Frauenhaus Innviertel
1,6 Millionen Euro für den Neubau
Aufgrund der hohen Auslastung und der nicht mehr zeitgemäßen Wohnverhältnisse wird das Frauenhaus Innviertel mit Sitz in Ried im Innkreis an einem neuen Standort durch einen Neubau ersetzt.
RIED (schi). Die Gesamtkosten für den Neubau des Frauenhaus Innviertel und das Grundstück belaufen sich einschließlich der Nebenkosten auf netto 1,6 Millionen Euro. Diese Mittel werden von der Abteilung Soziales finanziert. „Wir haben in Oberösterreich nach wie vor zu wenige Wohnmöglichkeiten, die gewaltbetroffenen Frauen und deren Kindern, Schutz und Zuflucht bieten. Die Auslastung der Frauenhäuser liegt bei fast 100 Prozent“, bringt Sozial-Landesrätin Brigit Gerstorfer auf den Punkt.
Lange Standortsuche in Ried
Aufgrund von bestehendem Denkmalschutz, zu hohen Kosten oder fehlenden Gärten fielen bisher alle potentiellen Grundstücke und Liegenschaften durch den Rost. Beim Brauereipark machte die Umwidmung aus "Luftreinhaltungsgründen" Probleme. Auch gab es hier großen Widerstand von der Bevölkerung. Die Bürgerinitiative "Wir retten den Brauereipark - Gemeinsam!" machte mobil und sammelte bei Anrainern sowie in einer Online-Petition zahlreiche Unterschriften. Dabei wurde ganz deutlich der Park als möglicher Standort für das Frauenhaus kommuniziert, wodurch das moralische Gebot der Anonymität gebrochen war.
Sicherheitsmaßnahmen werden erhöht
Mittlerweile wurde ein geeignetes Grundstück in Ried gefunden und die Planungsphase ist in vollem Gange. Sehr zur Freude von Ursula Walli, Geschäftsführerin des Frauenhaus Innviertel: "Ich freu mich schon sehr, wenn der Umzug vollbracht ist. Bis dahin wird es eine sehr intensive, herausfordernde Zeit werden, da der Neubau neben den Alltagsaufgaben abgewickelt werden muss. Das ist eine Herausforderung für das gesamte Team, nicht nur für mich." Im Jahr 2018 betreuten die Mitarbeiter des Frauenhauses insgesamt 26 Frauen und 31 Kinder. Im Moment sind fünf Frauen und drei Kinder im Haus. Der Neubau wird Platz für sechs Frauen und zwölf Kinder bieten, auch ein Notzimmer ist vorgesehen. Teilte sich im "alten" Frauenhaus jeder Stock ein Bad und eine Toilette, bekommt nun jede Wohneinheit ihre eigene Nasszelle. Das Haus wird komplett barrierefrei und der Garten ist zukünftig direkt erreichbar. "Auch die Sicherheitsmaßnahmen werden mit Kameras, einer Mauer und einem Schleusensystem erhöht", ergänzt Walli.
Frauenhaus auch in Braunau?
Im Arbeitsprogramm „Frauen.Leben – Frauenstrategie für Oberösterreich 2030“, das im März 2018 einstimmig in der Oö. Landesregierung beschlossen worden ist, hat man sich auf den Ausbau bestehender Angebote in Oberösterreich geeinigt. Konkret sollen drei Frauenhaus-Neubauten die Abdeckung der Bedarfe in den derzeit unterversorgten Regionen Braunau, Mühlviertel und Inneres Salzkammergut sicherstellen. „Dort sind wir derzeit auf der Suche nach geeigneten Grundstücken in zentraler Lage und mit guter Infrastruktur“, so Gerstorfer.
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