25 Jahre Klimabündnis-Gemeinde: Purkersdorfs Beitrag zum Klimaschutz
25 Jahre Klimabündnis-Gemeinde: Was die Stadtgemeinde Purkersdorf zum Klimaschutz beiträgt.
PURKERSDORF. Ende 1991 wurde in Purkersdorf der Beschluss gefasst, Klimabündnis-Gemeinde zu werden. Letzte Woche wurde das 25-jährige Jubiläum gefeiert. "Purkersdorf war gemeinsam mit ein paar wenigen anderen eine Vorreiter-Gemeinde", lobte Klimabündnis Öst.-Geschäftsführer Markus Hafner Auinger. Somit habe auch Purkersdorf einen Teil zum bisher größten Erfolg des Klimabündnisses beigetragen: 122.000 km² Regenwald konnten vor der Abholzung geschützt werden. Doch was tat die "Vorreiter-Gemeinde" in Sachen Klimaschutz genau? Wir fragten nach.
Photovoltaik am Vormarsch
Photovoltaik spielt in Purkersdorf eine große Rolle. Schon 1994 regte der Solarverein die Anschaffung der ersten Photovoltaik (PV)-Anlage an. Mittlerweile finden sich auch am Dach des Kindergartens in der Bad Säckingen-Straße, am Gymnasiums- und am Rathaus-Dach PV-Anlagen. Mit letzterer wird etwa ein Drittel des Strombedarfs des Wärme-gedämmten Rathauses gedeckt, wie Klimabündnis-Beauftragter Walter Jaksch erklärte. Knapp sieben Tonnen CO₂ können so jährlich eingespart werden.
Biomasse und Solarkraft
Neben dem Biomasse-Heizwerk sei vor allem das BürgerInnen-Solarkraftwerk ein Vorzeigeprojekt, so Jaksch. Unter finanzieller Beteiligung vieler Bürger werden hier jährlich 150.000 kWh umweltfreundliche Energie erzeugt und 54 Tonnen CO₂ eingespart. Abgehaltene E-Mobilitätstage und Umweltmessen, die Bekennung zur pestizidfreien Gemeinde sowie die Förderung des Radverkehrs durch Nextbike-Stationen fließen beim "Klimacheck", einer Evaluierung des Klimabündnisses, mit ein. An der Errichtung einer versperrbaren Radanlage sowie am Ausbau des Radwege-Netzes wird zur Zeit gearbeitet. "Und bei allem, was die Gemeinde bzw. die WiPur neu baut, wird auf energiesparende Bauweise Bedacht genommen", so Jaksch, der darüber hinaus kostenlose Beratung in Umwelt-Agenden, wie z.B. der Anschaffung von PV-Anlagen oder E-Fahrzeugen, anbietet.
Fazit: "A++" für Stadt
Die Stadtgemeinde sei auf "einem sehr sehr guten Weg, was den Klimaschutz betrifft", lobte der Klimabündnis Öst.-Chef. Beim letzten Klimacheck habe man die Stadt daher mit "A++", der besten Kategorie, bewertet. Auch für die Zukunft ist einiges geplant: „Ich möchte möglichst nächstes Jahr die E-Mobilitätstage wieder aufleben lassen", meint Jaksch. Diese wurden wegen des Hauptplatz-Umbaus pausiert. "Ganz wichtig ist der Ausbau des Radwegenetzes, und wir möchten weitere Photovoltaik-Anlagen mit Bürgerbeteiligung machen", erklärt Bgm. Karl Schlögl, und setzt fort: "Natürlich ist viel geschehen, aber uns muss bewusst sein, dass wir noch sehr viel zu tun haben."
Exkurs: Auch Schulen sind klimafit
Auch zwei Schulen der Stadt, nämlich die Volksschule Purkersdorf sowie das BG/BRG Purkersdorf, sind Klimabündnis-Schulen. Die Volksschule Purkersdorf beschäftigte sich ausführlich mit dem Thema Müll trennen und vermeiden. Außerdem wurden Umwelttheaterstücke aufgeführt und der Purkersdorfer Bauhof samt der Wertstoffsammelstelle, sowie die Streuobstwiese und Imker Bieno auf der Feihlerhöhe besucht. Beim Projekt "Innoholz" lernten die Kinder unter anderem die Arbeit des Försters und des Holzarbeiters kennen und arbeiteten in verschiedenen Weisen zu diesem Thema. Gemeinsam mit einem Waldpädagogen der Bundesforste machen die Klassen regelmäßig Naturerfahrungen im Wald. Die 3. Klassen nahmen außerdem am Biosphärenpark-Projekt "Generationenwald" teil und besuchen "ihre" Bäumchen seither regelmäßig.
Auch im BG/BRG Purkersdorf wird das Thema Klimaschutz und Umwelt jedes Schuljahr aufs Neue in vielen verschiedenen Aspekten beleuchtet. So beschäftigten sich die 3. Klassen in der LWFS Tulln innerhalb eines Workshops mit dem Thema Energie, während sich die 4. Klassen an der Flurreinigung in Purkersdorf beteiligten. Einer 6. Klasse steht im Juni ein eintägiger Workshop im Tiergarten Schönbrunn zum Thema "Eisbären und globale Erwärmung" bevor. Einige Klassen beschäftigten sich darüber hinaus in Purkersdorf mit einem Workshop zum Thema Bienensterben. An der "Woche der Artenvielfalt" werden sich die zweiten Klassen beteiligen, die auch am Bewerb "Klimafit zum Radlhit" teilgenommen haben. Anlässlich des Tag des Waldes hat die Schule außerdem, gemeinsam mit dem Jane Goodall-Institut, Bäume in Uganda gepflanzt.
ZUR SACHE:
Das Klimabündnis ist ein kommunales Klimaschutz-Netzwerk, das lokale Initiativen umsetzt und, durch Partnerschaften mit ausgewählten Regionen im Amazonas-Gebiet, gleichzeitig den Regenwald schützt.
– Regionale Produkte kaufen
– Mehrweg statt Einweg
– Stoff- statt Plastiksackerl
– Weniger Fleisch essen
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