Österreichischer Museumspreis für Webereimuseum in Haslach
HASLACH. Großartige Museen gibt es nicht nur in großen Städten. "Das Webereimuseum in Haslach beweist, dass es möglich ist, auch in schwieriger Randlage kulturell hochstehende Museumsinitiativen zu realisieren", sagte Kulturminister Josef Ostermayer. Er verkündet die Entscheidung der Jury, die das Webereimuseum im Textilen Zentrum Haslach mit dem Österreichischen Museumspreis 2014 auszeichnet.
Einzigartig und höchst ambitioniert sei das Gesamtkonzept des Museums, heißt es in der Begründung. "Das Museum, das in von heimischen Architekten in gefühlvoller Weise umgebauten und erweiterten Werkshallen einer ehemaligen Textilfabrik untergebracht ist, zeigt in beeindruckender Weise die Geschichte und das soziale Umfeld der vorindustriellen und industriellen Mühlviertler Textilverarbeitung. Das Webereimuseum ist die 'Seele' eines fünfteiligen Netzwerkes zur Förderung der Textilkultur der Region. Das im Jahr 1971 gegründete und 2012 an den heutigen Standort übersiedelte Museum ist bestrebt, das Interesse an der Webkunst und das Wissen über die Techniken an kommende Generationen weiterzugeben. Ein abgestimmtes Begleitangebot dazu reicht von Kreativkursen über Kunstseminare mit Ausstellungen bis hin zu Experimentalwerkstätten", lautet die weitere Begründung der Jury.
Der Förderpreis ging heuer an den Stollen der Erinnerung unter dem Schloss Lamberg im Stadtzentrum von Steyr. Den Würdigungspreis erhielt das Jüdische Museum in Wien.
Christina Leitner nahm den mit 20.000 Euro dotierten Preis entgegen. Sie bedankte sich für alle Wirkungen und Nebenwirkungen, die mit der Auszeichnung verbunden sind. Für sie geht der Österreichische Museumspreis an alle "Hasmacher" und "Hasmacherinnen", die das Textile Zentrum ausmachen.
Für Bürgermeister Dominik Reisinger ist Kultur auch ein Standortfaktor wenn es beispielsweise um die Wahl des Wohn- oder Unternehmenstandortes geht. "Kultur ist für jede Gemeinde unverzichtbar", sagte Reisinger. Er dankte dem Team des Webereimuseums mit Christine Leitner und Marianne Kneidinger für ihren unerschöpflichen Einsatz. Er wisse um die unbezahlbare Werbewirkung: "Ich traue mir zu sagen, dass ganz Haslach stolz ist auf euch."
Vor der Verleihung des Preise war die Sonderschau "Die Welt in kleinen Bildern" eröffnet worden. Sie zeigt gewebte Miniaturen und Etiketten aus der Sammlung von Josef Jüngling.
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