Landwirtschaft im Außerfern
Situation der Bauern ist derzeit gar nicht schlecht

Peter Raggl, Christian Angerer und Josef Geisler (v.l.) informierten über die Situation in der heimischen Landwirtschaft. | Foto: Reichel
  • Peter Raggl, Christian Angerer und Josef Geisler (v.l.) informierten über die Situation in der heimischen Landwirtschaft.
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Der Wolf bereitet den Bauern Sorgen. Klammert man den großen Beutegreifer in der Bilanz des Bauernbundes aber aus, dann stellt sich die Gesamtsituation in der heimischen Landwirtschaft gar nicht schlecht dar.

BREITENWANG. Einmal jährlich lädt der Bauernbund seine Mitglieder in den Bezirken zur  Konferenz ein. Vergangenes Jahr musste die Herbsttour Corona bedingt ausfallen, heute touren Bauernbund-Obmann LHStv. Josef Geisler und BB-Direktor Peter Raggl aber wieder durch das Land. Erste Station war diesmal Breitenwang. Hier hielten sie gemeinsam mit Bezirksobmann Christian Angerer Rückschau und gaben Aufsblicke auf Kommendes.

Sorge vor dem Wolf

Obwohl in den vergangenen zwei Jahren das Außerfern bei den Wolfsrissen im Vergleich zu anderen Regionen gut davon kam, wird Angerer nicht müde, auf die drohende Gefahr durch den Wolf hinzuweisen. Schon allein die Sorge, dass auch bei uns Schafe und andere Weidetiere in großer Zahl gerissen werden könnten, ist zermürbend. Angerer ist sich diesbezüglich mit Landesobmann Josef Geisler einig: Problemtiere gehören unbedingt entnommen.

Erfreuliches vom Milchsektor

Über Erfreuliches konnte Angerer aus dem "Milchsektor" berichten. Die Molkerei Reutte investiert derzeit kräftig in ihren Betrieb. Das Gebäude wird saniert und der Produktionsbereich neuen Standards angepasst. Im Februar 2022 soll alles fertig sein.
Auch aus Steeg gibt es gute Neuigkeiten. Die dortige Sennereigenossenschaft hatte den Milchpreis für die Bauern Corona bedingt vorübergehend von 50 aus 25 Cent reduziert. "Zähneknirschend" mussten die Bauern das hinnehmen, es gab angesichts von Absatzschwierigkeiten keine wirkliche Alternative.
Jetzt, nachträglich, werden die Milchbauern aber doch entschädigt - nicht in vollem Umfang, aber immerhin werden 20 Cent je Liter Milch, der geliefert wurde, nachgezahlt. In Summe geht es um einen Betrag von rund 300.000 Euro, wusste Angerer zu berichten. Öffentliche Förderungen, die nachträglich gewährt wurden, machen diese Nachzahlung möglich.

"Regionalschaufenster" kommt

Beim Blick nach vorne wusste Angerer von einem "Regionalschaufenster" zu erzählen. Dabei handelt es sich um ein Projekt, bei dem die vier Tourismusverbände des Bezirks und die Landwirtschaftskammer eng zusammenarbeiten. Ziel ist es, den Direktvermarktern eine Möglichkeit zur Präsentation ihrer Produkte zu bieten. Noch ist man nicht soweit, 2022 soll sich das Fenster aber "öffnen".

"Heumilch" kommt gut an

Landesobmann Josef Geisler zeigte sich mit dem Blick auf den Bezirk zufrieden. Positiv hob er die Initiative der "Heumilcherzeugung" hervor. Hier ist das Außerfern Vorreiter. Den Kühen wird kein Silofutter gereicht, sondern Heu. Der Aufwand ist auf diese Weise größer, die Qualität der erzeugten Milch und in der Folge der Milchprodukte aber höher.
Genau das sei der Weg der Zukunft, glaubt Geisler, denn: "Das Bewusstsein der Konsumenten hat sich gewandelt. Die Kunden schauen viel genauer hin, wie etwas erzeugt wird." Auch kurze Wege bei der Erzeugung seien ein Zukunftsthema. All das wird im Bezirk umgesetzt.

Weitere Informationen aus dem Bezirk Reutte finden Sie unter
www.meinbezirk.at

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