In Pressbaum orgelt's
Orgelbau im Wienerwald
PRESSBAUM. Unverkennbar und mächtig ist der Klang so mancher Kirchenorgel. Damit sie jedoch so klingt, ist Meisterhand vonnöten. Einer, der das Handwerk beherrscht, ist Robert Niemeczek aus Pressbaum. Seit 40 Jahren übt er den Beruf des Orgelbauers aus. "Das Schöne am Orgelbau ist der vielfältige Tätigkeitsbereich und es ermöglicht das Erlebnis, ein komplett neues Werk entstehen zu lassen", erzählt Niemeczek über seinen Beruf.
Viel Vorbereitung
Bevor eine neue Orgel gebaut werden kann, braucht es viel Planung. "Die Kirchenraumakustik, die Architektur des Raumes und die daraus resultierende technische Umsetzung sind dabei zu berücksichtigen", erklärt Robert Niemeczek. Die meisten Kunden Niemeczeks sind katholische und evangelische Pfarren, aber auch Hochschulen und Konzerthäuser und gelegentlich Private sind darunter zu finden. Die Teile der Orgel werden vorwiegend aus Metall und Holz gefertigt.
Eigentlich pflegeleicht
Bevor das Instrument in die Kirche geliefert wird, wird es einmal komplett in der Werkstatt aufgebaut. In einer mittelgroßen Orgel stecken zirka 4.000 Stunden Arbeitszeit. Der Preis dafür beläuft sich auf etwa 270-350 Tausend Euro. So eine Orgel hält dann aber auch ewig: "Grundsätzlich sind Pfeifenorgeln so gefertigt, dass im Prinzip nichts kaputt wird. Lediglich Teile, die dem Gebrauchsverschleiß unterliegen, müssen etwa nach 50 bis 70 Jahren ausgetauscht werden", erklärt der Instrumentenbauer, "Meistens verursacht die Staubablagerung auf den Pfeifen eine Verstimmung und Verschlechterung des Klanges. Vor allem jedoch der Holzwurm und seit einigen Jahren auch Schimmelbefall machen so manches Instrument zum Sorgenfall."
Holz für die Orgel
Für den Bau einer Orgel werden unterschiedliche Holzarten eingesetzt, wobei darauf zu achten ist, welches Holz für welchen Teil der Orgel verwendet wird. Rotbuche wird beispielweise für Trakturteile verwendet, Nuss- und Birnenholz werden für den Spieltisch eingesetzt. Eiche, Esche oder Kiefer werden für das Gehäuse verwendet und die Pfeifen vorwiegend aus Obstholzarten angefertigt.
Wichtig ist, dass das Holz gut abgelagert und trocken ist. "Am besten ist es über 100 Jahre alt", so Niemeczek.
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