SPÖ-Wahldebakel
Zum Schämen: "Es ist ein Wahnsinn, dass sowas passiert"
Zwischen "katastrophal" und "der absolute Wahnsinn" pendeln die SPÖ-Funktionäre aus dem Bezirk Ried nach der Wahl-Panne der SPÖ: Dass sie innerhalb von zwei Tagen statt Hans Peter Doskozil nun mit Andreas Babler den zweiten neuen Bundesparteichef haben, geht dabei unter.
RIED/GURTEN/ÖSTERREICH. Aus dem Bezirk Ried haben die beiden Deligierten Petra Mies, Bürgermeisterin in Gurten, und Sebastian Forstner, Stadtrat in Ried, auf dem SPÖ-Parteitag in Linz ihre Stimmen abgegeben. Das Mobiltelefon von Stadtrat Forstner ist ausgeschaltet, Petra Mies erzählt von ihrem Schock. In ihrer Rede am Samstag habe Mies betont, dass – egal wer die Wahl zum Bundesparteivorsitzenden gewinnen werde – der Zweitgereihte den Sieger unterstützen müsse. Was nun passiert ist, kann sich die Gurtner Bürgermeisterin, die seit 1997 bei den lokalen Auszählungen dabei ist, nicht erklären. Sie sei völlig vor den Kopf gestoßen. Laut Medienberichten wurden die Stimmen der beiden Kandidaten beim Eintragen in eine Excel-Tabelle vertauscht.
"Ein Schlag ins Gesicht"
Fassungslos ist auch der Rieder SP-Vizebürgermeister Peter Stummer. "Ich bin wirklich sprachlos und das passiert nicht oft. Für die SPÖ ist das natürlich ein Schlag ins Gesicht und der absolute Wahnsinn. Mir tun vor allem die Funktionäre in den Ortschaften leid, die sich Tag für Tag ins Zeug legen, um sozialdemokratische Werte zu vermitteln. Wichtig ist jetzt, die Sache aufzuklären, denn für die Verantwortlichen muss es Konsequenzen geben!"
Bürgermeisterin Mies meint, es werde ganz, ganz schwierig werden, der Bevölkerung zu vermitteln, wie so ein Fehler passieren kann: "Das macht ein Bild, das eine Katastrophe ist." Es sei peinlich, zum Schämen, so Mies.
Mies habe vor dem Parteitag geäußert, dass sie das Gefühl habe, dass eine Sensation in der Luft liege – dann sei es anders gekommen, Babler sei unterlegen. Nun, da sich durch die Auszähl-Panne ihr Gefühl bewahrheitet hat, tröstet sie wenig. Die aktuelle Situation sei für beide schwierig: "Ich möcht' nicht in deren Haut stecken."
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