Lehre 2018: Salzburg soll lehrlingsfreundlichstes Bundesland werden
Jeder zweite 15-Jährige soll in die Lehre
Mit diesen Maßnahmen soll Salzburg zum lehrlingsfreundlichsten Bundesland Österreichs werden.
SALZBURG. Mit einem 8,2 Prozent-Plus bei den Lehrlingen im ersten Lehrjahr und einer Steigerung von 7,7 Prozent bei den Lehranfängern war Salzburg 2017 im Österreichvergleich an der Spitze. Der Anteil der Lehrlinge im ersten Lehrjahr bei den 15-Jährigen liegt mit 42 Prozent klar über dem Bundesschnitt (38 Prozent). Salzburg ist führend in Österreich bei "Lehre mit Matura", bei den erfolgreich absolvierten Lehrabschlussprüfungen sowie bei der Zufriedenheit mit der Berufswahl (Umfrage des Instituts für Bildungsforschung der Wirtschaft). "Für uns eine ideale Ausgangslage, um diesen Trend noch zu verstärken und Salzburg zum lehrlingsfreundlichsten Bundesland Österreichs zu machen", sagt Landeshauptmann Wilfried Haslauer.
Nicht überall gibt's alles
Im August waren 1.019 Lehrstellen in Stadt und Land Salzburg sofort verfügbar. Gleichzeitig suchten in diesem Monat 431 junge Menschen eine Lehrstelle. Dass es trotz über tausend verfügbaren Lehrstellen dennoch über 400 Suchende gibt, begründet Johannes Forster, vom Arbeitsmarktservice Salzburg folgendermaßen: "Es gibt zum einen immer ein gewisses Missverhältnis zwischen der gewünschten Lehrstelle und dem Lehrstellenangebot. Auch die geographische Entsprechung – also wo wohnt der Suchende und wo wird eine, für ihn interessante, Lehrstelle angeboten – ist oft nicht gegeben", erklärt Forster, wie es zu diesen Diskrepanzen kommen kann. "Des weiteren mag auch die Information zu den Lehrberufen und Auswahlmöglichkeiten noch immer nicht im vollen Umfang gegeben sein" – dem bemüht sich das AMS allerdings mit seinem Angebot in den Berufsinformationzentren sowie mit Onlineinformation im Bereich Berufsinfo entgegenzuwirken.
Maturanten in die Lehre
Auch das Land Salzburg bemüht sich, den Informationsfluss in beide Richtungen zu verbessern. Mit einer umfassenden Lehrlingsoffensive begegnen das Land und seine Partner dieser Herausforderung. Um lehrlingsfreundlichstes Bundesland zu werden, gilt es folgende Zahlen zu erreichen: Der Anteil der 15-Jährigen, die sich für eine Lehre entscheiden, soll in den kommenden fünf Jahren von derzeit 42 Prozent wieder in Richtung 50 Prozent steigen. Deutlich steigen soll auch die Zahl der Maturanten, die eine Lehre absolvieren, nämlich von zwei auf zehn Prozent. Gemeinsam mit der Wirtschaftskammer Salzburg wurden in sieben Bereichen konkrete Maßnahmen der neuen Salzburger Lehrlingsoffensive erarbeitet. Generell geht es darum, mehr junge Leute für eine Lehre zu begeistern sowie die Ausbildungsqualität nachhaltig zu sichern.
Zusammenhelfen
"Die Lehre benötige eine breite und koordinierte Unterstützung von allen, die mit der Lehre zu tun haben", ist man sich beim Land sicher. Zu diesem Zweck werden alle Salzburger Institutionen und Organisationen, die sich für eine qualitätsvolle Lehrausbildung engagieren, auf einer Plattform zusammengeführt. "Dieses Modell hat sich im Bereich Startups sehr gut bewährt. Wir nutzen damit die Kraft vieler Institutionen für ein gemeinsames landespolitisches Ziel", so der Landeshauptmann.
Maßnahmenfelder:
Die neue Lehrlingsoffensive zielt darauf ab, neue Zielgruppen zu erschließen, die Berufsinformation- und -orientierung weiter zu stärken und auszubauen, die Lehre im zweiten Bildungsweg zu fördern, die Durchlässigkeit in weiterführende Bildungsformen zu erhöhen, die Qualität weiter zu steigern und damit mehr Jugendliche und deren Eltern für eine Lehre zu begeistern.
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