Informationsveranstaltung

Diskussion um Hotelprojekt in Seitelschlag geht in nächste Runde

Das geplante Alprima-Aparthotel, das in Seitelschlag entstehen soll, sorgt bei vielen Einwohnern für großen Unmut. Die Projektverantwortlichen organisierten daher gemeinsam mit der Gemeinde einen Informationsabend, um die Bedenken der Bürger aus der Welt zu schaffen und möglichst passende Lösungen zu finden. Dieser Plan ging jedoch nicht so ganz auf.

ULRICHSBERG. "Wir wollen das Hotel nicht!" Das machten die Seitelschläger beim Informationsabend, bei dem es um das geplante Alprima-Aparthotel ging, klar. "Die Angst der Bevölkerung ist groß, da es hier um einen massiven Eingriff in den Lebensraum geht", betonte Christian Berlinger, Gemüsebauer aus Ulrichsberg, dass es hier viele Problemstellungen gebe. Die Einwohner können unter anderem die Größe des geplanten Projekts nicht nachvollziehen und sprachen daher von einem überdimensionierten Bau. Auch der künftig zunehmende Verkehr beunruhigt die Bürger. Die Frage, warum das Hotel in Seitelschlag und nicht direkt im Ortszentrum gebaut wird, kam ebenfalls auf. Wie das Ganze mit der Wasserversorgung funktionieren soll, wurde ebenso in den Raum geworfen. Ein weiteres Problem sei das fehlende Personal. Christian Prinz (Vereinigte Bergbahnen), Wolfgang Dobretzberger (Stift Schlägl) und Bürgermeister Wilfried Kellermann waren bemüht, die Fragen der Bürger so gut wie möglich zu beantworten sowie Unklarheiten zu beseitigen.

Ein Drittel des Grundstücks versiegeln

Errichtet werden sollen in Seitelschlag vier Häuser mit insgesamt 73 Apartments. Geplant sind hier ein Wellnessbereich im Erdgeschoß sowie ein Naturteich mit Schwimmmöglichkeit. Auf ein eigenes Restaurant oder einen Indoor-Pool wollen die Betreiber verzichten, damit die Gäste vermehrt die vorhandenen Lokalitäten in der Umgebung nutzen. Die Grundstücksgröße beträgt insgesamt  12.500 Quadratmeter. "Davon werden rund 3.700 Quadratmeter bebaut. Dass heißt, dass nur 30 Prozent des Gesamtgrundstücks versiegelt werden", erklärt Prinz und weist gleichzeitig auf eine 1.200 Quadratmeter große Blumenwiese hin. Auch die Flachdächer der vier Häuser sollen begrünt werden.

"Golfer hätten Nächtigungsmöglichkeit"

Warum genau Seitelschlag als künftiger Standort für das Hotelprojekt ausgewählt wurde, erklärt Christian Prinz so: "Wir haben uns natürlich angeschaut, welche Lage am besten passt. Bald kamen wir zu dem Entschluss, dass es beim Golfpark am sinnvollsten wäre, da es hier schon Freizeitaktivitäten gibt und Golfspieler somit auch eine Nächtigungsmöglichkeit hätten." Prinz erklärt, dass zwar noch Verbesserungen vorgenommen werden müssen, die Infrastruktur aber grundsätzlich vorhanden sei: "Vor Ort gibt es ja bereits Strom, einen Kanal sowie schnelles Internet." Auch das Stift Schlägl sehe hier Potenzial, da es immer wieder Nachfragen nach Nächtigungsmöglichkeiten gebe. 

Verkehrssituation und Wasserversorgung

Mit Shuttlebussen für den Winter und Wanderbussen für den Sommer wollen die Hotelbetreiber dafür sorgen, das die künftige Verkehrssituation überschaubar bleibt. Diese Busse könnten schließlich auch die Einwohner nutzen. Laut Verkehrsmessung gab es im Juni etwa 1.300 Fahrbewegungen – durch das neue Hotel sollen pro Tag 175 dazukommen. Was die Wasserversorgung betrifft, erklärt Bürgermeister Wilfried Kellermann, dass sich in Seitelschlag ohnehin etwas ändern muss: "Unabhängig davon, ob das Hotel nun kommt oder nicht – da besteht auf jeden Fall Handlungsbedarf." Er ergänzt: "Der Hotelbau und die damit einhergehenden Anschlussgebühren würden uns aber sehr helfen und die Finanzierung erleichtern."

Auch Golfplatzbetreiber Stephan Waltl wendete sich vor kurzem schon mit einem Statement an die Bevölkerung: 

Gemeinderat entscheidet

Ob das Projekt nun realisiert wird oder nicht, liegt in den Händen des Ulrichsberger Gemeinderates. "Ich wünsche mir, dass wir hier eine Lösung finden, die für alle passt. Es soll hier nicht um 'entweder-oder', sondern um 'sowohl-als auch' gehen", betont Kellermann und erwähnt, dass man sich nochmal intensiv mit diesem Thema auseinandersetzen werde.