Die Gesundheitsserie geht weiter
Das sind die Gesundheitsmythen
Was stimmt, was nicht? Wir sprechen mit lokalen Experten darüber.
REGION. Ein Achterl Wein am Tag schadet nicht, Milch und Honig hilft beim Schlafen, ein Mal Fieberblase, immer Fieberblase – so lauten die gängigen Gesundheitsmythen. Was ist dran?
"Wenn eine Thematik eine gewisse Größe erlangt hat, dann muss was dahinter stecken",
sagt Ganzheitsmediziner Wolfgang Grünzweig. "In der Medizin gibt es viele Wahrheiten", weiß der Purkersdorfer. Zu der Aussage ein Achterl am Tag schadet nie, sagt er: "Für einen gesunden Organismus ist es absolut nicht schädlich". Die Fieberblasen kommen von einem Herpesvirus. Diese können immer wieder auftreten.
"Wenn die Fieberblase wieder auftritt, dann bedeutet es das Immunsystem ist gefordert",
erklärt der Mediziner. Ein Symptom ist unangenehm, der Körper möchte aber etwas ausdrücken.
System ist überfordert
"Es sagt aus, dass das Gesamtsystem überfordert ist und etwas geändert werden muss", sagt der Mediziner. Nun gehen wir in den Bereich der Psychologie, genauer gesagt in die Kinder und Jugendpsychologie mit Sabine Kasper. Mythos eins: Die g’sunde Watschn:
"Eine Watschn ist nie gesund. Sie fügt körperliche sowie seelische Schmerzen zu. Diese Demütigung wirkt sich negativ auf Selbstwert, Lernen sowie Gesundheit aus und zerstört das Vertrauen in die Eltern als sicherer Ort",
erzählt Sabine Kasper.
Nähe und Trost
Mythos zwei: Jedes Kind kann schlafen lernen: "Wichtiger als dieses fragwürdige Ratgeber-Versprechen ist, Nähe, Trost und Sicherheit zu geben. Nur ein Kind, dass das Vertrauen hat, dass die Eltern auch nachts auf seine Bedürfnisse eingehen, kann entspannt (ein)schlafen", spricht die Expertin über ein wichtiges Thema.
Mythos drei: Schokolade macht glücklich: "Tryptophan – die Vorstufe des ,Glückshormons' Serotonin – ist stimmungsaufhellend, aber in Schokolade zu gering vorhanden. Das ,Glücksgefühl' entsteht durch den Genuss und das Wachrufen schöner Erinnerungen", meint die Purkersdorfer Expertin dazu.
Die Kombi hilft
Ein weiterer Mythos ist die Kombination von Milch und Honig, die beim Einschlafen helfen soll. Wir haben dazu mit dem Gablitzer Imker Benno Karner gesprochen. "Milch und Honig wirken beruhigend auf den Körper. Ich habe das selbst als Kind und auch als Erwachsener erlebt", erzählt Benno Karner. Besonders gut ist der Honig für die Atemwege bei einer Verkühlung.
"Honig ist immer heilend und die Milch verstärkt diese Wirkung noch dazu",
so Karner.
Aber nicht zu heiß
Wichtig ist aber, dass die Milch nicht zu heiß ist. "Das schwächt die Wirkung der Vitamine darin", informiert der Imker. Ein wichtiger Tipp für die Menschen, die im Frühjahr zu Allergien neigen: Im Honig sind Pollen enthalten, also ist es sinnvoll, sich Honig aus der näheren Umgebung zu besorgen. "Ab jetzt jeden Tag einen Teelöffel puren Honig zu sich nehmen und es stärkt das Immunsystem", informiert Karner.
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