Erste Hilfe
Drei Enkerl als Lebensretter für den Opa

Jonas, Jana und Laura holten ihren Opa ins Leben zurück. | Foto: Alexander M.
  • Jonas, Jana und Laura holten ihren Opa ins Leben zurück.
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  • hochgeladen von Nina Meißl

KLAFFER. "Wenn Corona nicht wäre, wäre die Geschichte ganz anders ausgegangen", ist Alexander M. erleichtert. Weil seine Kinder derzeit im Homeschooling unterrichtet werden, waren sie zu Hause, als ihr Opa vergangene Woche plötzlich zusammenbrach. Der 62-jährige Ludwig V. hatte beim Mittagessen einen Herzstillstand erlitten. Der 15-jährige Jonas reagierte geistesgegenwärtig. Er packte den Opa, legte ihn auf den Boden und begann mit der Herzdruckmassage. Eine seiner Schwestern hielt den Kopf des Großvaters und versuchte, ihm die Atemwege freizuhalten, die andere hielt seine Beine hoch, während die Oma den Notruf wählte. 20 lange Minuten dauerte es, bis die Rettung eintraf, aber "der Sanitäter am Telefon hat das ganz super gemacht und Jonas ganz genau und in aller Ruhe erklärt, in welchem Rhythmus er pumpen muss", sagt Alexander M.

"Medizinisches Wunder"

Die eintreffenden Rettungskräfte konnten den Großvater schließlich mit einem Defibrillator stabilisieren und – trotz schlechten Wetters – mit dem Hubschrauber ins Kepler Uniklinikum Linz fliegen. "Der Opa hatte schon vor zwölf Jahren einen Herzinfarkt und daher ein angeschlagenes Herz. Es grenzt fast an ein medizinisches Wunder, dass er das überlebt hat. Dass er es noch dazu ohne Schaden überstanden hat, ist einzig und allein Jonas zu verdanken. Das hat uns Dr. Neuer von der Flugrettung gesagt, der sich auch später um den Opa gekümmert hat", ist der Vater stolz auf seinen 15-jährigen Sohn.

Reden hilft

Jonas hat vor zwei Jahren einen 16-stündigen Erste-Hilfe-Kurs besucht. "Als alles vorbei war, hat er zu mir gesagt, dass man das nicht vergleichen kann, ob du einen Puppe vor dir liegen hast und vielleicht sogar noch ein bisschen Spaß dabei ist – oder ob da ein Mensch vor dir liegt, noch dazu jemand, den du kennst", so Alexander M. Dennoch haben die Kinder den Schock gut weggesteckt. "Wir reden sehr viel darüber. Wir haben psychologische Hilfe angeboten bekommen, aber die größte Hilfe ist der Familienverband."

"Stufen in den Himmel"

Derzeit ist Ludwig V. noch im Krankenhaus. Anfang der Woche bekam er einen Defibrillator eingesetzt. "Er ist noch schwach und hat Schmerzen von der langen Wiederbelebung. Aber wir hoffen, dass er schon nächste Woche nach Hause darf." Kürzlich hat die Familie zum ersten Mal mit dem Opa telefoniert, besuchen darf ihn derzeit nur seine Frau Brigitte. "Das war sehr emotional. Der Opa hat die ganze Tragweite erst jetzt so richtig realisiert. Jonas, Jana und Laura sind die einzigen Enkerl und haben sich damit bei den Großeltern Stufen in den Himmel gebaut. Vor allem die Oma weiß gar nicht, wie sie sich bedanken soll." Die Kinder selber sind sehr bescheiden und haben auch im Freundeskreis kaum jemandem von der Lebensrettung erzählt. "Wir haben in den letzten Tagen versucht, normal zu leben. Wir freuen uns jetzt einfach, wenn der Opa wieder heimkommt – das wird ein absolutes Highlight", so Alexander M.

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