"Kriege gehören ins Museum!"
Rieder baut alte Flugzeug-Geräte nach
Der Rieder Franz Bubestinger verbringt einen Teil seiner Freizeit damit, alte Gerätschaften und Teile von Flugzeugen originalgetreu nachzubauen. Außerdem hat er einen Rat an seine Pensions-Kollegen.
RIED IM INNKREIS. Auf den ersten Blick wirkt Franz Bubestingers Hobby wie eine "normale" Hobby-Spielerei. Tatsächlich interessiert er sich aber bereits seit vielen Jahren für alte Fliegertechnik: "In meiner Sammlung befinden sich über 100 Bücher zum Thema Luftfahrtgeschichte und Flugzeuge im zweiten Weltkrieg. Ein paar davon sind wahrscheinlich gar nicht mehr erhältlich." Sein angeeignetes Wissen und großes Interesse verband der Pensionist mit seinen technischen Kenntnissen aus seiner beruflichen Zeit. So baut er Seitenruder, Schaltzentralen und vieles mehr von Weltkriegs-Flugzeugen nach. Wenn vorhanden, versucht er sich sogar Originalteile dafür zu beschaffen. "Manchmal werden sie versteigert. Mittlerweile sind die Preise aber so utopisch hoch, dass es einfach nicht mehr dafür steht", sagt Bubestinger.
Detailgetreue Nachbildungen
Seine neuesten Projekte sind die Kabinenhaube und die Schaltzentrale einer "Messerschmitt Bf109 B" aus den 1930er und 40er-Jahren. Diese baute er anhand von detaillierten Plänen nach, sogar Verkabelung und Getriebe sind baugleich oder nah dran am Original. Bei diesen Werken käme es auf das genaue Arbeiten an, ein falscher Handgriff könne dazu führen, dass man wieder von vorne anfangen muss, erklärt er. Durch sein großes Netzwerk und als Mitglied der "Interessensgemeinschaft Luftfahrt Fischamend" kommt er an Originalteile und erhält sogar Aufträge für Nachbauten.
Mut, zu seinen Talenten zu stehen
Seine Werke sind heute teilweise in Ausstellungen und Museen zu begutachten, zum Beispiel im "Hangar 8"-Militärluftfahrtmuseum in Zeltweg.
"Ich bin überhaupt kein Kriegsfreund, auch wenn dass manche Leute bei diesem Hobby denken. Kriege gehören ins Museum. Ich finde es aber wichtig, sich mit der Vergangenheit zu beschäftigen, um die Lehren daraus zu ziehen",
sagt Bubestinger. Er appelliert an seine Pensionisten-Kollegen, mit den eigenen Talenten und Fähigkeiten zu arbeiten und den Mut zu haben, sein Können auszustellen, sei es Schnitzkunst, Steinschleiferei oder die Malerei. Das halte geistig fit und ist gleichzeitig sinnvoll für die Allgemeinheit.
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