Nachhaltigkeit
Marmelade gegen Massage - Unterstützung ist angesagt
Nachhaltigkeit wird immer wichtiger, um ein Leben in der Zukunft zu sichern. Der Tauschkreis Wienerwald verfolgt ein spezielles Wirtschaftssystem und unterstützt seine Mitglieder.
PURKERSDORF. Doch wie funktioniert dieses System? Geld ist im Tauschkreis Wienerwald kein Zahlungsmittel. Vielmehr geht es um die aufgebrachten Stunden.
"Jedes Mitglied verfügt über ein Stundenkonto und kann damit mit anderen Tauschmitgliedern über verschiedene Plattformen seine Ware tauschen",
erklärt Bina Aicher aus dem Kernteam. Dies ist ebenso in Wien, Burgenland und anderen niederösterreichischen Regionalgruppen möglich. "Man kann für seine Ware verlangen, was man für angemessen hält. Findet sich jemand, der diese Ware haben möchte, bezahlt er mit seinen Stunden auf das Konto des anderen. So einfach geht das", beschreibt Aicher den Zyklus.
Was ist mein Talent?
"Interessant zu beobachten ist, dass viele Mitglieder erste selbst im Laufe der Zeit draufkommen, was sie in diese Gemeinschaft einbringen können und wie viele Talente sie eigentlich haben", führt Aicher aus. "Es ist mir ganz wichtig, dass ich mit den Leuten in der Region Produkte und Dienstleistungen oder Dinge wo wir uns gegenseitig unterstützen können auszutauschen", sagt Bernhard Haas.
"Ich arbeite zum Beispiel gerne im Garten, dafür hilft mir jemand beim Putzen. Das ist eine Win-win-Situation für alle",
ergänzt er.
Getauscht werden ...
... Marmelade gegen Massage, Gartenarbeit gegen Abendessen. Hier sind keine Grenzen gesetzt - grundsätzlich kann alles getauscht werden. Dennoch gibt es auch kuriose Tauschvorgänge:
"Ein Mitglied hat einen ganzen Sack leerer Zitronennetze, die jemand mitgenommen hat, um daraus Abwaschhilfen herzustellen, für leere Honiggläser erhalten",
so Aicher. Auch der Tausch eines Waschmaschinenbullauges gegen eine James Last Kassette hat für einiges Erstaunen gesorgt.
Nachhaltig denken
Neben vielen selbst hergestellten Dingen, wie beispielsweise Marmelade, Apfelchips oder auch Sauerteige, werden auch Non-food Dinge, welche von der Eigentümerin oder Eigentümer nicht mehr gebraucht werden getauscht. Somit wird ein zweites Leben gegeben. Bei jedem Tauschkreistreffen, welches jeden ersten Dienstag im Monat stattfindet, wird gemeinsam gegessen. Auch das beste Tauschobjekt des Monats wird gekürt. Neben dem Tauschen steht auch die Frage nach möglichen neuen Dienstleistungen im Raum. So kann jeder optimal unterstützt werden.
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