„Kein Buch für jeden“
Dietmar Füssel beschäftigt sich in seinem neuen Buch mit der Absurdität des Glaubens.
RIED (kat). „Wer also befürchtet, dass seine religiösen Gefühle durch meine Geschichten verletzt werden könnten, die, wie ich selbst zugebe, keinerlei Rücksicht auf religiöse Tabus, Anstand und gute Sitten nehmen, den bitte ich daher in seinem eigenen Interesse, mein Buch weder zu kaufen, noch zu lesen. Allen anderen aber wünsche ich viel Vergnügen.“ So schreibt Dietmar Füssel im Vorwort seines Buches „Götter und ihre Fans“ – nach seinen Angaben das erste gute Vorwort, das er je geschrieben hat. Für ihn ging es darum, einen heiteren Zugang zur Religion zu finden. „Die Absurdität diverser Formen der Gottesverehrung ist ein gutes Thema für Satiriker. Gewisse Menschen würden manche Texte als gotteslästerlich bezeichnen. Deshalb die Warnung am Anfang. Ich wollte einfach nur ein gutes, witziges, pointiertes Buch schreiben“, so Füssel über sein neuntes Buch und das vierte Werk in vier Jahren. Als jemand, der gerne recherchiert, setzt er sich im Buch mit verschiedenen Religionen auseinander. Dem Christentum, dem Islam, dem Judentum, dem Buddhismus, aber auch mit den „Panthokanariern“.
Etwas völlig Unerwartetes
Letzteres ist eine Phantasie-Religion, die aber auffällig viel mit dem Islam zu tun hat. „Das Wort ist bei einer Blödelei aufgetaucht und es war auf der Suche nach seiner Bedeutung“, erklärt Füssel, der sich selbst als „Till Eulenspiegel der österreichischen Literatur“ sieht: „Es macht mir Spaß, Leser zu überraschen und etwas völlig Unerwartetes zu bringen. Das bezieht sich auch auf meine Lesungen.“ Gespannt ist der Schriftsteller schon auf sein Jubiläumsbuch: „Ich habe einen komischen Krimi geschrieben, der den Arbeitstitel ‚Der Strohmann‘ trägt. Ich möchte, dass dieses Werk mein zehntes Buch wird“, sagt Füssel. Sein historischer Roman, an dem er seit 2002 arbeitet, wird bis dahin leider noch nicht veröffentlicht werden können.
ZUR SACHE:
Lesung: Am Dienstag, 12 Juni, um 20 Uhr stellt Dietmar Füssel sein neues Buch „Götter und ihre Fans“ im KiK Ried vor. Es ist, wie er es nennt, seine „Heimlesung“. Füssel: Im KiK habe ich mir ein Stammpublikum aufgebaut, das einfach toll mitgeht.“ Mony Hemetsberger sorgt für das leibliche Wohl der Gäste.
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