Hui statt Pfui
Den Bezirk Ried zusammen wieder sauber machen

Die Feuerwehrjugendmitglieder der Feuerwehren Hohenzell und Emprechting sammelten fleißig Müll. | Foto: FF Hohenzell
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  • Die Feuerwehrjugendmitglieder der Feuerwehren Hohenzell und Emprechting sammelten fleißig Müll.
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Die bereits geplanten Flurreinigungsaktionen mussten abgesagt werden. Trotzdem sagen viele Freiwillige im Bezirk Ried dem Müll den Kampf an.

BEZIRK RIED (schi). Die Feuerwehr Hohenzell hat einen Aufruf auf Facebook gestartet. "Wir wollten in Erinnerung rufen, dass der Müll weiterhin an den Straßenrändern liegt und man die Freizeit sinnvoll nutzen kann. Warum nicht bei einem Spaziergang einen Müllsack mitnehmen und der Natur etwas Gutes tun?", so Lisa Eder, Schriftführerin der FF Hohenzell. Von etwa zehn Personen erhielt die Feuerwehr Fotos, wie viel Müll gesammelt wurde. Doch waren es viele mehr, die aktiv gesammelt haben. "Am fleißigsten sind unsere Feuerwehrjugendmitglieder. Mitmachen dürfen aber natürlich alle", so Eder. Sie freut es, dass bereits einige Nachbargemeinden diese Idee übernommen haben und auch zum Müllsammeln aufrufen.

Großes Engagement

Eine dieser Gemeinden ist Eberschwang. Die Bewohner wurden aufgerufen, ihre Freizeit zu nutzen und achtlos weggeworfenen Müll zu sammeln – natürlich unter strenger Einhaltung der Sicherheitsmaßnahmen der Bundesregierung. "Uns war es einerseits wichtig, den Leuten in Eberschwang eine 'Beschäftigungsmöglichkeit' zu bieten und andererseits unserer Umwelt etwas Gutes zu tun. Da die ursprüngliche Flurreinigungsaktion leider nicht durchgeführt werden konnte, schien uns diese Aktion eine tolle Alternative", so Helene Angleitner vom Bürgerservice der Gemeinde. Für alle, die auch mitmachen wollen, stehen vor der Gemeinde kostenlose Müllsäcke zur Verfügung. Die gefüllten Müllsäcke können dann am Straßenrand an Pfosten oder ähnlichem angebunden werden, den Abtransport übernimmt die Straßenmeisterei. "Die Zusammenarbeit mit der Straßenmeisterei muss man lobenswert erwähnen. Außerhalb der Gemeinde holen deren Mitarbeiter die Müllsäcke ab und entsorgen sie", so Angleitner. Etwa 45 Müllsäcke wurden bereits prall gefüllt, eine Familie sammelte sogar mit der Kipperschaufel des Traktors den herumliegenden Müll auf. Dieser setzte sich hauptsächlich aus Autoreifen, Zigarettenschachteln und Aludosen zusammen.

Jedes Wochenende im Einsatz

Rosi Hörmandinger ist eine von wenigen im Bezirk, die unabhängig von Wetter und Jahreszeit jedes Wochenende ausrückt, um Müll zu sammeln. "Ich mache das jetzt bereits seit vier Jahren. Meine Freundin Elisabeth konnte ich auch dafür begeistern, sie begleitet mich nun schon seit zwei Jahren. Wir sind in ganz Tumeltsham, Aurolzmünster und Ried unterwegs", so Hörmandinger. Gefunden haben die beiden Frauen schon Einiges: Geldbörsen, Ausweispapiere, Schuhe, Unterhosen, Reifen und sogar einen Moped-Motor. Den Großteil machen aber Aludosen und McDonalds-Verpackungen aus. Rosi und Elisabeth würden sich wünschen, dass ein Pfandsystem für Dosen eingeführt und dadurch die illegale Entsorgung weniger wird. "Wir wollen unseren Kindern und Enkeln doch eine lebenswerte und schöne Natur hinterlassen", appelliert Hörmandinger.

"Eine feine Sache"

BAV-Vorsitzender Karl Ehwallner hofft, dass die Flurreinigungsaktionen nach der Krise nachgeholt werden können – wann es soweit ist, weiß er allerdings noch nicht. In vielen Gemeinden finden erst im nächsten Frühjahr die nächsten "Hui statt Pfui"-Aktionen statt. Umso mehr freut es ihn, dass sich so viele Freiwillige engagieren und Müll sammeln: "Das ist eine feine Sache! Viele Menschen, darunter auch zahlreiche junge, haben jetzt mehr Zeit, gehen spazieren und sammeln dabei Müll. Sie machen so Bewegung und tun gleichzeitig etwas Gutes für unsere Umwelt." Privatpersonen, die auch mitmachen wollen, können sich beim BAV-Büro (Danner 78, Aurolzmünster) Säcke und Handschuhe holen. Einige Gemeinden haben sich auch schon mit Material des BAV eingedeckt und geben es an die Bürger weiter, die alleine Müll sammeln gehen.

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