Schnapsbrennen ist trendig

- Hans Peter Indra zieht eine Probe aus dem fassgelagerten Schnaps, um diesen auf seine Qualität zu prüfen.
- hochgeladen von Karin Bayr
Verglichen mit dem Jahr 2011 wurde 2012 in Rohrbach von Privatleuten mehr Schnaps gebrannt.
SARLEINSBACH (alho). Nach einem deftigen Schweinsbraten ein Stamperl gefällig? Hans Peter Indra weiß worauf es bei einem guten Schnaps ankommt. Bereits sein Großvater und ebenso sein Vater waren mit der Materie des Schnapsbrennens vertraut. Von ihnen hat der 42-jährige Sarleinsbacher das Handwerk gelernt. Schon als Kind half Hans Peter mit, bevor er als 18-Jähriger alleine begann Schnaps zu brennen.
BEZIRK, SARLEINSBACH (alho). Nach einem deftigen Schweinsbraten ein Stamperl gefällig? Am besten ein selbstgebranntes. Im Bezirk Rohrbach gab es laut Auskunft des Zollamtes Linz-Wels im Jahr 2011 272 Abfindungsbrennereien, die insgesamt 9257 Liter Hochprozentiges brannten. Teamleiter des Kundenteams A, Alexander Fallmann, zuständig für den Bezirk Rohrbach vom Zollamt Linz-Wels ergänzt: "2012 steigerte sich die Zahl der aktiven Brennereien auf 392. Es wurden 11.599 Liter Schnaps hergestellt." Um eine Abfindungsbrennerei betreiben zu können, muss ein schriftlicher Antrag bei Zollamt Linz-Wels gestellt werden und darf lediglich Obst aus dem eigenen Garten verwendet werden.
Schnapsbrennen als Hobby
Der Sarleinsbacher Hans Peter Indra weiß, worauf es bei einem guten Schnaps ankommt. Bereits sein Großvater und ebenso sein Vater waren mit der Materie vertraut. Von ihnen hat der 42-Jährige das Handwerk gelernt. Schon als Kind half er mit, bevor er als 18-Jähriger alleine begann, Schnaps zu brennen. Inzwischen erhielt Indra bereits mehrere Auszeichnungen für sein Qualitätsprodukt. Bis zum guten Ergebnis ist es jedoch ein langer Weg: „Die Früchte werden gereinigt und anschließend zum Einmaischen zerkleinert. Der Eigenzuckeranteil der Früchte sorgt für die Gärung. Ist dieser zu gering, wird etwas Hefe beigesetzt“, erklärt Indra. „Die Gärzeit beträgt je nach Temperatur drei bis fünf Wochen. Bei Getreidesorten ist die Gärung bereits nach drei Tagen abgeschlossen.
Anschließend erfolgt der Brennvorgang. Die Maische kommt in den Brennkessel und wird erhitzt. Der Alkohol verdampft, steigt auf und kondensiert. Beim Ergebnis – dem Lutter – spricht man vom Rohbrand. Nach kurzem Rasten erfolgt der zweite Brenndurchgang zum Feinbrand.“
Hochwertig hochprozentig
Indra ist vom traditionellen Schnapsbrennen überzeugt: „Kolonnengeräte, bei denen beide Durchgänge in einem erfolgen, kommen für mich nicht in Frage.“ Um zu hochwertigem Schnaps zu kommen, spielen viele Faktoren eine wichtige Rolle: eine reife, saubere Frucht, saubere Gefäße, sauberes Arbeiten, die passende Gärtemperatur und Gärzeit, vorsichtiges, langsames Heizen und genügend Vorlauf abziehen, da dieser unreine Stoffe beinhaltet.
Im Keller von Hans Peter Indra sind drei Schnapstypen zu finden: „normale“, klare Schnäpse, fassgelagerte Schnäpse, die eine Lagerzeit von fünf bis sechs Jahren benötigen und eine goldgelbe Farbe aufweisen, wobei die Lagerung kontrolliert und beobachtet werden muss. Zum Sortiment von Indra zählt ebenso mit Früchten angesetzter Schnaps. Ob Roggen, Dinkel, Zwetschke, Birne, Apfel, Kirsche oder Nuss: für jeden Geschmack sollte etwas dabei sein. Da kann man nur noch sagen: Ein Stamperl gefällig?
Zur Sache: "Schwarzbrenner" können laut Alkoholsteuergesetz, Paragraph 91, zu entsprechend hohen Geldstrafen verurteilt werden: "Wer Alkohol entgegen dem Verbot des § 20 Abs. 2 herstellt, begeht ein Finanzvergehen und ist bei Vorsatz mit einer Geldstrafe bis zu 15 000 Euro und bei Fahrlässigkeit mit einer Geldstrafe bis zu 8 000 Euro zu bestrafen."
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.