Volksbefragung
St. Marienkirchen stimmte mehrheitlich für Betonwerk
Fast 85 Prozent Beteiligung bei Volksbefragung zu Umwidmung: 310 Stimmen für Betonwerk, 289 dagegen.
ST. MARIENKIRCHEN AM HAUSRUCK. Gefragt wurde am Sonntag, 15. Jänner, in der gut 900-Einwohner-Gemeinde nach der Umwidmung der Grundstücke an der B141 in der Ortschaft Obereselbach.
21 Stimmen Unterschied
611 der 723 stimmberechtigten St. Marienkirchner und damit 84,51 Prozent nahmen an der Volksbefragung teil. Das große Interesse wertet Bürgermeister Günter Fisecker als gutes Zeichen. Mit 50,74 Prozent der Stimmen für eine Umwidmung – also für das Betonwerk der Firma Niederndorfer – sieht der Ortschef den Gemeinderat in seinem Handeln bestätigt. Das sei wichtig, erklärt Fisecker. Es wären ja doch Zweifel aufgekommen, dass dem Gemeinderat nicht mehr ganz vertraut werde. Das 13-köpfige Gremium mit vier FPÖ- und neun ÖVP-Gemeinderäten hatte sich im Vorfeld in einem Grundsatzbeschluss einstimmig für eine Umwidmung ausgesprochen.
"Wir sehen die Volksbefragung jetzt sehr positiv und werden auch daraus lernen."
Gut 47 Prozent der St. Marienkirchner haben sich am Sonntag gegen ein Betonwerk in ihrem Ortsgebiet ausgesprochen. Genau darin sieht die zu dieser Thematik frisch formierte Bürgerinitiative Lebensraum St. Marienkirchen einen Auftrag: "Diese 47 Prozent erwarten sich vielleicht auch, dass zukünftig wer der Gemeinde auf die Finger schaut", heißt es aus der Gruppe, die etwa genauso viele Mitglieder hat, wie der Gemeinderat. Für sie steht fest: "Wir tun weiter!"
Initiative wird "Bürgerliste"
Die – wenn auch knappe – Mehrheit für das Projekt werde klar akzeptiert. Sie hätten mit größtem Respekt für andere Meinungen für ihre Ablehnung des Betonwerks geworben, heißt es. "Wir hatten nix zu verschenken!", erklärt die Gruppe. Es gab kein Budget und die anfallenden Kosten wurden privat geteilt. Informationsbroschüren wurden persönlich verteilt, Gespräche geführt. Die Gruppe, bislang ohne Sprecher, will sich dahingehend organisieren, um weiter mitreden zu können.
Die Umwidmung wird möglicherweise noch nicht in der nächsten Gemeinderatssitzung im März beschlossen. Bis zu einer Inbetriebnahme des Betonwerks werde es sicher noch drei Jahre dauern, erklärt Niederndorfer-Chefin Carola Fekter. Sie wolle beweisen, dass die Sorgen der Gegner unbegründet gewesen seien.
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