Windkraft in Ehrwald
Bgm. Köck: "Ich lasse die Diskussion darüber zu!"

Die Idylle trügt: Derzeit wird in Ehrwald intensiv über einen möglichen Windpark im Bereich der Thörlen diskutiert. | Foto: Archiv/Reichel
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In Sachen Energieerzeugung durch Windkraft ist Tirol ein "unbeschriebenes Blatt". Jetzt sorgt ein Projekt in Ehrwald für Aufsehen. Ob es umgesetzt werden kann, muss sich zeigen.

EHRWALD. Ein gutes Dreivierteljahr ist es her, da wurden Vertreter der Firma "Im Wind" mit der Idee hinsichtlich eines Windkraftwerkes erstmals in der Zugspitzgemeinde vorstellig. Die Idee, die sie im Gepäck hatten, sorgt zunehmend für Diskussionen. Stellungnahmen und Meinungen gibt es in alle Richtungen, postiv wie negativ sind die Äußerungen zur Idee, im Bereich der "Thörle" einen Windpark entstehen zu lassen.

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Noch ist nichts entschieden

Inzwischen wurden seitens der Projektbetreiber Gespräche mit unterschiedlichen Personen geführt. Entschieden ist in der Angelegenheit bisher aber nichts und eine Entscheidung werde auch sicher nicht über die Köpfe der Ehrwalder Bürger hinweg passieren, versichert Bürgermeister Markus Köck

Volksbefragung soll kommen

Dass die Meinungen weit auseinandergehen, ist ihm klar. Es brauche noch viele Informationen, um später auf sachlicher Basis entscheiden zu können. Am Ende des Meinungsfindungsprozesses möchte Bgm. Markus Köck eine Volksbefragung im Ort durchführen. 

Es gibt viele kritische Stimmen

Im Ort gibt es teils heftige Kritik, dass das Vorhaben nicht sofort vom Tisch gewischt wurde. "Hätte ich es abgewürgt, hätte man mir den Vorwurf gemacht, nicht über neue Technologien diskutieren zu wollen", weist Köck auf einen "Teufelskreis" hin, in dem er sich befinde. Also habe er sich dazu entschieden, die Diskussion im Ort zuzulassen.
Köck will die Bürger umfassend in der Angelegenheit informieren. Alle Argumente sollen auf den Tisch. Dazu gehören möglich optische Beeinträchtigungen durch die Windkrafträder auf der Negativseite ebenso, wie finanzielle Vorteile in Form von Entschädigungszahlungen auf der Positivseite.

Umsetzung könnte lange dauern

Klar ist eines: Sollte sich in Ehrwald mehrheitlich ein positives Stimmungsbild abzeichnen, dann braucht es immer noch umfangreiche Windmessungen, ehe ein (vermutlich) langes Genehmigungsverfahren beginnen kann. Erst wenn das erledigt ist, kann mit der Umsetzung begonnen werden. Bis es soweit ist, werden wohl noch viele Jahre vergehen. 

Informationen aus erster Hand

Am Montag, 15. Jänner 2024, können sich Interessierte zwischen 16 und 20 Uhr im Zugspitzssaal Informationen aus erster Hand holen. Die Projektbetreiber werden das Vorhaben vorstellen und wollen das Gespräch mit der Bevölkerung suchen.
"Ich halte das für wichtig. Die Ehrwalderinnen und Ehrwalder können ihre Fragen stellen, umgekehrt bekommen die Projektbetreiber ein Gefühl dafür, wie die Stimmungslage im Ort ist", blickt Köck diesem Termin mit Interesse entgegen.

Zur Sache

Der Ehrwalder Gemeinderat Peter Steger sieht den Windpark in den Thörlen kritisch. Auf der Homepage seiner Gemeinderatsliste "Zukunft Ehrwald" arbeitet er das Thema Windkraft, mit Schwerpunkt "Windpark Thörlen", umfassend auf.
Die Absicht, einen wesentlichen Beitrag zur Energiesicherheit zu leisten, sei vorbehaltlos anzuerkennen, hält Steger fest, ergänzt allerdings: "Die konkrete Umsetzung (insb. die Argumentationslinien) sind gewohnt fragwürdig. Die Reichweite der Entscheidung ist viel zu groß und schwer, als dass man sie so kurzfristig übers sprichwörtliche Knie brechen darf. Ohne das Einholen von weiteren Expertenmeinungen und Angeboten interpretiere ich sie sogar als grob fahrlässig."

Besser informiert

Seit 1.1.2024 neue Landesförderung für Windmessung in Tirol

Weitere Informationen aus dem Bezirk Reutte finden Sie unter www.meinbezirk.at

Die Idylle trügt: Derzeit wird in Ehrwald intensiv über einen möglichen Windpark im Bereich der Thörlen diskutiert. | Foto: Archiv/Reichel
Bgm. Markus Köck will am Ende die Bürger entscheiden lassen. | Foto: privat
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