Landeshauptmann setzt sich für Desiro ein

Geht es nach dem Landeshauptmann wird über die Entscheidung, den Desiro auf der Mühlkreisbahnstrecke einzustellen, kein Gras wachsen. | Foto: Foto: BRS
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MÜHLVIERTEL. "Die Beförderungsqualität auf der Mühlkreisbahn muss erhalten bleiben", fordert Landeshauptmann Josef Pühringer. Moderne Zug-Garnituren müssen demnach die volle Gültigkeitsdauer des Verkehrsdienstevertrages mit dem Land im Einsatz bleiben. Der Landeshauptmann spricht sich deutlich gegen Abstriche in der Beföderungsqualität aus. "Wir haben einen gültigen Verkehrsdienstevertrag mit der ÖBB, der noch bis Ende 2017 läuft. Damit haben sich die ÖBB auch zu einer qualitativen Beförderung der Fahrgäste verpflichtet", sagt er. Mit dem schrittweise Aushungern der Mühlkreisbahn durch den Einsatz von Zügen aus den 80er Jahren würden sich die ÖBB nicht nur aus der modernen Personenbeförderung verabschieden, sondern auch diesen Vertrag verletzen.

Die veralteten Garnituren verfügen über keinen Niederflureinstieg und bauen damit Barrieren für Rollstuhlfahrer und Eltern mit Kinderwägen auf. Dazu kommt, dass alte und beschleunigungsschwache Triebwagen die Fahrzeiten auf der Mühlkreisbahn verlängern würden, die aufgrund ihrer Länge selbst mit modernen Zügen einen Wettbewerbsnachteil für diese Bahnstrecke darstellen. Statt über Abstriche bei der Beförderungsqualität nachzudenken, geht es vielmehr darum, die Mühlkreisbahn weiter zu attraktivieren, weil sie gerade im Nordwesten des Großraumes Linz und im Bezirk Rohrbach eine wichtige Alternative zum Individualverkehr darstellt, klimaneutral ist und die Straße entlastet. "Ich fordere daher nicht nur die Einhaltung des gültigen Verkehrsdienstevertrages ein, sondern appeliere auch an die ÖBB, ihre treuesten Kunden – die Pendlerinnen und Pendler – weiterhin bestmöglich zu servicieren", sagt der Landeshauptmann.

Hofkirchner Gemeinderat einstimmig für Resolution
In seiner Sitzung am 12. Februar sprach sich der Gemeinderat von Hofkirchen einstimmig gegen die Einstellung der barrierefreien Zuggarnituren auf der Mühlkreisbahn aus. Alle Fraktionen schlossen sich dem Dringlichkeitsantrag der Grünen an und verabschiedeten eine Resolution an die Bundes- und Landesregierung, sowie an der Stadtregierung Linz.
Mit einer Resolution fordert der Gemeinderat der Marktgemeinde Hofkirchen mit Nachdruck alle Verantwortlichen in der Bundes- und Landesregierung, sowie in der Stadtregierung Linz auf, die Rahmenbedingungen für den Betrieb der Mühlkreisbahn so festzulegen, dass ein Betrieb der Niederflurgarnituren (Desiro) auf der Mühlkreisbahn weiterhin möglich bleibt. Gleichzeitig muss von den ÖBB mit entsprechendem Nachdruck gefordert werden, ihrem vertraglich fixierten Versorgungsauftrag nachzukommen und aus diesem Grund ihre Entscheidung zu revidieren. Bund, Land Oö und Stadt Linz sollen darauf hinwirken, dass im Zuge der Vereinbarung von ÖBB und Linz AG über die Eisenbahnbrücke eine weitere Nutzung für Überstellungsfahrten der Mühlkreisbahn in den Hauptbahnhof Linz möglich bleibt um die PendlerInnen aus dem Mühlviertel gegenüber dem Zentralraum nicht massiv zu benachteiligen. „Die Pläne der ÖBB bedeuten schwere Qualitätseinschränkungen für das Angebot im öffentlichen Verkehr im oberen Mühlviertel", sagt Grünen-Gemeinderat Franz Kaiser. Es bestehe die Gefahr, dass die Straßentransporte der Schienenfahrzeuge nicht in dem Ausmaß abgewickelt werden können, indem die gesetzlich vorgeschriebenen Wartungsarbeiten zu erledigen seien. "Dann wird seitens der ÖBB verstärkt auf Schienenersatzverkehr gesetzt“, begründet Fraktionsobmann Franz Kaiser die Initiative der Grünen Hofkirchen. „Es ist zu befürchten, dass sich mit zusätzlich etwa 5000 PendlerInnen auf der Straße nach Linz die ohnehin prekäre Stausituation bei der Stadteinfahrten insbesondere zu den Hauptverkehrszeiten weiter zuspitzen wird. Eine Auslagerung auf Busse im Schienenersatzverkehr – die ebenfalls im Stau stehen – ist keine zukunftstaugliche Lösung“, betont Kaiser.

Neue Idee von der Zugkunft
Die Zugkunft Mühlkreisbahn bekräftigt einmal mehr, die Sanierung der Mühlkreisbahn einer Umspurung vorzuziehen. So bekäme man mit vergleichsweise niedrigem Mitteleinsatz rasch, und nicht erst in zehn Jahren, eine beschleunigte Verbindung von Aigen-Schlägl nach Linz. Die Initiative schlägt zum Erhalt der Desiro-Züge vor, in Rottenegg oder in Aigen eine Werkstätte zu errichten. "Das käme immer noch billiger als die Regiotram", so der Tenor. Abt Martin Felhofer fordert, den Politikern und er Bevölkerung klar zu machen, dass die Region die Bahn braucht. Er sieht gerade die Landesgartenschau in Schlägl 2019 als große Chance, in der Bevölkerung Werbung für die Bahn zu machen und sie als Besucher-Zubringer zu nutzen. Zudem fordert die Zugkunft Mühlkreisbahn, dass die Normalspur bis zum Hauptbahnhof erhalten werden muss. Die Initiative bemüht sich nun, noch mehr Mitstreiter für die Bahn zu bekommen.

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