Freiwilliges Soziales Jahr
Ein vielseitiges und wichtiges Jahr

Zwischen zehn und elf Monaten arbeiten die jungen Erwachsenen in einer Einrichtung. | Foto: Verein zur Förderung freiwilliger sozialer Dienste
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  • Zwischen zehn und elf Monaten arbeiten die jungen Erwachsenen in einer Einrichtung.
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Seit Oktober 2021 absolviert Severin Eichlberger in der Ariola Werkstatt sein Freiwilliges Soziales Jahr.

PEILSTEIN, JULBACH. "Meine Eltern arbeiten selbst als Behindertenbetreuer in Hartheim und das schon seit mehr als 20 Jahren. Deswegen hat mich das auch sehr interessiert", erzählt Severin Eichlberger über seine Beweggründe, ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) zu machen. Auf das Angebot ist er durch einen Lehrer in der Schule aufmerksam geworden. Seit vergangenem Herbst hilft Eichlberger nun in der Ariola Werkstatt des Arcus Sozialnetzwerks in Peilstein mit. Dabei handelt es sich um eine Einrichtung, in der Menschen mit Beeinträchtigungen tagsüber betreut werden und, soweit möglich, auch arbeiten. Für ihn ist das aber kein bloßes Freiwilliges Soziales Jahr: "Ich mache das auch als Zivildienstersatz."

Berufsfelder kennenlernen

Das FSJ ist ein österreichweites Projekt zur Persönlichkeitsbildung und Berufsorientierung. Für insgesamt zehn bis elf Monate sammeln Jugendliche in einer Einsatzstelle, die sich nach ihrem Interesse und Wunsch richtet, Erfahrungen. Zusätzlich gibt es ein begleitendes Bildungsprogramm. Durch das Jahr erhalten die Teilnehmer die Möglichkeit, die verschiedenen Berufsfelder kennenzulernen.

Leuten den Alltag verschönern

34 Stunden die Woche unterstützt Severin so vor Ort Menschen mit Beeinträchtigungen bei ihren Aufgaben, bei der körperlichen Hygiene, beim Zubereiten der Mahlzeiten, beim Abwasch und bei gemeinsamen Ausflügen. Die Zeit in der Werkstatt, die für ihn schon bald zu Ende geht, ist eine Erfahrung, die er nicht missen möchte. "Das Arbeiten mit den Menschen ist etwas sehr Besonderes und kann sehr vielseitig, einerseits sehr schön und andererseits auch sehr anstrengend sein. Die Highlights sind, wenn man den Leuten eine Freude machen und ihnen den Alltag verschönern kann", so der 19-Jährige. Interessierten würde er das Jahr auf jeden Fall weiterempfehlen. "Das ist eine Erfahrung, die man nicht missen möchte. Es ist keine Auszeit, aber eine wichtige Zeit, die man sich dafür gönnt, den Bereich kennenzulernen – und vielleicht bieten sich dadurch ja auch zukünftige Einstiegsmöglichkeiten", so Eichlberger, der im Herbst allerdings Informatik in Wien studieren wird. Komplett ausschließen will der Julbacher eine künftige Tätigkeit in dem Bereich aber nicht.

Interessierte gesucht

Laut dem Verein zur Förderung freiwilliger sozialer Dienste entscheiden sich mehr als 80 Prozent nach dem Jahr für eine Ausbildung im Gesundheits- und Sozialbereich. Dass das FSJ zu einem Einstieg in das Berufsfeld führen kann, bestätigt auch Johannes Gierlinger, Leiter am Peilsteiner Standort. Dennoch sei das Angebot vor einigen Jahr gefragter gewesen: "Sehr lange haben wir jedes Jahr FSJ-lerinnen gehabt, denn meistens sind es junge Frauen. In den vergangenen Jahren hatten wir allerdings ein paar Mal Lücken, weil es einfach keine Bewerber gegeben hat." Allgemein sei es schwieriger geworden, Arbeitskräfte zu finden, so Gierlinger. "Es ist für eine Tageseinrichtung, also für so eine Werkstatt, noch vergleichsweise einfacher, weil die Dienstzeiten attraktiver sind, aber es ist auch für uns keine "gmahde Wiesn"." Was das Freiwillige Soziale Jahr betrifft, so gibt es noch einige Einsatzstellen im Bezirk, die noch jemanden aufnehmen würden – so auch die Ariola Werkstatt. Begonnen werden kann ab September oder Oktober.

Zur Sache

Das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) kann allein in Ober- und Niederösterreich in mehr als 200 Einsatzstellen in den verschiedensten Bereichen absolviert werden. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Krankenhäuser und Reha-Einrichtungen,
  • im Kontext von Menschen mit Beeinträchtigungen in Wohnbereichen, Werkstätten und Förderzentren,
  • im Kinder- und Jugendbereich in Horten, Krabbelstuben, bei der Nachmittagsbetreuung, in Kindergärten, Schulen, sozialpädagogischen Einrichtungen und Jugendzentren,
  • sowie im sozialarbeiterischen Kontext, etwa bei psychischen Erkrankungen.

Mehr Informationen rund um mögliche Einsatzbereiche, Anmeldung und Voraussetzungen gibt es online auf der FSJ-Homepage unter www.fsj.at

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