Peilstein
„Nordkind und Bemwind“ auf Gut Kühstein
"Lagom", oder "Net zweng und net zvü", lautet das Motto im Buch "Nordkind und Bemwind", das Autorin Christine Mittermayr am Gut Kühstein präsentiert hat. Werte, Standpunkte und Zukunftsvisionen wurden auch bei Tischegsprächen diskutiert.
PEILSTEIN. Christine Mittermayr präsentierte Ende Juni ihr Erstlingswerk „Nordkind und Bemwind“ am Gut Kühstein und begeisterte rund 100 Zuhörerinnnen und Zuhörer mit authentischen und bewegenden Texten aus ihrer Kindheit an der Großen Mühl. Das Buch erzählt vom Leben im Oberen Mühlviertel und von seinen Bewohnerinnen und Bewohnern, enthält Kochrezepte aus dem Familienfundus der Autorin und Entschleunigungstipps und verrät auch die eine oder andere persönliche Geschichte.
„Ich bin als Kind in den 1970ern auf einem Bauernhof im Oberen Mühlviertel aufgewachsen. Die kleinen Geschichten, die ich erzähle, mögen unspektakulär sein, doch in meiner Welt waren sie Alltag und Abenteuer zugleich.“, meint die Autorin. Der Lebensstil ihrer Kindheit ist heute wieder sehr modern und könnte als „nordischer Lifestyle“ bezeichnet werden, für den es in Schweden das Wort „lagom“ gibt. Lagom heißt so viel wie „die rechte Balance im Leben“ – die Mühlviertlerinnen und Mühlviertler würden dazu „net zweng und net zvü“ sagen.
„Ich erinnere mich an den Boden unter den Füßen, als ich ein Kind war“, heißt beispielsweise eine Geschichte im ersten Kapitel „Auf diesem Boden stehen die Oberen Mühlviertlerinnen und Mühlviertler“. Vom Wohnen, Essen, Arbeiten bis hin zu „So ticken die Oberen Mühlviertlerinnen und Mühlviertler“ spannt sich der Bogen und enthält nicht nur berührende Erinnerungen, sondern gibt auch Einblicke in aktuelle Mühlviertler Besonderheiten.
Tischgespräche und Zukunftsvisionen
Beim Leader-Projekt „Nordkind und Bemwind“ geht es aber nicht „nur“ um das Buch, sondern auch um die Frage, wie wir in Zukunft leben wollen und was wir tun können, um die rechte Balance – das „net zweng und net zvü“ - auch für unsere Kinder und Enkelkinder zu erhalten. Dieser Frage wurde in Form von Tischgesprächen in der von „Frau in der Wirtschaft“ gemeinsam mit „Textpoterie“ und der „Leader-Region Donau-Böhmerwald“ organisierten Veranstaltung nachgegangen. An jedem Tisch wurde die Frage aus einer anderen Perspektive diskutiert und Ideen, Emotionen, Gedanken, Zeichnungen und vieles mehr aufs Tischtuch gebracht.
Die Ergebnisse fließen sowohl in die Arbeit von Frau in der Wirtschaft als auch der Leader-Region ein. Auch die Autorin wird diese Erkenntnisse kreativ weiterverarbeiten, in dem „Taschen für Zukunftsträger:innen“ entstehen und die auf Keramikteller gebrannten Ideen Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger serviert werden.
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