Abfallwirtschaftsverband Bezirk Reutte

Gemeinden im Kampf gegen steigende Müllmengen

Wir werden alle dazulernen müssen: Im Bereich der Wertstoffe kommen etliche Neuerungen in den kommenden Monaten daher. Beim Abfallwirtschaftsverband Bezirk Reutte (ABR) bereitet man sich intensiv vor.

WEISSENBACH. Im zweiten Stock des Weißenbacher Gemeindeamtes hat Petra Müller ihr Büro. Sie ist für alle administrativen Dinge, die innerhalb des Verbandes zu erledigen sind, verantwortlich.
Um die Entsorgung des Restmülls bzw. die Bereitstellung der für die Trennung der Wertstoffe notwendigen Infrastruktur kümmern sich hingegen die 37 Mitgliedsgemeinden selbst.

Die Mengen nehmen zu

Beim Blick auf die Statistiken, die Müller führt, fällt ihr schnell ein Wort ein: Corona. "Da sind die abgegebenen Mengen teilweise spürbar nach oben gegangen", analysiert sie das vorhandene Datenmaterial. Speziell in Zeiten der Lockdowns hatten die Menschen Zeit zum Räumen, und so kamen deutlich größere Mengen an abgegebenen Wertstoffen zusammen, als man das aus anderen Jahren kennt. Besonders augenscheinlich war das beim Sperrmüll, der sich seit 2020 gemessen an den abgegebenen Tonnagen auf hohem Niveau hält. Und bei den Kartonagen gibt es seit Jahren eigentlich nur eine Richtung, und die geht nach oben. "Es wird halt immer mehr online bestellt, das wirkt sich in der Folge bei den abgegebenen Kartonmengen aus", erklärt Müller.

Sammlung nach Gruppen

Nach zehn verschiedenen Untergruppen werden sämtliche Abfälle gesammelt. Restmüll, Glas, Problemstoffe, Leichtverpackungen... - für jeden Bereich gibt es Zahlen und Auswertungen.
Der Blick zurück, also auf die Zahlenauswertungen, ist durchaus interessant. Der Blick nach vorne wird von vielen Neuerungen begleitet, die jetzt bevorstehen.

Biomüllsäcke werden blau

Die erste spürbare Maßnahme im Bezirk wird eine Neuregelung im Bereich der Biomüll-Sammlung. Biologisch verwertbarer Siedlungsabfall, so die Fachbezeichnung, wird künftig in einigen Gemeinden nicht mehr in Papiersäcken oder in den bekannten grünen Kompostiersäcken gesammelt, bald dominiert hier die Farbe blau. "Dadurch können die Mitarbeiter viel schneller erkennen, dass die Bioabfälle auch im richtigen Sack entsorgt werden", erklärt Petra Müller. Aber auch diese blauen Säcke, sie werden einen entsprechenden Aufdruck bekommen, sind kompostierbar.

Den einzelnen Gemeinden steht es frei, ob sie auf das neue System umsteigen wollen. Ab Mai 2023, wenn der Umstieg beginnt, wird wohl nur eine kleinere Anzahl an Ortschaften mitmachen, deren Zahl dürfte vermutlich aber kontinuierlich steigen, glaubt man beim Abfallwirtschaftsverband.

Neues bei Leichtverpackungen

Weitere Veränderungen stehen ab dem 1. Jänner 2025 bevor. Am augenscheinlichsten werden diese wohl im Bereich der Leichtverpackungen. Hier muss die Recyclingquote bis zum Jahr 2025 von derzeit 25 Prozent auf 50 Prozent steigen. So will es der Gesetzgeber. "Da haben wir schon noch was vor uns", ist sich Petra Müller der schwierigen Aufgabe bewusst.
Die Umsetzungsphase hat bereits begonnen - beim Biomüll, bei den Leichtverpackungen und auch in anderen Bereichen. Ganz oben auf der "To-do"-Liste des Abfallverbandes Bezirk Reutte steht dabei die Informationstätigkeit. "Da werden wir in nächster Zeit einiges hinausgeben", kündigt Müller bereits heute eine Informationskampagne an. ^(rei)

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