Podiumsdiskussion in Bischofshofen: Wer soll für uns in den Landtag?

Die Kandidaten diskutierten über Verkehr und Arbeitsmarkt im Pongau und stellten sich den Fragen des Publikums.
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BISCHOFSHOFEN, PONGAU (aho). Zur Einstimmung auf die Landtagswahl am 22. April luden die Bezirksblätter zur Podiumsdiskussion in den Kultursaal Bischofshofen ein. Die Pongauer Vertreter Hans Scharfetter (ÖVP), Sabine Klausner (SPÖ), Cyriak Schwaighofer (Grüne), Alexander Rieder (FPÖ), Hans Mayr (SBG), Rupert Doppler (FPS) und Andrea Klambauer (NEOS) stellten sich den Fragen der Redakteure und des Publikums.

Einigkeit beim Verkehr

Das erste Schwerpunktthema des Abends stellte die Verkehrssituation dar – von den desolaten Straßen über die Überlastung von B311 und A10 bis hin zum öffentlichen Verkehrsangebot. Einig waren sich die Kandidaten, dass das gesamte Verkehrsangebot ausbaufähig sei. Ex-Landesrat Mayr pocht auf eine Erweiterung des öffentlichen Verkehrs in Form von besseren Zugverbindungen von Bischofshofen bis Schladming sowie von Gastein bis Schwarzach. Mayr sorgt sich auch um die künftige Finanzierung der Erhaltung der Straßen. Schwaighofer will den touristischen Verkehr stärker mit dem öffentlichen Verkehr verknüpfen sowie die Anschlüsse an die Hauptachse verbessern.
Auch Scharfetter will es den Nutzern möglichst einfach machen, auf Öffis umzusteigen und setzt deshalb auf Park&Ride-Parkplätze sowie das langfristige Projekt der Begradigung der Tunnelkette Golling-Werfen, um die Fahrzeit zu verkürzen. Die Tarifgestaltung sei nur ein zusätzlicher Anreiz, wenn das Angebot genug attraktiv sei. So sieht das auch Klausner, die ein besseres Abwägen von Projekten fordert, um die desolaten Straßen in den Griff zu bekommen.

Gefahrenstellen entschärfen

Doppler fordert, die Gefahrenstelle auf der B311 Höhe McDonalds zu entschärfen, um die Landesstraße sicher überqueren zu können. Klambauer kritisiert die verschlechterte Taktung beim Regionalexpress zwischen Salzburg und St. Johann, nennt aber das 365-Euro-Ticket als unterstützenswertes Ziel. Rieder lobt die umgesetzten Ziele im Schülerverkehr, unterstützt das 365-Euro-Ticket, kritisiert aber die Geldverschwendung in Großprojekten, die eine Finanzierung dieser Ziele ermöglichen würde. Verbesserungsbedarf sieht er bei Nachtverbindungen.

Wertschöpfung besser nutzen

In der zweiten Hälfte der Diskussion widmeten sich die Politiker dem Pongauer Arbeitsmarkt. Rieder will Strukturen für Betriebe aufrecht erhalten, bessere Rahmenbedingungen schaffen und Bürokratie-Hürden abbauen, um die Arbeit zu erleichtern. Um das Gehaltsniveau zu heben, will Klambauer jene Branchen stärken, in denen es gut bezahlte Arbeitsplätze gibt. Die hohe Teilzeitquote, vor allem bei Frauen, trage zum niedrigen Lohnniveau bei. Klausner kritisiert, dass der für die Region so wichtige Tourismus aus seiner großen Wertschöpfung insgesamt zu wenig an die Mitarbeiter weitergebe. Sie hebt jedoch Betriebe hervor, die hier entgegenwirken und eine tolle Ausbildung für Leute in der Region anbieten.

Wert der Lehre heben

Scharfetter will vor allem in Bildung investieren – angesprochen auf die Arbeitslosenquote im Pongau verwies er auf die durchwegs positive Lage und sprach die 160 offenen Lehrstellen an. Um die Lehre wieder attraktiver zu machen, will Scharfetter den Wert eines Meisterbriefes wieder anheben – so könne auch dem Fachkräftemangel entgegengewirkt werden.

Bildung als Weg in Zukunft

Diskutiert wurde erneut über das Ende der Aktion 20.000, wobei Klausner vor allem die Bundesregierung kritisierte. Neue Ansätze, wie man jetzt Langzeitarbeitslosen wieder auf die Sprünge helfen wolle, machten die Kandidaten vor allem in der Senkung der Lohnnebenkosten fest, um Firmen auch den Anreiz zu bieten, vermehrt ältere Mitarbeiter zu beschäftigen. Schwaighofer bedauert, dass viele Arbeitslose keine Ausbildung hätten, und will daher diesen Menschen den Pflichtschulabschluss ermöglichen, um wieder aus der Arbeitslosigkeit herauszukommen. Doppler unterstreicht, dass die Ausbildung zwar eine Garantie für die Zukunft sei, sieht aber die Bürokratie als größtes Hindernis für die Betriebe.

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