Sicher durch den "Stau-Sommer"

Günther Frühwirth ist seit 2012 Leiter des Arbö-Fahrsicherheitszentrums in Straßwalchen.
  • Günther Frühwirth ist seit 2012 Leiter des Arbö-Fahrsicherheitszentrums in Straßwalchen.
  • hochgeladen von Julia Hettegger

SALZBURG, STRASSWALCHEN (jb). Es rollt etwas auf uns zu – und zwar die "Blechlawine" auf der Tauernautobahn. Die ersten Bundesländer sind bereits in die Ferien gestartet und alle wollen Richtung Süden. Wir haben bei Günther Frühwirth, dem Leiter des ARBÖ-Fahrsicherheitszentrums in Straßwalchen, nachgefragt: Was sollten die Autofahrer vor dem Start in den "Stau-Sommer" beachten?

Lassen Sie uns zuallererst über die häufigsten Fehler der Autolenker sprechen:
GÜNTHER FRÜHWIRTH:
Auf der Autobahn darf auch nicht bei ruhendem Verkehr – also bei Stau – das Auto verlassen werden. Nehmen Sie daher immer genügend Wasser mit in den Innenraum. Alle Insassen müssen außerdem selbst im Stau angegurtet bleiben.

Warum darf man nicht aussteigen, wenn alles steht?
GÜNTHER FRÜHWIRTH:
Weil Motorradfahrer an einer stehenden Kolonne vorbeifahren dürfen. Außerdem fahren auch Einsatzfahrzeuge durch die Rettungsgasse. Ausnahmen sind stundenlange Staus. Hier ist es nicht zumutbar, dass Kinder oder Tiere permanent im Auto bleiben. Auch die menschliche Notdurft muss verrichtet werden können. Tragen Sie dabei immer eine Warnweste.

Muss der Motor im Stau bei großer Hitze abgestellt werden?
GÜNTHER FRÜHWIRTH:
Ja! Das ist umweltschonender und effizienter. Öffnen Sie stattdessen alle Fenster und auch die Türen. Diese aber nur einen Spalt breit.

Darf ich barfuß Autofahren?
GÜNTHER FRÜHWIRTH:
Es ist gesetzlich per sé nicht verboten, barfuß Auto zu fahren, aber es ist davon auszugehen, dass die Beherrschbarkeit der Pedale nicht so optimal läuft, wie mit festem Schuhwerk. Daher ist es nicht erwünscht.

Manche behaupten aber, sie hätten barfuß das beste Fahrgefühl.
GÜNTHER FRÜHWIRTH:
Wenn es heiß ist und wir an den Füßen schwitzen, kann der Fuß vom Pedal abrutschen. Außerdem können Steine oder andere spitze Gegenstände im Fußraum stören.

Wie fährt man richtig im Stau?
GÜNTHER FRÜHWIRTH:
Bleiben Sie im Verkehrsfluss, dann kann sich der Stau auch hinter Ihnen leichter auflösen. Wenn der Verkehr zähflüssig läuft, lassen Sie nicht zu große Lücken, um danach schneller nachfahren zu können. Das führt zu akuten Bremsmanövern und neuerlicher Staubildung.

Gilt die Rettungsgasse auch in unseren Nachbarländern?
GÜNTHER FRÜHWIRTH:
Die Rettungsgasse gilt neben Österreich auch in Deutschland, Slowenien, Tschechien, der Schweiz und in Ungarn. Daneben gibt es viele weitere unterschiedliche Richtlinien in unseren Urlaubs- und Nachbarländern.

Zum Beispiel?
GÜNTHER FRÜHWIRTH:
In Griechenland ist es verboten, am Tag mit Licht zu fahren. In Italien darf zwischen Mai und Oktober nicht mit Winterreifen gefahren werden. In Tschechien, Ungarn und der Slowakei gelten für alle Autofahrer 0,0 Promille – usw.

Wo erfahre ich diese Regeln?
GÜNTHER FRÜHWIRTH:
Zum Beispiel auf der Homepage des ARBÖ. Sich darüber zu informieren, gehört – wie die Routenplanung – vor jedem Reiseantritt dazu.

Haben Sie noch einen Tipp für alle Autoreisenden?
GÜNTHER FRÜHWIRTH:
Wer genervt ist, ist unaufmerksamer. Tragen Sie bequeme Kleidung, beschäftigen Sie Ihre Kinder mit Spielen, Essen und Getränken. Planen Sie Route und Pausen mit der Familie, dann können Sie Ihren Kindern zeigen, wo Stopps eingeplant sind. Halten Sie diese auch ein. Wenn Sie Kinder von Freunden mitnehmen, lassen Sie von den Erziehungsberechtigten eine Vollmacht unterzeichnen. An der Grenze kann so überprüft werden, ob die Kinder mit ins Ausland genommen werden dürfen – eine Schutzmaßnahme.

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