Am Weg in die Arbeit
Rieder Pendler zahlen heuer um 11,9 Millionen Euro mehr für Sprit als 2021
Die aktuelle Teuerungswelle rollt scheinbar unaufhaltbar auch über den Bezirk Ried hinweg. Immer mehr Menschen wissen nicht mehr, wie sie mit ihrem Einkommen auskommen sollen. „Darum ist es höchste Zeit, den Preissteigerungen entgegenzuwirken, Preise zu deckeln und die Menschen spürbar zu entlasten“, sagt Arbeiterkammer-Präsident Andreas Stangl.
INNVIERTEL. In den drei Innviertler Bezirken Ried, Braunau und Schärding geben die Menschen laut einer Befragung der Arbeiterkammer mehr als ein Drittel ihrer Haushaltsbudgets für Wohn- und Energiekosten aus – Tendenz stark steigend. Für zwei Drittel der Befragten stellt das eine finanzielle Belastung dar. Auch die horrenden Preise für Benzin und Diesel macht sich bei den vielen Pendlern im Bezirk bemerkbar: Bei einer durchschnittlichen täglichen Wegstrecke von knapp 48 Kilometern zum Arbeitsplatz müssen jene Beschäftigten, die auf das Auto angewiesen sind, heuer um durchschnittlich 525 Euro mehr bezahlen als im vergangenen Jahr. Auf den gesamten Bezirk umgelegt, sind das Mehrkosten von 11,9 Millionen Euro, getragen von den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern.
Forderungen
Um die Pendler zu entlasten, muss der öffentliche Verkehr massiv ausgebaut und die Pendlerpauschale reformiert und in eine kilometerabhängige Direktzahlung umgewandelt werden. Energie-, Miet- und Lebensmittelpreise müssen durch staatliche Eingriffe gedeckelt und somit gesenkt werden. Bei den Lebensmitteln macht es zudem Sinn, vorübergehend die Mehrwertsteuer zu senken oder überhaupt auszusetzen. „Gleichzeitig müssen bei all jenen Energieunternehmen, die derzeit Rekordgewinne auf Kosten der Allgemeinheit vermelden, die Übergewinne abgeschöpft und im Sinne des Gemeinwohls umverteilt werden“, sagt Stangl.
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