Die Straße und den Schnee lesen können
Die Straßenmeisterei Pongau berichtet über Besonderheiten im Winterdienst 2016/17.
57 Männer der Straßenmeisterei Pongau geben im Winter alles, um unsere Straßen schneefrei und rutschsicher zu halten. Für das 300 Straßenkilometer lange Erhaltungsgebiet stehen 17 Streu- und Räumfahrzeuge zur Verfügung, die bei maximalem Niederschlag von 4 bis 22 Uhr durchgehend im Einsatz sind. "Heuer haben wir unsere maximale Stärke zwischen 6. und 18. Jänner ausgeschöpft, wo es täglich geschneit hat", erzählt Johann Mußbacher, der Leiter der Straßenmeisterei Pongau mit Sitz in Schwarzach. "Seit Jahren hat es im Pongau nicht mehr so viel auf einmal geschneit wie in diesen Jännertagen."
Mußbacher kann über weitere Besonderheiten in diesem Winter berichten: "Heuer mussten wir sogar die Überkopfschilder von Schnee befreien, damit die 'Polster' nicht plötzlich auf die Fahrbahn stürzen."
Schneesuche im November
Während der Jänner sehr schneereich war, startete der Winter mit nahezu keinem Niederschlag. "Im Dezember sind wir daher auf Schneesuche gegangen und mussten bis zum Birgkar (Mühlbach, Dientener Sattel) hoch fahren, um ihn zu finden", sagt Mußbacher. Der Schnee wird benötigt, um Entwässerungsmulden wie z.B. beim Mauth-Tunnel zwischen Schwarzach und Lend abzudecken. "Damit verhindern wir, dass sich Eiszungen bilden, die auf die Straße hinaus wachsen. Der Schnee isoliert und ermöglicht das dauerhafte abfließen des Wassers", so Mußbacher.
Für trockene Straßen
Derzeit sind die Mitarbeiter der Straßenmeisterei damit beschäftigt, die Schneereste am Straßenrand aufzuladen und abzutransportieren. "Wir machen das, damit kein Wasserfluss über die Straßen entsteht. Dieser könnte bei kälteren Temperaturen wieder vereisen. Das spart Streusalz und bietet besseren Fahrkomfort", weiß Fahrer Franz Rachensperger, seit 1989 bei der Straßenmeisterei. Rachensperger kann auch einen Irrtum vieler Autofahrer aufklären:
Sofort Salz ist wichtig
"Viele Pongauer verstehen nicht, warum sofort Salz gestreut wird. Denn eine frische Schneefahrbahn bietet mehr Halt, als der Matsch, der beim Salzen entsteht. Mit dem sofortigen Salzen verhindern wir aber, dass mehrere Schneeschichten übereinander liegenbleiben und von den Autos komprimiert werden. Ist das einmal der Fall, kommen wir mit dem Salz alleine nur mehr sehr schwer bis zur Asphaltdecke durch", klärt Rachensperger, der während seiner Wintertätigkeit auch schon mal zum "Retter" der Verkehrsteilnehmer wird.
"Wenn die Fahrzeuge hängen bleiben, unterstütze ich die Fahrer natürlich beim weiterkommen, helfe beim Ketten anlegen und bringe auch schon mal 'gestrandete' Urlauber zur Birgkar-Haus oder zum Arturhaus hoch", weiß der Mitarbeiter der Stranßenmeisterei, der selbst nach so vielen Jahren im Winterdienst noch versteht, dass z.B. den Urlaubern in schneereichen Zeiten auf der Fahrbahn Angst und Bange werden kann.
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