Vor dem Endspiel
Michael Angerschmid ist heiß auf den Titel
EITZING. Am Mittwoch kommt es im Finale der Fußball Europa League in Sevilla (Spanien) zum Duell zwischen Eintracht Frankfurt aus Deutschland und den Glasgow Rangers aus Schottland. Schafft es Eintracht Frankfurt, die zuletzt 1980 in einem Europacupfinale standen, den Titel zu holen, würden sich Trainer Oliver Glasner (47) aus Riedau und Co-Trainer Michael Angerschmid (48) aus Eitzing in die Geschichtsbücher eintragen. Die Euphorie bei der Eintracht ist groß: Rund 100.000 deutsche Fans wollten Tickets für dieses Endspiel - in Frankfurt wurden sogar neun Hochzeiten abgesagt. Im Interview spricht Angerschmid über den Platzsturm und die Emotionen nach dem Finaleinzug gegen die Engländer von West Ham United, aber auch darüber, wie viel Ticketanfragen es aus der Heimat gab.
Wie haben Sie den Platzsturm und die Emotionen nach dem Schlusspfiff gegen West Ham erlebt?
Michael Angerschmid: Das war echt sensationell. Fans, Spieler und Betreuer lagen sich in den Armen – Euphorie pur. Es lief alles friedlich ab. Im Fernsehen sah es bedrohlicher aus, als es dann tatsächlich war.
Wie lange hat es nach dem Halbfinale gedauert, bis Sie schlafen konnten?
Nachdem wir den Platz verlassen hatten, haben wir noch ein Bier in der Kabine getrunken. Gegen 1 Uhr bin ich nach Hause gefahren und habe noch den Fernseher eingeschaltet. Da habe ich mir die letzten 30 Minuten von unserem Spiel angeschaut. Geschlafen habe ich danach bestens.
Sevilla, Barcelona und zuletzt West Ham. Ein Highlight jagt das nächste. Müssen Sie sich gelegentlich zwicken?
Dazu hat man keine Zeit! Donnerstags waren die Euro-League-Spiele und am Wochenende stand immer die Bundesliga am Programm. Da hat man keine Zeit, um etwas zu verarbeiten. Es waren auf jeden Fall geile Erlebnisse, abseits des Ligaalltags.
In Deutschland kam immer wieder Kritik auf, weil Frankfurt Spieler in der Liga schonte. Zu Recht?
Natürlich hätten wir gerne mehr Punkte in der Bundesliga holen wollen. Allerdings lag der Fokus dann schon auf der Europa League. Wenn man die Möglichkeit hat, ein Finale zu erreichen, ist das auch legitim. Ich bin mir sicher, dass jedes andere Trainerteam in so einer Situation ähnlich gehandelt hätte. Vor allem vor den Halbfinalspielen gegen West Ham wäre die Kritik groß gewesen, wenn wir nicht alles versucht hätten, unser bestes Team fit auf den Rasen zu bekommen. Und man darf auch nicht vergessen, dass wir durch diverse Blessuren gezwungen waren, zu rotieren.
Mit welchen Erwartungen gehen Sie in dieses Finale?
Zum einen freue ich mich auf zwei Traditionsvereine und eine großartige Stimmung im Stadion. Zum anderen bereiten wir uns auf das Spiel gegen die Rangers vor wie immer. Dienstag fliegen wir nach Sevilla und wollen am Mittwoch den Pokal in den Himmel halten.
Wie viele Ticketanfragen für das Finale haben Sie aus der Heimat bekommen?
Wie schon für die Spiele gegen den FC Barcelona oder West Ham United waren es auch jetzt zwischen 500 und 1000 Anfragen. Wir haben allerdings selbst nur ein gewisses Kontingent zur Verfügung, daher bin ich froh, wenn meine Familie dabei sein kann.
Zur Sache:
Anstoß ist um 21 Uhr (Übertragungsstart auf RTL, 20:15)
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