"Pro Hahnbaum", oder nicht?

Sessellift hinauf auf den Hahnbaum. | Foto: Erwin Viehhauser/Stadtgemeinde
3Bilder
  • <f>Sessellift </f>hinauf auf den Hahnbaum.
  • Foto: Erwin Viehhauser/Stadtgemeinde
  • hochgeladen von Julia Hettegger

Die Bürgerinitiative "Pro Hahnbaum-Sessellift" will die Schließung des Doppelsesselliftes am St. Johanner Hausberg, dem Hahnbaum, kippen. Rund 3.000 Unterstützungserklärungen wurden gesammelt. Die Unterzeichner wollen verhindern, dass der 42 Jahre alte Doppelsessellift seine letzten Runden dreht.

Die Kritikpunkte:

Kritisiert wird von der Bürgerinitiative außerdem, dass die Stadtgemeinde und die Bergbahnen Entscheidungen unter Ausschluss der Öffentlichkeit getroffen hätten, außerdem, dass durch das Nicht-Präparieren des Steilhanges im heurigen Winter der Liftbetrieb für Gäste und Einheimische unattraktiv gestaltet worden sei. "Wenn der Hahnbaum für die Nutzer unattraktiv ist, wird er nie wirtschaftlicher geführt werden können", sagt Mario Janska, einer der Gründer der Bürgerinitiative.

Bis auf weiteres fortgeführt

Mit einem Schreiben ruderte die Stadtgemeinde am 2. Mai zurück. Man habe entschieden, das Winterkonzept für den Hahnbaum zu überdenken. Der Winterbetrieb des Doppelsesselliftes werde bis auf weiteres fortgeführt. Die Formulierung "bis auf weiteres" ist der Bürgerinitiative ein Dorn im Auge: "Das reicht uns nicht. Wir wollen einen Vertrag mit genauer Festlegung dieser Frist", so Janska, der zu einem Gespräch mit dem Ortschef geladen wurde.

Das sagt der Bürgermeister dazu

Die Bezirksblätter haben mit Bürgermeister Günther Mitterer über die Entwicklungen im "Projekt Hahnbaum" gesprochen:
Bürgermeister Mitterer, die Gemeinde wollte das Sommer- und Winterkonzept am 29. Mai der Öffentlichkeit präsentieren. Warum halten Sie das Winterkonzept nun zurück?
GÜNTHER MITTERER:
Irgendwie wurden Teile eines Konzeptentwurfs veröffentlicht, obwohl das Thema noch überhaupt nicht entscheidungsreif war. Der Auftritt der Bürgerinitiative "Pro Hahnbaum" und die damit verbundene Emotionalisierung des Themas "Sessellift" machen die Präsentation nun unmöglich.

Das ist also kein Zurückrudern, weil seitens der Gemeinde und der Bergbahnen etwas entschieden wurde, worin die Bevölkerung nicht eingebunden war.
MITTERER:
Nein, das stimmt so nicht. Im Zuge des Stadtentwicklungsprozesses mit Bürgerbeteiligung wurden in Workshopgruppen Ideen und Projektwünsche zum Hahnbaum gemeinsam erarbeitet. Danach konnte bei der letzten Open Space Veranstaltung jeder Anregungen einbringen. Darauf basierend wurde das Winterkonzept als Diskussionsgrundlage von einer renommierten Firma entwickelt. Es fußt also weitgehend auf den Erwartungen der Einheimischen. Wichtigster Inhalt des Konzeptes war, den Skibetrieb nachhaltig zu sichern.

Sie wollten also nicht – wie man hört – ein fertiges Konzept einfach durchdrücken?
MITTERER:
Das könnte ich gar nicht allein entscheiden.

Welche Wünsche von den Einheimischen für den Hahnbaum ergaben sich aus dem Stadtentwicklungskonzept?
MITTERER:
Dass er als Familienberg und Naherholungsgebiet für Einheimische erhalten bleibt. Die St. Johanner wollen weder eine Sommerrodelbahn noch einen "Eventberg" für Urlauber.

Warum ist es dann zu diesem Aufruhr gekommen?
MITTERER:
Der Hahnbaum liegt den Einheimischen am Herzen. Darum wurde auch ein Konzept für Sommer und Winter in Auftrag gegeben. Wir wollten beide am 29. Mai präsentieren. Das Winterkonzept ist von der Bürgerinitiative in Frage gestellt worden, ohne den genauen Inhalt zu kennen. Nur die Schließung des Sesselliftes ist nach außen gedrungen, die Inhalte des Gesamtkonzeptes nicht.

War vom Abriss des Sesselliftes davor schon einmal die Rede?
MITTERER:
Es wurde in mehrere Richtungen unter Beachtung der gegebenen Rahmenbedingungen überlegt. Der Lift ist 42 Jahre alt und die Saison am Hahnbaum üblicherweise sehr kurz. Die wirtschaftlichen Zahlen waren dauerhaft schlecht. Wir brauchen einen realistischen Plan B für diesen Lift.

Sollen weitere Anlagen im Winter eingespart werden?
MITTERER:
Nein, Gratis-Übungslift, Winterspielplatz, Rodelbahn, Skitourenroute bleiben erhalten und würden im neuen Konzept zum Teil ausgebaut.

Wie geht es jetzt weiter?
MITTERER:
Wir überdenken das Projekt und sind für die Ideen der Initiative offen.

Kurz gefragt:

Kann der Sessellift auch im Sommer betrieben werden?
MITTERER:
„Laut Bergbahnen als Lifteigentümerin gebe es keine Konzession für den Sommer, eine Bewilligung dafür setze massivste technische Erneuerungen voraus.“

Die Einheimischen befürchten, dass mit dem Abriss der Weg für eine Bebauung frei werde...
MITTERER:
"Das stand noch nie zur Diskussion."

Wo fahren die Schüler dann Ski?
MITTERER:
"Weiter am Hahnbaum. Schon jetzt müssen zum Teil die Schüler auf Kosten der Bergbahnen mit dem Bus zum Schlepper geliefert werden, weil das Fahren ohne Begleitperson erst ab einer Größe von 1,25 Meter erlaubt ist."


____________________________________________________________________________________
Du möchtest über Stories in deinem Bezirk informiert werden?
Melde Dich zum kostenlosen "Whats-App“-Nachrichtendienst der Bezirksblätter Salzburg an! Alle Infos dazu gibt’s hier: meinbezirk.at/1964081.
ACHTUNG: Erst nach erfolgreich übermittelter Start-Nachricht ist der Dienst aktiv!

Sessellift hinauf auf den Hahnbaum. | Foto: Erwin Viehhauser/Stadtgemeinde
Mario Janska, Pro Hahnbaum: "Wir sehen uns nicht als Konzeptentwickler. Dafür gibt es Experten." | Foto: Veronika Egretzberger
Bürgermeister Günther Mitterer: "Nur die Schließung des Sesselliftes ist nach außen gedrungen. Das tolle Konzept kennt niemand." | Foto: BB Archiv
Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN


Aktuelle Nachrichten aus Salzburg auf MeinBezirk.at/Salzburg

Neuigkeiten aus dem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

Newsletter abonnieren und wöchentlich lokale Infos bekommen

MeinBezirk auf Facebook: Salzburg.MeinBezirk.at

MeinBezirk auf Instagram: @salzburg.meinbezirk.at

Video einbetten

Es können nur einzelne Videos der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Playlists, Streams oder Übersichtsseiten.

Abbrechen

Karte einbetten

Abbrechen

Social-Media Link einfügen

Es können nur einzelne Beiträge der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Übersichtsseiten.

Abbrechen

Code einbetten

Funktionalität des eingebetteten Codes ohne Gewähr. Bitte Einbettungen für Video, Social, Link und Maps mit dem vom System vorgesehenen Einbettungsfuntkionen vornehmen.
Abbrechen

Beitrag oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Foto des Tages einbetten

Abbrechen

Veranstaltung oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.