Ortsreportage Ulrichsberg

Nicht zentral, aber dennoch beliebt

Stolz auf die Gemeinde Ulrichsberg ist Bürgermeister Wilfried Kellermann. Die flächenmäßig größte Gemeinde des Bezirks Rohrbach hat nämlich einiges zu bieten.

ULRICHSBERG. Ulrichsberg liegt nicht gerade zentrumsnahe. Bis nach Linz sind es etwa 60 Kilometer. Für viele Orte stellt so eine abgeschiedene Lage ein großes Problem dar. Doch nicht für Ulrichsberg: Trotz der Abgelegenheit verzeichnet die Gemeinde nämlich seit einigen Jahren eine positive Entwicklung. "Der Bedarf bei der Kinderbetreuung sowie die Nachfrage bei den Baugründen steigen. Auch die Einwohnerzahl wächst wieder an", freut sich Bürgermeister Wilfried Kellermann und ergänzt: "Die Leute wollen wieder raus in die Natur und raus aufs Land. Dieser Wunsch wird bei vielen, vor allem seit Corona, immer größer." Dass Ulrichsberg eine beliebte Wohngemeinde ist, zeigt sich auch bei den Neubauten: In den letzten sechs Jahren wurden in der Gemeinde nämlich 40 neue Wohnhäuser errichtet.

"Das Zentrum pulsiert"

Die Ortsverschönerung trage laut Kellermann einen Teil zu der positiven Entwicklung bei. Ein Musterbeispiel ist hier die Raiffeisenbank, die nach dem Umbau die modernste Bankstelle des Bezirks Rohrbach sein wird. Im selben Gebäude werden zudem sechs Wohnungen untergebracht, was sich gleichzeitig auch positiv auf den Ortskern auswirkt.

In diesem Zusammenhang betont der Bürgermeister, dass die vielen kleinen Geschäfte, die zum Teil während der Pandemie eröffnet wurden, und die Gastronomie sehr wichtig sind: "Das Zentrum pulsiert. Das liegt vor allem auch an den fünf Wirten, die direkt im Ort beheimatet sind. Sie tragen einen wesentlichen Teil zur Nahversorgung bei, die in Ulrichsberg generell wunderbar funktioniert."

Touristisch und wirtschaftlich gut unterwegs

Auch die touristische Entwicklung hat sich verbessert: Die Gemeinde verzeichnete in den letzten Jahren eine Verdopplung der Nächtigungen. "Dazu haben vor allem auch Betriebe wie das Hotel Inns Holz, der Böhmerwaldhof, der Sonnenhof und das Böhmerwaldlerdorf 'Ramenei' beigetragen", so Kellermann.

So wie die touristische ist auch die wirtschaftliche Entwicklung überaus erfreulich: Vor 20 Jahren gab es in Ulrichsberg 850 Arbeitsplätze, heute sind es jedoch schon 1.300. "Viele Unternehmen in der Gemeinde erweitern stetig ihren Betrieb und sind so auch immer auf der Suche nach qualifizierten Arbeitskräften. Hermann Fleischlos ist zum Beispiel das größte Investitionsprojekt in der Gemeinde. Auch die Firma Brüder Resch, die Firma Eisner, Webinger und Renault Krendel investierten einiges. Zudem ist ein Therapiezentrum in Planung", zeigt sich der Bürgermeister über die aktuelle Situation in Ulrichsberg erfreut.

Ulrichsberg hat Zukunft

Es gibt in der Gemeinde im Böhmerwald mit 2.846 Einwohnern:

• 13 Lehrbetriebe
• 53 Lehrlinge
• 60 Arbeitsstätten mit unselbstständig Beschäftigten der gewerblichen Wirtschaft
• 726 unselbstständig Beschäftige der gewerblichen Wirtschaft (
• 152 WKO Mitglieder
• 9 Neugründungen
• 39.333 Nächtigungen

Quelle: WKOÖ 2020

Wilfried Kellermann ist Bürgermeister in Ulrichsberg. Vizebürgermeister ist Josef Thaller. Beide kandidieren bei den Wahlen im Herbst erneut. Ulrichsberg liegt auf 626 Höhenmetern und ist mit rund 57 Quadratkilometern die flächenmäßig größte Gemeinde des Bezirks Rohrbach.