Trophäenschau
BJM Hosp: "Unser Land braucht die Jagd!"

Die Trophäenschau bot den passenden Rahmen für mehrere Beförderungen und Ehrungen. | Foto: Bezirksjägerverband Reutte
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Vier Jahre liegt sie zurück, die letzte Trophäenschau im Bezirk Reutte. Vergangnes Wochenende war es wieder soweit: die heimische Jägerschaft präsentierte ihre Ernte und gab Einblicke in jagdrelevante Themenbereiche.

REUTTE. Die vielen Besucher, teils mit der Jagd verbunden, oder ganz einfach interessiert daran, was sich in Sachen Jagd bei uns tut, begutachteten die ausgestellten Trophäen mit großem Interesse.

Mahnende Worte

"Unser Land braucht die Jagd", stellte Bezirksjägermeister Martin Hosp dann in seiner Ansprache fest und unterstrich mit Worten, was man anhand der ausgestellten Trophäen sehen konnte.
Das Wildtiermanagement ist gesetzlich verankert. Die Erfüllung der Vorgaben sei für die Jäger aber nicht immer einfach, so Hosp, der von Gewinnern und Verlieren unter den Wildtieren sprach und von einem erheblichen Konfliktpotential, das sich mit der Land- und Forstwirtschaft mitunter ergibt.

Gamswild auf der Verliererseite

Auf der Seite der Verlierer ortete man innerhalb des Außerferner Jägerverbandes das Gamswild, welches aufgrund des extremen Verhaltens der „Freizeitgesellschaft“ vielfach in tiefere Lagen oder Schutzwälder gedrängt und aufgrund der damit verbundenen Wildschäden dem behördlich angeordneten Abschuss zum Opfer fällt. „Oben kann es nicht sein - unten darf es nicht sein,“ stellte Hosp dazu fest. Eine Nachhaltigkeit im Sinne der Artenschutzrichtlinie (FFH Richtlinie Anhang 5) könne nicht mehr gewährleistet werden.

Positives Beispiel aus dem Lechtal

Positiv hob Hosp die von Lechtal Tourismus initiierte Schitourenlenkung als richtungsweisendes Projekt hervor. Unter Einbeziehung der Jägerschaft wirke man auf diese Weise dem Lebensraumverlust und der Ausdünnung der Populationen entgegen.

Große Beutegreifer bereiten Probleme

Höchst problematisch sieht Hosp die Rückkehr der großen Beutegreifer. Die Anwesenheit von Wolf, Luchs oder Bär in den heimischen Revieren werde eine spürbare Verhaltensänderung der Wildtiere insbesondere in den Fütterungsbereichen nach sich ziehen und aufgrund der verhaltensbedingten Feindvermeidung des Schalenwildes die unweigerliche Schädigung forstlicher Kulturen zur Folge haben.
Von den Partnern der Jagd forderte Hosp in diesem Zusammenhang „Teamwork auf Augenhöhe“, damit die Jägerschaft nicht einmal mehr zum Schädlingsbekämpfer degradiert werde.
Für die anstehenden Herausforderungen in Sachen Wildlebensräume forderte Hosp die Hilfestellung der Politik, um der Verantwortung unter optimierten Rahmenbedingungen (Wildruhezonen) gerecht werden zu können.

Ehrungen und Beförderungen

Als Highlight bei der Trophäenschau 2023 konnte die Bezirksstelle ausstehende Ernennungen bzw. Verleihungen vornehmen. Aufgrund ihrer Verdienste für die Jagd im Bezirk Reutte sowie auf Beschluss des Tiroler Jägerverbandes wurden im Beisein von LH-Stellvertreter Georg Dornauer und Landesjägermeister Anton Larcher der RJ Robert Wolf zum ROJ und der ROJ Walter Walch zum Wildmeister ernannt.
Weiters wurden die verdienten Jagdpächter Norbert Amann, Josef Klotz und George Aman sowie der Berufsjäger, Hegemeister und Multi-Funktionär WM Franz Scheidle mit dem goldenen Ehrenzeichen des Bezirkes Reutte gewürdigt.

Zur Sache

Bei der Verlautbarung der "Streckenzahlen" konnte Bezirksjägermeister Martin Hosp die Erlegung von 2.278 Stück Rotwild, 552 Gams, 1.407 Rehe und 22 Stück Steinwild vermelden, die traditionsgemäß mit den entsprechenden Jagdhornsignalen verblasen wurden.

Landeshauptmann-Stellvertreter Georg Dornauer lobte bei seiner Ansprache die Leistungen der Jägerschaft als elementaren Bestandteil der Tiroler Landeskultur, verteidigte die jüngsten jagdgesetzlichen Änderungen in Bezug auf die großen Beutegreifer und sprach sich klar gegen das Auflassen der Winterfütterung aus.

Besser informiert

Weitere Informationen aus dem Bezirk Reutte finden Sie unter www.meinbezirk.at

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