Polit-Hickhack um Wohnbau

Landesrat Walter Blachfellner | Foto: Julia Baumg?ner

Nun ist er auch im Pongau angekommen, der Hickhack um die Wohnbaugelder. Landesrat Walter Blachfellner gibt beim Spatenstich beim St. Johanner Kastenhofweg Finanzierungsunsicherheit des zweiten Bauabschnittes bekannt. Eine Problematik, die sich daraus ergibt: Arbeitsplätze würden verloren gehen.

ST. JOHANN (jb). Die Anlage an 75 Mietwohnungen im Kastenhofweg in St. Johann sollte eigentlich eine Wohnanlage bestehend aus drei dreistöckigen Häusern werden. Für den ersten Bauabschnitt mit 44 Wohnungen fiel vergangene Woche der Spatenstich unter Anwesenheit von Landesrat Walter Blachfellner (SPÖ). Damit kam aber auch die ernüchternde Botschaft: „Wird der Forderung seitens der ÖVP und FPÖ mehr Fördermittel für den Kauf von Eigentumswohnungen bereitzustellen, nachgegeben, ist die Finanzierung des zweiten Bauabschnitts nicht sichergestellt“, so Blachfellner, der es nicht verabsäumt in diesem Sinne auch die anderen Nachteile, die sich dadurch ergeben würden, aufzuzählen, „nicht nur St. Johann sondern der gesamte Pongau wird davon betroffen sein. Pro Jahr wären es 60 Mietwohnungen, die eingespart werden müssten und in Folge wären 190 Arbeitsplätze allein im Pongau davon betroffen.“ ÖVP und FPÖ begründen ihre Forderung mit dem Argument, dass in den vergangenen Jahren die Zahl der Förderungen für Eigentumswohnungen stark gesunken sei (2005 bis 2008 wären Förderungen von 600 Eigentumswohnungen vorgesehen gewesen, 2009 bis 2013 nur noch 500). Blachfellner weist diesbezüglich auf Folgendes hin: „Die Förderungen kommen aus einem Topf, wenn mehr Eigentumswohnungen gefördert werden, gibt es weniger Geld für den Mietwohnbau und das hieße in weiterer Folge Einbußen von Arbeitsplätzen.“ Die Streichung von Arbeitsplätzen begründet der Landesrat mit der Ansicht, dass geförderte Mietwohnungen in der Errichtung günstiger seien und damit bei gleichem Mitteleinsatz mehr Miet- als Eigentumswohnungen gebaut werden könnten.

Mit Mietwohnungen für Arbeitsplätze
Beunruhigt zeigten sich von Blachfellners Botschaft beim Spatenstich in St. Johann auch die beauftragten Baufirmen Spiluttini mit Georg Hinterleitner und Kaiserbau mit Josef Kaiser: „Wir haben mit dem Bau der gesamten Anlage gerechnet. Bei uns wären von dieser ‚Planänderung‘ jeweils 30 Arbeitsplätze betroffen“, so die Vertreter der Baufirmen, die aber weiter auf eine Lösung des „Wohnbauknatsches“ in ihrem Sinne hoffen, „gerade in Zeiten wie diesen dürfen wir keine Arbeitsplätze streichen“, so Hinterleitner (Spiluttini), „die Schaffung und Erhaltung von Arbeitsplätzen muss Vorrang haben.“ St. Johanns Bürgermeister Günther Mitterer (ÖVP) sieht das Problem Wohnbaugelder im ideologischen Gegensatz der Parteien SPÖ und ÖVP begründet. Er ist sich sicher: „Auch der zweite Bauabschnitt der Kastenhofweg-Wohneinheiten wird kommen.“ „Der kommt unter gewissen Umständen nicht“, kontert LR Blachfellner und verdeutlicht damit die verhärteten Fronten der beiden Parteien in dieser Wohnabuangelegenheit.

Herbst soll die Lösung bringen
Seitens der ÖVP zeigt man sich missmutig über die „Drohung“ Blachfellners Wohnbauvorhaben stoppen zu müssen – und auch der Wohnbauförderbeirat habe Landesrat Blachfellner mehrheitlich aufgefordert, in der Wohnbauförderung endlich für eine annähernde Gleichbehandlung von Wohneigentümern und Mietern zu sorgen. Ob es tatsächlich zu einer Neuverteilung der Wohn-bauförderung kommen soll, wird der Landtag voraussichtlich im Herbst entschieden werden.

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