Zivis im Kindergarten
"Kinder brauchen auch männliche Bezugspersonen"
Bereits das fünfte Jahr sind in Aigen-Schlägl Zivildiener im Kindergarten im Einsatz – dieses Mal sind es allerdings erstmals zwei junge Männer, die bei der Kinderbetreuung unterstützend unter die Arme greifen.
AIGEN-SCHLÄGL (alho). Zivildiener sind in unterschiedlichen Sozialberufen engagiert, aber eher selten in einem Kindergarten. „Wir haben heuer bereits das fünfte Jahr Zivildiener in unserem großen Kindergarten – heuer sind es sogar zwei“, freut sich daher Kindergartenleiterin Lucia Gierlinger. „Dies ermöglicht jungen Burschen, in diesen Beruf hineinzuschnuppern und birgt ein wenig die Hoffnung, dass sich auch mal einer für diesen Beruf entscheidet.“
Große Bereicherung
Dieses Jahr leisten Thomas Maureder aus St. Johann und Manuel Reingruber aus Rohrbach-Berg ihren Zivildienst im Kindergarten. Auf die Frage, warum sie sich gerade für diese Altersgruppe und diesen Beruf entschieden haben, meint Reingruber: „Ich habe selbst zwei kleine Geschwister und bin zudem bei den Pfadfindern in meiner Heimatgemeinde tätig.“ Ganz anders bei Maureder: „Ich hatte eigentlich zuvor nie mit kleinen Kindern zu tun. Durch meine Freundin bin ich dazugekommen. Sie hat kleine Cousins, die haben nachgefragt, wann ich wiederkomme.“
Männliche Bezugspersonen sind wichtig
Die Gemeinde unterstützt die Möglichkeit, Zivildiener im Kindergarten einzusetzen. „Die Motivation des Team ist es, dass Kinder auch männliche Bezugspersonen haben und von diesen betreut werden. Jeder Zivildiener bringt seine persönliche Art ins Kindergartenleben mit ein, ob musikalisch oder sportlich und vieles mehr“, weiß Gierlinger aus Erfahrung. „Da wir in unserem Kindergarten sehr viele Kinder haben, sind die Zivildiener eine große Bereicherung und Unterstützung. Es sind bei uns 120 Kinder in vier Regelgruppen aufgeteilt, davon eine Integrationsgruppe und eine alterserweiterte Gruppe mit unter Dreijährigen.“
Entscheidet sich ein Zivildiener für einen Einsatz im Kindergarten, muss er eine entsprechende Ausbildung machen und in Folge den Kindergartenhelferabschluss. „Unser erster Zivildiener, den wir in unserem Kindergarten hatten, war sogar bis zu seinem Studium in einem Kindergarten tätig“, erinnert sich Gierlinger gerne zurück.
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