinander“.

Aktuell liegt die Auslastung bei rund 70 bis 80 Prozent und damit im Bereich der sogenannten Vollauslastung. Das bedeutet, dass das Klinikum wieder im Normalbetrieb läuft. Die ruhigere „Zwischensaison“ ermöglicht nun eine stärkere Konzentration auf planbare Eingriffe, etwa in der Orthopädie oder Unfallchirurgie. Auch verschobene Operationen können nachgeholt und Wartezeiten abgebaut werden.

Sparmaßnahmen des Bundes werden auch das Klinikum treffen

Wie viele andere Einrichtungen im Gesundheitswesen steht auch das Spital in Schwarzach vor finanziellen Herausforderungen. Zwar gibt es derzeit noch keine konkreten Vorgaben zu Sparmaßnahmen seitens des Landes oder Bundes, doch man bereite sich vor. Das Klinikum betont, dass man sich als öffentliche Institution dem „verantwortungsvollen und effizienten Einsatz öffentlicher Mittel verpflichtet“ fühle. Daher arbeite man kontinuierlich an der Optimierung von Abläufen und Prozessen.

Ein Großprojekt des Klinikums ist der Neubau „Bauteil E“, der 2027 fertiggestellt werden soll. Mit einem Investitionsvolumen von 77 Millionen Euro ist es das größte Spitalsbauvorhaben im Innergebirg. Finanziert wird es aus Mitteln des Landes Salzburg und den Pongauer Gemeinden. Im neuen Gebäudeteil werden künftig der OP-Trakt, das Zentrallabor, die Pathologie, Mikrobiologie, die Klinikum-Apotheke sowie die Erwachsenen-Psychiatrie untergebracht sein. Der Rohbau wurde Ende 2024 nach 18 Monaten Bauzeit abgeschlossen. 2025 stehen der Ausbau der Gebäudehülle, technische Rohinstallationen und die Detailplanung der Ausstattung auf dem Programm. Laut Klinikum verlaufen alle Arbeiten derzeit „voll im Zeit- und Kostenplan“.

Der Bau des neuen "Bauteil E" soll 2027 abgeschlossen sein. (Archivbild: September 2024) | Foto: Johannes Brandner
  • Der Bau des neuen "Bauteil E" soll 2027 abgeschlossen sein. (Archivbild: September 2024)
  • Foto: Johannes Brandner
  • hochgeladen von Johannes Brandner

Pflege gut aufgestellt – punktuelle Engpässe bleiben

In der Pflege zeigt sich das Klinikum insgesamt zufrieden. Zwar gibt es einzelne Bereiche mit schwierigeren Besetzungsverhältnissen, doch insgesamt sei man gut aufgestellt. Das sei verschiedenen Maßnahmen zu verdanken: Ein internes Karrieremodell mit den Pfaden „Fachentwicklung“ und „Führung“, flexible Arbeitszeitmodelle, mehr Praxisanleitung und mit dem Land abgestimmte Anreizsysteme wie ein Flexibilitätsbonus für Einspringerdienste sollen zur Personalbindung beitragen.

Die Geburtshilfe zeigt ein differenziertes Bild: Während der Hebammenbereich sehr gut besetzt ist – sogar mit Warteliste – und auch auf der Wochenbettstation ein engagiertes Pflegeteam tätig ist, macht sich der Fachärztemangel bemerkbar. Dennoch sei die ärztliche Besetzung aller Dienste gesichert. In der Psychiatrie, einem österreichweiten Mangelfach, sei man knapp besetzt. Trotzdem kann der laufende Betrieb aufrechterhalten werden.

Verlegungen bei Risikogeburten aus medizinischen Gründen

Immer wieder kursieren Gerüchte, wonach aufwendigere Geburten nicht mehr in Schwarzach durchgeführt werden könnten. Das Klinikum stellt klar: Die Entscheidung, eine Entbindung nach Salzburg zu verlegen, beruhe ausschließlich auf medizinischen Gründen. So sollen etwa Frühgeburten vor der vollendeten 32. Schwangerschaftswoche oder komplexe Erkrankungen unter Bedingungen erfolgen, die nur spezialisierte Zentren wie Salzburg bieten können. Die Personalsituation sei dafür nicht ausschlaggebend. Der Kreißsaal funktioniere uneingeschränkt.

Das könnte dich auch interessieren:

Bergbahnen nehmen Marketing wieder selbst in die Hand
Familienwanderung endet mit nächtlicher Rettungsaktion
15 Apotheker Lehrlinge haben sich in St. Johann gemessen
Das Klinikum in Schwarzach erholt sich von einer intensiven Wintersaison. | Foto: KSK/Schiel
Der Bau des neuen "Bauteil E" soll 2027 abgeschlossen sein. (Archivbild: September 2024) | Foto: Johannes Brandner
Foto: KSK
Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Anzeige
Fressnapf sucht wieder Projekte mit tierischem Engagement. | Foto: PantherMedia / damikh.meta.ua
1 5

Jetzt gleich bewerben
Tierische Initiativen gesucht

Du kennst Projekte, Initiativen oder Vereine, die sich vorbildlich für Tiere engagieren? Bis 6. Juni Bewerbung einreichen und 5.000 Euro gewinnen! Tierisch engagiertTag für Tag engagieren sich Tierschützerinnen und Tierschützer, Freiwillige und private Tierhalterinnen und -halter für den Schutz von Tieren und Umwelt. Um auf genau jene Projekte und Menschen aufmerksam zu machen, hat Fressnapf 2014 die Initiative "Tierisch engagiert" ins Leben gerufen. Im Rahmen des nationalen Awards wird der...

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN


Aktuelle Nachrichten aus Salzburg auf MeinBezirk.at/Salzburg

Neuigkeiten aus dem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

Newsletter abonnieren und wöchentlich lokale Infos bekommen

MeinBezirk auf Facebook: Salzburg.MeinBezirk.at

MeinBezirk auf Instagram: @salzburg.meinbezirk.at

Video einbetten

Es können nur einzelne Videos der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Playlists, Streams oder Übersichtsseiten.

Abbrechen

Karte einbetten

Abbrechen

Social-Media Link einfügen

Es können nur einzelne Beiträge der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Übersichtsseiten.

Abbrechen

Code einbetten

Funktionalität des eingebetteten Codes ohne Gewähr. Bitte Einbettungen für Video, Social, Link und Maps mit dem vom System vorgesehenen Einbettungsfuntkionen vornehmen.
Abbrechen

Beitrag oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Foto des Tages einbetten

Abbrechen

Veranstaltung oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.