Gartensaison 2023
Die Hobbygärtner scharren schon in den Startlöchern

Naschgärten sind immer beliebt.  | Foto: Gabriel-Oberngruber
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  • Naschgärten sind immer beliebt.
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Der Frühling naht mit großen Schnitten. Den Hobbygärtner juckt's schon im grünen Daumen. Wir haben mit Maria Gabriel-Oberngruber, Geschäftsführerin von Garten Verde in Aigen-Schlägl gesprochen, was die Garten-Highlights 2023 sind.

BEZIRK ROHRBACH. Was ist bei den ersten Frühlingstemperaturen der Renner bei den Hobbygärtnern?
Maria Gabriel-Oberngruber:
Paradeiser, Gurken und Zucchini werden bereits am Fensterbrett vorgezogen sowie Stachelbeeren, Ribiseln und Himbeeren im Garten gepflanzt.

Was ist grundsätzlich die erste Arbeit im Garten – und worauf muss man achten?
Der Obstbaumschnitt, der bei abnehmendem Mond, bei trockenem, tagsüber frostfreiem Wetter, gemacht werden soll. Der Winterschutz von Rosen und Stauden darf entfernt werden. Der Rückschnitt von Gräsern und Stauden wartet und die Staudenteilung- /Vermehrung ist jetzt auf dem Plan. Mit effektiven Mirkoorganismen (Ubikwit) kann man  Pflanzen stärken und Krankheiten vorbeugen. Im Frühling sollten die Gartenpflanzen zudem so gedüngt werden, dass sie eine ausgewogene Nährstoffversorgung haben. Hornspäne und Hornmehl sind beliebte und durchaus empfehlenswerte organische Dünger, sie versorgen die Pflanzen allerdings vor allem mit Stickstoff. Für üppige Blütenbildung und gute Gesundheit brauchen Pflanzen außerdem Phosphor und Kalium sowie Spurenelemente. Letztere sind meistreichhaltig in Gesteinsmehlen vorhanden. Der beste Universaldünger ist Komposterde. Sie liefert alles, was Pflanzen benötigen.

In welchem Ausmaß soll das sein?
Empfehlenswert sind zwei bis drei Liter pro Quadratmeter.

Was muss man beachten, wenn man eingewinterte Pflanzen hervorholt? Muss man sie umtopfen, wenn ja, was ist dabei wichtig?
Die oberste Schicht der Erde – etwa zehn Zentimeter – soll man erneuern auffrischen und düngen. Nach dem Auswintern soll man kräftig wässern und als Standort nicht gleich vollsonnig wählen, sondern die Pflanzen langsam daran gewöhnen. Ansonsten kann es zu braunen Spitzen am Austrieb oder den Blättern kommen. Falls der Topf zu klein wird, ist jetzt ein guter Zeitpunkt zum Umtopfen.

Gilt es dabei etwas zu beachten?
Beim Umtopfen auch beachten, dass man die Wurzeln schneiden soll. Eventuell kann man sie mit einem Spaten seitlich abstechen und in einen etwas größeren Topf pflanzen und mit gedüngter Erde auffüllen. 

Was ist sonst im Frühling noch wichtig?
Der Frühling ist eine wichtige Pflanzzeit für sommer- und herbstblühende Sträucher, Blumen, Bäume. Frühblüher können in bestehende Beete eingepflanzt werden, zum Beispiel Narzissen, Tulpen, Krokusse, Zierlauch usw., um diese mit Frühlingsflor aufzufrischen.

Was wird heuer im Garten besonders im Trend liegen, zeichnet sich schon etwas ab?
Bei den Gartenplanungen/Konzepterstellungen merken wir, dass der Garten immer wichtiger wird und vor allem als Rückzugsoase mit Urlaubsflair dienen soll. Das Wohnzimmer im Freien wird immer wichtiger. Der Trend geht auch zu mehr Vielfalt bei der Pflanzenauswahl. Nicht nur Gräser, Kirschlorbeer und Kies – es sind wieder blühende Stauden und Sträucher „modern“. Hochbeete und Naschgarten mit Beeren wie: Heidelbeeren, Himbeeren, Erdbeeren, Ribisel, Maibeere dürfen nicht fehlen. Säulenobst sind beliebte platzsparende Obstbäume, welche durchaus einen gestalterischen Aspekt im Garten einnehmen. So dienen Säulenobsthecken zum Beispiel auch als Raumteiler. Grundsätzlich sind pflegeleichte Gärten durch durchdachte Pflanzenauswahl und biologische System-Düngung (Basaplex und effektive Mikroorganismen) beliebt. 

Was ist mit südländischen Pflanzen?
Das wird das Highlight heuer in Gartenwelt. Ab Anfang Mai sind mediterrane Pflanzen für die Terrasse: wie Zitrusbäume, Olivenbäume, Palmen, Bananen , Strelitzie , Agaven, Yucca, Eukalyptus erhältlich. 

Was ist die Blume des Jahres?
Die Kleine Braunelle oder Prunella vulgaris hat eine lange Blütezeit von Juni bis Oktober und bietet in dieser Zeit insbesondere Hummeln und Wildbienen sowie mindestens 18 Schmetterlingsarten Nahrung. +

Was gehört für Sie persönlich zum Frühling? Haben Sie eine Lieblingsfrühlingblume?
Ich persönlich habe die Kornelkirsche (Dirndlstrauch). Sie ist eine gute Bienenweide durch frühe Blüte (vorm Blattaustrieb). Sie hat schöne gelbe Blüten mit langer Blühzeit. Knospen und Blüten sind essbar. Man kann sie beispielsweise kurz anrösten und über den Salat streuen. Vielseitig verwendbar ist sie als Solitärstrauch (Einzelstellung in Blumenbeet mit Frühblüher besonders schön= Frühlingsbeet), als Hausbaum. Wir empfehlen sie auch als geschnittene Hecke für Sichtschutz, weil sie einen guten Brutplatz bietet. Beim Dirndlstrauch gibt veredelte Fruchtsorten, die besonders große Kirschen bekommen und die sich für Marmelade, Kompott, Likör gut eignen. Bei mir Zuhause wird der Dirndl im Garten gleich direkt mit Ostereiern geschmückt. Diesen sehen wir direkt vom Küchenfenster und so spar' ich mit den Osterblumenstrauch im Haus.

Gibt es ein "Must-have" für Menschen, die gerne gärtnern, aber keinen grünen Daumen haben, quasi eine (fast) Unkaputtbar-Pflanze?
Menschen, die sich mit dem Gärtnern erst anfreunden, werden mit Pflanzen wie Katzenminze (Nepeta racemosa), gelber Sonnenhut (Rudbeckia „Goldsturm“), Lampenputzergras („Hameln“, oder „Little Bunny“), Sedum- Sorten, roter Sonnenhut (Echinacea purpurea), Rispenhortensien (Hydrangea paniculata) ihre Freude haben. Diese Pflanzen sind Dauerblüher und vom Standort her wenig anspruchsvoll.

Sämereien aus dem Vorjahr – kann man die noch verwenden oder gibt es eine böse Überraschung, weil dann im Beet nichts aufgeht?
Die Keimfähigkeit mancher Pflanzensamen reicht bei günstiger Lagerung von einem Jahr bis zu mehreren Jahren. Kräuter wie Schnittlauch oder Bohnenkraut bleiben meist nur für ein oder zwei Jahre keimfähig. Karotten, Erbsen, Fenchel und verschiedene Zwiebelgewächse können rund drei Jahre einsatzbereit bleiben. Im mittleren Feld bewegen sich die Samen von Gurken, Kohl, Roter Beete oder Zucchini – sie können bis zu fünf Jahre gelagert werden.

Wie kann man feststellen, ob die Saat noch in Ordnung ist?
Im Zweifelsfall sollten Sie deshalb eine Keimprobe vornehmen. Hierzu zählen Sie je nach Größe des Saatgutes eine definierte Menge ab. Bei kleinen Sämereien (Salat, Zwiebeln, Kohl) sollten es 50, bei mittleren (Radies und Spinat) 25 Korn sein, bei großem Saatgut reichen 10 Samen. Großes Saatgut drücken Sie in feuchten Sand, mittleres und kleines Saatgut legen Sie auf angefeuchtetes Fließ- oder Löschpapier. Als Gefäße sind flache Schalen geeignet, die mit Folie oder einer Glasscheibe abgedeckt werden, um ein Austrocknen zu verhindern. Für die Keimprobe sollten die Temperaturen bei etwa 20 Grad Celsius liegen. Nach Einsetzen der Keimung können Sie mit der Auswertung beginnen. Bei einer Keimung von 50 bis 75 Prozent der Samen ist das Saatgut auf jeden Fall noch verwendbar. Die Aussaatstärke kann dann je nach Keimfähigkeit differenziert werden. Liegt der Anteil jedoch unter 25 Prozent sollten Sie von einer weiteren Verwendung absehen, das die Keimkraft unter natürlichen Verhältnissen meist niedriger liegt.

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Foto: Cityfoto
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