"Gemeinsam statt einsam!": Kleinregion "Wir 5" im Wienerwald nimmt Fahrt auf

Der Gablitzer Bürgermeister Michael Cech ist der erste Obmann des Kleinregion-Vereins. Der Vorsitz rotiert jährlich und wechselt von Bürgermeister zu Bürgermeister.
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  • Der Gablitzer Bürgermeister Michael Cech ist der erste Obmann des Kleinregion-Vereins. Der Vorsitz rotiert jährlich und wechselt von Bürgermeister zu Bürgermeister.
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REGION PURKERSDORF. Die neue Kleinregion "Wir 5 im Wienerwald" folgt der Kleinregion Troppberg nach. Warum die Neugründung?
MICHAEL CECH: "Die Kleinregion Troppberg hat irgendwann ihren Zweck erfüllt. Sie hatte im Wesentlichen das Thema Freizeit – wie der Name lautet rund um den Troppberg. Ich glaube es ist der Zug der Zeit, dass die Gemeinden erkannt haben, dass Zusammenarbeit Sinn macht. Wir haben uns zusammengetan und beschlossen die Kleinregion wieder aufleben zu lassen. Die Schwerpunkte sind jetzt breiter und anders gestreut, als bei der ursprünglichen Troppbergregion.
Wir wollen an einem Strang ziehen, dieses 'Wir' war uns wichtig. Und es spiegelt sich alles im Wienerwald wieder – denn das ist unser großer gemeinsamer Nenner und unser Asset, unsere gemeinsame Stärke ist die Lebensqualität im Wienerwald – und auf der bestehenden Stärke wollen wir aufbauen, das ist das Grundthema der Kleinregion."

Welche Vorteile erhofft man sich für die Gemeinden bzw. für die Region?
"Einer der größten Startmehrwerte für mich ist, dass wir mit Herrn Brüll als Regionalberater, kostenlos jemanden vom Land gestellt kriegen, der uns bei Projektplanung unterstützt. Das ist von Haus aus ein Mehrwert, der auf der Hand liegt.
Eine erste Keimzelle ist zum Beispiel durch das Zusammenlegen des Gablitzer Bildungswerks und der Volkshochschule Purkersdorf gelungen: Es geht darum Stärken zu bündeln. Das Gablitzer Bildungswerk ist mittlerweile das größte in NÖ, und das verstärken wir jetzt noch indem wir das Angebot mit der VHS Purkersdorf zusammenlegen. Genau darum gehts: Wir hätten das sowieso beide weiter gemacht, wenn man das aber gemeinsam koordiniert, ist es für die Bevölkerung besser. Ich kann mir gut vorstellen, dass man als nächste Idee z.B. einen gemeinsamen Bildungsführer in der Kleinregion herausbringt.
Wir wollen das Rad nicht neu erfinden. Wir müssen nicht mehr Arbeit machen, keine neue Arbeit machen, sondern gehen gebündelt vor und nehmen Dinge, die die Gemeinden sowieso in Angriff nehmen wollten, gemeinsam in Angriff.
Der Vorteil der Kleinregion ist auch, dass man Themen gemeinsam bespricht und jeder weiß woran die anderen gerade arbeiten. Nun gibt’s einen strukturierten und Projekt-bezogenen Austausch und ich glaube das ist sehr wertvoll, das hatten wir so bisher nicht. Dass man regionale Projekte so strukturiert abarbeitet, mit professioneller Unterstützung vom Kleinregionsmanager, das ist neu."

Ursprünglich war ja geplant, dass auch Pressbaum Teil der Kleinregion wird, der hiesige Gemeinderat hat sich allerdings mehrheitlich dagegen entschieden. Ein Problem?
"Das ist gar kein Thema. Ich finds schade, denn ich denke desto mehr Ideen und Meinungen dazukommen, desto besser ist es. Wir arbeiten trotzdem als Nachbargemeinden an Projekten und Themen zusammen, aber ich denke, dass es für alle Gemeinden Sinn macht. Wenn sich Pressbaum anderweitig orientiert ist das aber auch ok."

Welche konkreten Ziele stehen am Plan?
"Ein Ziel ist die Identifizierung mit der Kleinregion – das haben wir uns jetzt als Startpunkt genommen. Die drei Themen, die wir uns danach als erstes anschauen wollen, sind unter anderem Wirtschaft & Arbeitsmarkt. Da könnte z.B. ein gemeinsamer Unternehmens- oder Gastro-Folder darunter fallen.
Ein weiteres Thema ist technische Infrastruktur & Mobilität – z.B. das Radwegenetz, an dem ja schon gearbeitet wird, oder Glasfaser-Ausbau – da sagt das Land explizit, dass solche Projekte nicht mit Einzelgemeinden, sondern mit Kleinregionen umgesetzt werden.
In puncto Freizeit & Naherholung wollen wir noch viel mehr den Freizeitwert des Wienerwalds gemeinsam unterstreichen. Das wurde zwar auch schon in der Troppberg-Region behandelt, aber das kann man noch ausbauen. Diese drei Themenfelder wollen wir im Herbst bearbeiten."

Die Identifizierung der Bevölkerung mit der Kleinregion ist in einem so starken Zuzugsgebiet kein einfaches Ziel. Wie soll das gelingen?
"Erstens haben wir rotierende Vorsitzführung. Jedes Jahr übernimmt ein anderer Bürgermeister den Vorsitz der Kleinregion, damit nehmen wir die einzelnen Gemeinden viel stärker in die Pflicht. Außerdem wollen wir bei den jüngsten anfangen: Wir wollen ein Logo entwickeln und machen dazu einen Ideenwettbewerb mit allen Schulen. Das hat schon bei vielen anderen Projekten gut funktioniert, z.B. in Gablitz bei der Mülltrennung: Wir haben die Kinder damit vertraut gemacht und über die wurde es in die Familien gebracht.
Außerdem wollen wir das Logo bei allen Medien in den Gemeinden verwenden – in Amtsblättern, Gemeinde-Websiten usw.
Ein weiterer Ansatz war 'Identität geht durch den Magen': Wir haben so vielfältige Gastronomie in unserer Region, dass wir ein jährliches Regionsfest machen wollen, wo sich alle Gastronomie-Betriebe, Landwirtschafts-Betriebe usw. vorstellen können – und sich so die Kleinregion-Idee verstärkt."

Welche Rolle spielt Parteipolitik in der Kleinregion?
„Im Vorstand sitzen alle Bürgermeister, die Obmannschaft rotiert zwischen den Gemeinden. Wir machen’s alphabetisch nach Gemeindenamen, daher bin ich der erste. Der nächste ist dann Mauerbach – Peter Buchner, usw. Das Kernteam sind drei pro Gemeinde, und da auch jeweils mit anderen Fraktionen – z.B. ist Andreas Kirnberger (ÖVP) aus Purkersdorf mit dabei. Die Intention ist es, dass das überhaupt nicht parteipolitisch genutzt wird. Da wollen wir überparteilich an einem Strang ziehen."

ZUR SACHE:

Die Kleinregion "Wir 5 im Wienerwald" umfasst die Gemeinden Gablitz, Mauerbach, Purkersdorf, Tullnerbach und Wolfsgraben. Der Pressbaumer Gemeinderat hat mehrheitlich gegen eine Teilnahme gestimmt. Der Vorsitz des der Kleinregion zu Grunde liegenden Vereins wechselt jährlich, aktuell amtierender Obmann ist der Gablitzer Bürgermeister Michael Cech.

Vorerst stehen in der Kleinregion folgende Themenfelder am Programm:
Identität & Marketing: Gestaltung eines gemeinsamen Logos mittels Ideenwettbewerb, Kommunikation über Gemeinde-Medien, jährliches Regionsfest
Wirtschaft & Arbeitsmarkt: z.B. gemeinsamer Gastronomie- oder Unternehmens-Folder
Technische Infrastruktur & Mobilität: z.B. Glasfaser-Ausbau, Radwegenetz-Ausbau
Freizeit & Naherholung: z.B. gemeinsamer Wander-Folder

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