Weihnachten im Bezirk Rohrbach
"Tiere gehören nicht unter den Christbaum"

Ein Tier als Geschenk zu vergeben, hat vor allem für diese oft negative Folgen. | Foto: AllaSerebrina/Panthermedia
  • Ein Tier als Geschenk zu vergeben, hat vor allem für diese oft negative Folgen.
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Mit dem Näherkommen von Weihnachten beginnt auch die Suche nach Geschenken. Gerade Kinder wünschen sich oft ein Haustier vom Christkind. Warum das keine gute Idee ist, erklären Vertreter aus Tierzucht, Tierheimen und Politik, auch aus dem Bezirk Rohrbach. 

BEZIRK. Spielsachen, Kleidung, Kosmetika, Süßigkeiten, Gutscheine oder technische Gadgets: Die Bandbreite an Geschenken, die sich Jahr für Jahr unter den Weihnachtsbäumen finden, ist vielfältig. Oft findet sich darunter aber auch ein tierisches Geschenk.

Selbst wenn die Freude anfangs groß ist, Geschenke dieser Art ziehen oft Folgen nach sich, vor allem für die Tiere. "Ein Tier zu schenken, empfinde ich ohne vorherige gemeinsame Planung als sehr übergriffig", sagt Andrea Tews. Die langjährige Tierärztin und -züchterin aus Oberkappel fügt an: "Das bürdet den Beschenkten ungefragt sehr viel Verantwortung auf und geht zu oft schief."

Strengere Vergabe

Auch das Tierheim Linz beschäftigt sich Jahr für Jahr aufs Neue mit dem Thema. Dort betont man aber: "Zwar kommt es auch vor, dass Tiere als unüberlegte Weihnachtsgeschenke angeschafft und im Anschluss im Tierheim landen, jedoch muss man realistisch sagen, dass die unüberlegte Anschaffung von Tieren leider weniger zeitlich begrenzt stattfindet und leider das ganze Jahr über passiert." Aus dem Bezirk Rohrbach seien heuer bereits vier Fund- und drei Abgabekatzen in Linz untergekommen. Was die Tiervergabe zu Weihnachten betrifft, so entscheide man in dieser Zeit noch selektiver: "Jedoch wollen wir natürlich genauso vermeiden, dass zum Beispiel Kaninchen oder Meerschweinchen deswegen alleine bleiben müssten, wenn wir ein passendes Partnertier hätten. Auf keinen Fall vermitteln wir jedoch Tiere, die als Geschenk gedacht wären!"

Kein Befürworter dieser Geschenksidee ist auch Tierschutz-Landesrat Michael Lindner (SPÖ): „Tiere gehören nicht unter den Christbaum: Darauf weisen auch Tierschutzexperten alle Jahre wieder aufs Neue hin. Traurige Realität ist leider, dass viele der Tiere nach den Weihnachtsfeiertagen in den Tierheimen landen." Er fügt an: "Wer vor hat, sich ein Haustier anzuschaffen oder eines herzuschenken, sollte gut überlegen, ob eine liebevolle und ganzjährige Betreuung wirklich möglich ist." Soll wirklich ein Tier Teil einer Familie werden, so weist Andrea Tews die Eltern auf Folgendes hin: "Bei Kindern unter 14 müssen sie – je jünger, desto mehr – damit rechnen, dass ihnen nach mehr oder weniger kurzer Zeit die Arbeit bleibt. Wenn sie diese nicht übernehmen wollen oder können, sollten sie kein Tier nehmen." Auch sei es wichtig, die Kinder für ihren Wunsch Einsatz zeigen zu lassen. Tews: "Wenn sie bald aufgeben, wären auch Hege und Pflege schnell vorbei."

Lieber gemeinsam

Dennoch rät die Fachfrau davon ab, Lebewesen zu schenken. Diese sollten lieber gemeinsam, nach sehr guter Vorbereitung, erworben werden. "Das heißt, die Kinder mitzahlen zu lassen – und sei es nur symbolisch. Aber auch mit den Kindern einen Kostenplan für die Erstausstattung und die laufenden Kosten zu erstellen."

Wer wirklich etwas schenken will, für den hat Tews noch einen Tipp: "Als Geschenk statt des Tieres sollten zuerst Fachbücher geschenkt werden. Ob und wie schnell diese gelesen werden, kann auch ein Indiz für die Ernsthaftigkeit des Wunsches sein."

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