Simon Brunnhuber
Karriere durch Lehre mit Handicap

Simon Brunnhuber, gelernter Bürokaufmann mit Zusatz Speditionskaufmann arbeitet bei DB Schenker in Ried. | Foto: Simon Brunnhuber
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Schenker-Mitarbeiter Simon Brunnhuber kam mit einer angeborenen Fehlbildung der Wirbelsäule, auch "offener Rücken" genannt, zur Welt. Daher sitzt er im Rollstuhl. Er erzählt, wie er zu einer Lehre bei DB Schenker kam, wie ihn seine Kollegen aufgenommen haben und wie sein Arbeitsalltag so aussieht.

RIED. "In der Schule habe ich mich schon immer sehr für Geografie interessiert. Dadurch bin ich auf den Lehrberuf Speditionskaufmann gekommen", schildert Brunnhuber. "Nach der Hauptschule war ich vier Jahre bei der Miteinander GmbH in Wels, die es Menschen mit Beeinträchtigungen ermöglicht, eine Lehre zu machen. Ich habe eine Lehre zum Bürokaufmann begonnen und im April 2019 ein Praktikum bei DB Schenker in Ried absolviert. Dort wurde mir angeboten, meine Lehre mit Zusatz zum Speditionskaufmann fertig zu machen. Daher habe ich einen Lehrabschluss in beiden Berufen." 


Ein gewöhnlicher Arbeitstag

Jeden Tag wird Simon Brunnhuber von einem Taxiunternehmen zur Arbeit gebracht und auch wieder abgeholt. "Direkt am Arbeitsplatz selbst benötige ich keine Hilfsmittel", sagt der Einundzwanzigjährige. "Als Erstes, wenn ich am Morgen ins Büro komme, schaue ich meine Mails durch. Anschließend bearbeite ich meine Akte und kümmere mich um die Wünsche der Kundinnen und Kunden". Von seinen Kollegen ist der Mettmacher begeistert: "Von meinen Kolleginnen und Kollegen wurde ich sehr gut ins Team integriert. Sie unterstützen mich in allen Bereichen, wo ich Hilfe benötige", berichtet er. Simon ist sich sicher: "Auf jeden Fall würde ich beide Lehrberufe nochmal lernen, da es in beiden Lehren komplett unterschiedliche Abteilungen und Aufgabengebiete gibt."

Karrierechance für  Menschen mit Behinderung 

Die Zusammenarbeit vom AMS mit Unternehmen in Bezug auf Menschen mit Behinderungen ist sehr unterschiedlich: Sie beginnt bei der Organisation von Schnupperpraktika, geht über die Vermittlung von Jugendlichen, die eine Lehrstelle suchen und endet im besten Fall mit einer konkreten Förderung der Lehrlingsentschädigung. Zusätzlich unterstützt das AMS beeinträchtige Menschen mit speziellen Kursen. Auch im Bereich Berufsschule gibt es Support. Bei einer Lernschwäche kann ein Förderunterricht in Anspruch genommen werden. "Für Lehrlinge mit Beeinträchtigungen gibt es die Möglichkeit, entweder nur eine Teillehre zu absolvieren oder die Lehrzeit verlängern zu lassen", erklärt der Rieder AMS-Leiter Klaus Jagereder. "Auch wenn die Voraussetzungen für einen direkten Einstieg in die Berufswelt noch nicht gegeben sind, gibt es Angebote wie die Produktionsschule, wo die Teilnehmer auf die Arbeitswelt vorbereitet werden", weiß Jagereder. Das AMS fördert auch die Beschaffung nötiger Hilfsmittel. "Allerdings wird dadurch der monatliche Lohn oder die Lehrlingsentschädigung reduziert. Weiters gibt es Unterstützungen, wenn Arbeitsplätze adaptiert werden müssen", so Jagereder.

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