„Von Jägern, die den Füchsen ähnlich sind“
Menschliches und Tierisches zeigt Hermann Eckerstorfer in seiner Ausstellung im Gwölb.
AHORN, HASLACH (hed). „Wenn man genau hinsieht, kann man bei Menschen und Tieren in ihren Zügen viele Gemeinsamkeiten erkennen. So gibt es Jäger, die wie Füchse ausschauen oder Hundehalter, die hundeähnliche Gesichtszüge zeigen“, sagt der Künstler Hermann Eckerstorfer schmunzelnd. Menschliche und tierische Überschneidungen kann Heck (Künstlername) auch sonst in der Natur entdecken. Dank der scharfen Beobachtungsgabe, die er sich im Laufe seines künstlerischen Wirkens angeeignet hat. „Viele Formen, die die Natur vorgibt, finden sich auch in menschlichen Porträts.
Natur im Zentrum
Beim Betrachten der Wachstumsschicht des Holzes kann man Strukturen der menschlichen Haut erkennen.“ Die Natur steht im Mittelpunkt seines Schaffens. Heck möchte auf die Vielfalt in der Natur aufmerksam machen. Gerne arbeitet er mit Holz. Auch mit Eisen und Stein. Seine Objekte findet er in der Natur: Ein vom Biber benagtes Holzstück, eine Wurzel oder ein knorriges Aststück, in dem er ein Gesicht findet. Der Künstler arbeitet Formen heraus, die schon in ihm wohnen. Aus jeder Perspektive entdeckt er neue Gestalten. „Wenn ich die Holzstücke bearbeite, möchte ich die Vorgaben der Natur so wenig wie möglich verändern.“ Grundstrukturen und außergewöhnliche Teile versucht er hervorzuheben.
Motorsäge und Flex
Dabei arbeitet er mit Motorsäge, Flex und Schleifpapier. Die Oberfläche ist ihm wichtig. „Meine Sachen sind zum Angreifen“, erklärt er. Mit dem Alter sei er in seinen Formen weicher geworden. „Ein harter Hund war ich nie“, sagt er. „Es ist ein Erlebnis, über die Holz- oberflächen zu streichen und bizarre Wachstumsstrukturen zu bestaunen, die jahrzehntelange Geschichten erzählen“. Heck ist auch malerisch tätig. Als junger Lehrer in St. Oswald hat er zu malen begonnen. Zuerst mit Kohle. Heute arbeitet er häufig mit Acryllack und stellt „Papierschüttbilder“ her. Seine Arbeiten entstehen spontan: „Entweder es passt oder es passt nicht. Da werden Arbeiten auch weggeworfen.“ Auch hier steht die Natur im Mittelpunkt. „Ich will aber keine Abbilder der Natur machen, sondern meine Gefühle und Beobachtungen ausdrücken." In seiner aktuellen Ausstellung sollen Besucher seine Werke absolut begreifen dürfen. "'Bitte nicht berühren' ist in meiner Ausstellung ein No-Go“, erklärt er.
Ausstellung "HumANimal"
„HumANimal“ – Menschliches & Tierisches: Bilder & Skulpturen in der „Galerie im Gwölb“ in Haslach. Geöffnet jeden Freitag von 16-18 Uhr, jeden Samstag von 10-12 Uhr und auf Anfrage (07216/6391) bis 24. Mai. Info: www.heck-art.at
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