Entspannung bei Tbc-Seuche

Bezirksjägermeister Arnold Klotz.
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Tirols größte Trophäenschau findet alljährlich in Reutte statt. Hier wird „Klartext“ geredet.

REUTTE (rei). Natürlich dient die Trophäenschau den Jägern dazu, zu zeigen, was man „geerntet“ hat. Für die Behörde ist sie wichtig, um zu sehen, ob das, was die Jäger an Abschüssen melden auch tatsächlich erlegt wurde. Und dann ist die Trophäenschau ein guter Ort, um Bilanz zu ziehen und den weiteren Weg, den es zu gehen gilt, darzulegen.
Hausherr Bgm. Luis Oberer brachte die Problematik in kurzen Worten auf den Punkt: „Die vorgegebenen Abschusszahlen sind aus Sicht der Jagd zu hoch und für den Forst zu nieder.“

Tbc weiterhin aktuell

Doch inzwischen ist es nicht nur mehr die Wild-/Wald-Problematik, die im Fokus steht: Im oberen Lechtal kämpft man nach wie vor mit Tbc-Erkrankungen, daher achtet die Jagdbehörde sehr streng darauf, dass die Abschusszahlen auch erfüllt werden.
Das gelang im abgelaufenen Jagdjahr, das mit 31. März endete, nicht so gut, wie im Jahr zuvor.

Abschusszahlen nicht erfüllt

Bezirkshauptfrau Katharina Rumpf legte die Zahlen vor. Demnach lag die Abschusserfüllung beim Gamswild bei 80%, beim Rehwild bei 87% und beim Rotwild bei 87%. Bei letzterem wurde aber in zwei Kategorien bzw. zwei Regionen unterschieden: Dort, wo nicht das Jagdgesetz, sondern aufgrund der Tbc-Erkrankungen einiger Tiere das Seuchengesetz gilt, lag die Abschusserfüllung gerade einmal bei 70%.
Doch Rumpf bescheinigte der Mehrheit der Jäger, bei der Abschusserfüllung sehr bemüht zu sein. Allerdings mahnte sie auch einige „schwarze Schafe“ eindringlich mehr zu tun, gibt es doch Reviere, in denen die Planerfüllung bei nur 50% der Vorgaben liegt.

Tbc bei den Nachbarn

Als Problematisch wertet Rumpf, dass auch Tbc-Fälle aus dem benachbarten Vorarlberg und dem Ostallgäu bekannt sind. Dort ist man mit der Seuchenbekämpfung aber längst nicht dort, wo man im oberen Lechtal ist. „Unsere Nachbarn müssen sich dem Problem ebenfalls stellen. Wir haben das getan, waren dann lange Zeit die ‚Buhmänner‘ jetzt sind wir Vorbilder“, erklärte Rumpf. Dafür dankte sie den Jägern, rief aber in Erinnerung: „Wir sind noch nicht am Ende des Weges angekommen!“
Das sieht auch Landesjägermeister Anton Larcher so: „Wir dürfen uns nicht zurücklehnen!“ Bezirksjägermeister Arnold Klotz macht wiederum der hohe Abschussdruck Sorge. Im Zusammenspiel mit dem geänderten Freizeitverhalten vieler Sportler, die vermehrt mit Tourenskiern, Schneeschuhen, Mountainbikes usw. in die Ruhezonen des Wildes vordringen, erachtet es Klotz als zunehmend schwierig für die Jäger, die geforderten Abschusszahlen zu erfüllen. Seine Forderung: „Das Wild braucht einen ungestörten Lebensraum.“

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