"Achtung, Baum fällt" in der Pfalzau
Arbeiten der Österreichischen Bundesforste rufen Kritiker auf den Plan: Das sind die Hintergründe.
PFALZAU (bt). Beim Lokalaugenschein in der Pressbaumer Pfalzau sieht es aktuell wild aus: Im Abstand weniger Meter türmen sich neben der Straße Baumstämme. Hier arbeiten die Österreichischen Bundesforste, nicht ohne dafür in Kritik zu geraten. Denn im Zuge der Baumfällungsarbeiten wurden oberirdische Telefonleitungen entfernt. Was Anwohner Ernst Z. aber erzürnt, die Leitungen wurden sofort wiederhergestellt. "Haben wir überhaupt so viel Geld, dass wir das machen? Da ist kein Teilnehmer drauf, das ist das lustige. Dass man eine Leitung wiederherstellt, die seit Jahren nicht mehr benötigt wird, nur weil irgendeiner sich das einbildet, die aber selber auf Kabelplus hängen. Jetzt wird viel Geld rausgeschmissen um das blitzartig herzustellen", poltert er, dass Andere jahrelang auf einen Anschluss warten.
Risiko: Umstürzende Bäume
Die Bezirksblätter haben sich bei den Österreichischen Bundesforsten nach den Hintergründen erkundigt. Wie wir erfahren, handelt es sich beim genannten Einsatz um eine große Verkehrssicherungsmaßnahme im Bereich Klausen-Leopoldsdorf - Hengstl – Pfalzau bis zum Aquädukt. "Bereits in der letzten Zeit hatten wir dort immer wieder mit umstürzenden Bäumen zu kämpfen", sagt Pressesprecherin Pia Buchner.
Dabei werden die Straßensicherheit gefährdende Bäume, also dürre oder hohle und jene mit Bruchstellen oder Pilzbefall, um- oder ausgeschnitten. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Esche, die aktuell vom sogenannten Eschentriebsterben betroffen ist.
Leitung wurde nicht gekappt
Die Infrastruktur muss während des Einsatzes gesichert werden. "In diesem Fall wurde die bestehende Telefonleitung in Abstimmung mit dem Telefonanbieter während der Arbeiten aus Sicherheitsgründen heruntergelegt, jedoch nicht getrennt, und nach Abschluss der Arbeiten wieder angebracht", erklärt Pia Buchner den einfachen Sachverhalt.
All die Arbeiten werden von einem Auftragnehmer der Bundesforste durchgeführt. "Dieser wird den Status quo, den er vor Beginn der Arbeiten vorfindet, nachher wiederherstellen. Nachdem das von uns beauftragt wird, wird das sicher auch von uns bezahlt", will die Sprecherin die Wogen glätten.
Überirdisch als Ergänzung
Ob vor einer Wiederherstellung Bedarfserhebungen laufen? "Im Rahmen von Baumaßnahmen prüfen wir, ob bestehende Kabeln in Verwendung sind beziehungsweise ob es in Zukunft einen Bedarf für die bestehende Infrastruktur geben kann, beispielsweise im Rahmen von Ausbauarbeiten. Hier sind überirdische Telefonleitungen eine wichtige Ergänzung zu den bestehenden Erdkabeln", so Martin Rohlik von A1, der informiert, dass derzeit vier A1 Kunden über die bestehende Luftkabeltrasse in der Pfalzau aktiv versorgt werden.
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