Einen Riegel vorgeschoben
1,2 Millionen Euro zum Schutz der beiden Ennspongauer Gemeinden Flachau und Eben
Der letzte „gefährliche“ Wildbachgraben Flachaus, der Schartlhofgraben, wird voraussichtlich mit Herbst 2011 verbaut. Mit der ebenfalls folgenden Ennsverbauung ist Flachau danach vor gefährlichem Hochwasser geschützt.
FLACHAU/EBEN (jb). Seit ca. 20 Jahren hält er sich ruhig, der Grenzbach zwischen Eben und Flachau. Das war aber nicht immer so, denn Murenabgänge des Schartlhofgrabens legten auch schon eine Fahrbahn der A10, der Tauernautobahn, außer Betrieb und beschädigten um die 20 Objekte der beiden Ennspongauer Gemeinden. Seit diesen Ereignissen hegen die beiden Nachbarorte den Wunsch einer Wildbachverbauung des Schartl-hofgrabens. „Besonders in den Sommermonaten – der Zeit der Hochwetter – bangen die Anrainer vor Murenabgängen“, erklärt Flachaus Ortsoberhaupt Thomas Oberreiter, der jetzt aufatmen kann. Denn das große Projekt „Verbauung des Schartlhofgrabens“ soll noch in diesem Jahr umgesetzt werden, wie Landesrat Sepp Eisl kürzlich bekannt gab. Die Verbauung dient dem Schutz des Weilers Schartlhof, der da-runterliegenden Siedlung sowie der Tauernautobahn. „Durch die Verbauung des Schartlhofgrabens wird ein wichtiger Beitrag für die Sicherung der betroffenen Bürger und der Tauernautobahn geleistet,“ so Landesrat Eisl, „die Umsetzung dieses Projektes ist möglich, weil die erforderlichen Eigenleistungen von den Interessenten erbracht werden.“ Auch Ebens Bürgermeister Farmer sieht der Umsetzung positiv entgegen: „Eben ist zwar mit ca. vier Objekten nur geringfügig betroffen, ich freue mich aber trotzdem, dass dem langjährig gehegten Wunsch der Gemeinden nun nachgekommen wird.“
Die Vorgehensweise bei der Verbauung des Wildbaches
Zur Sicherung des Weilers wird eine knapp 18 Meter hohe Geschieberückhaltesperre am Schwemmkegelhals errichtet. Im 19.500 m³ großen Staudamm soll das bei Katastrophenereignissen mobilisierte Murmaterial aufgefangen werden. Um Bachausbrüche am Schwemmkegel wirksam verhindern zu können, wird das Bachbett vergrößert und punktuell gesichert. Die Verbauung des Schartlhofgrabens, die voraussichtlich im Herbst diesen Jahres beginnen wird, kostet insgesamt 1,2 Millionen Euro. Davon werden rund 850.000 Euro von Bund und Land, die verbleibende Summe von den Interessenten getragen. „Die wasserrechtliche Bewilligung ist noch ausständig, wir rechnen jedoch nicht mit Problemen bei der Beschaffung“, erklärt Gebietsleiter WLV Pongau, Anton Pichler, „nach einer Bauzeit von ca. zehn Monaten sind die betroffenen Objekte vor dem Wildbach Schartlhofgraben sicher.“
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