Bezirk Rohrbach

Wo die Bürgermeister Erholung suchen

Vier Bürgermeister aus dem Bezirk erzählen von ihren Urlaubsplänen für den heurigen Sommer.

BEZIRK (anh). "Wir sind jedes Jahr ein paar Tage in Osttirol, heuer im Kristeinertal auf einer Hütte auf 1.600 Metern ohne Strom und Handyempfang – eine neue positive Erfahrung", berichtet Klaus Falkinger, Bürgermeister in Kleinzell. Von Linz geht es gleich mit dem Zug weg, später mit dem Fahrrad durch Südtirol bis an den Gardasee. "Aber ohne E-Motor", schmunzelt Falkinger und ergänzt: "Zurück geht's wieder mit dem Zug. Rechtzeitig zum Ambros-Konzert sind wir wieder da." Generell ziehe es ihn eher in die nähere Umgebung als in exotische Gefilde. Hin und wieder steht auch ein Städtetrip in Europa an. Erreichbar ist der Bürgermeister trotzdem: "Natürlich schaue ich aufs Handy. Und rufe auch an. Aber grundsätzlich ist die Urlaubszeit ja etwas ruhiger." Es sei alles eine Frage der Organisation. Wenn vor dem Urlaub alles mit den wichtigsten Personen besprochen werde, stünde der Erholung nichts im Wege.

Rennstrecke statt Strand

Für Bernhard Fenk, Bürgermeister von Putzleinsdorf, lässt sich Erholung hingegen am besten mit dröhnenden Motoren und viel Adrenalin verbinden. Der Motorsport-Fan ist über das Jahr verteilt meist bei mehreren Veranstaltungen dieser Art in der ganzen Welt unterwegs. Einen Urlaub im klassischen Sinne hat er nicht geplant. "Heuer war ich schon bei der Formel 1 in Bahrain und werde später eventuell auch noch in Monza mit dabei sein", verrät er. Seinen bislang schönsten Urlaub hätte er allerdings in Neuseeland verbracht. "Egal, ob Berge, Urwald oder Strand – das hat von allem etwas. Aber schöne Plätze gibt es eigentlich überall", resümiert Fenk. Im Grunde sei er auch immer erreichbar. "Es ist aber schon etwas mühsam, wenn man in der Wüste steht und jemand will einen über die neuesten Entwicklungen in einem Nachbarschaftsstreit unterrichten. Da beeindruckt es den Anrufer meist auch nicht, wenn man sagt, dass es gerade nicht gerade billig wäre, das Gespräch weiterzuführen", sagt er.

Erholung auf Terrassien

"Ich bin heuer wie meistens ein Terrassien-Urlauber", verrät wiederum Franz Saxinger, Bürgermeister in Kollerschlag. Hin und wieder hätte es aber auch schon einmal größere Reisen gegeben. So war er vor zwei Jahren mit seinem Sohn Simon drei Wochen mit einem Leihauto im Nordwesten der USA. "Simon ist Bierbrauer, daher war der Trip auch mit einer Brauereiexkursion verbunden", erzählt er. Heuer sei dafür aber keine Zeit. In Kollerschlag stünde viel an, hochkarätige Projekte müssten auf Schiene gebracht werden. "Außerdem arbeite ich in der Freizeit an einer Chronik aller Kollerschläger Häuser, die nächstes Jahr anlässlich '800 Jahre Kollerschlag' erscheinen soll", berichtet Saxinger. Und im Garten warte ein neuer Zaun auf Erledigung.

"Schlechter Urlauber"

Als "schlechten Urlauber" bezeichnet sich Markus Steininger, Bürgermeister in Nebelberg. Er werde binnen weniger Stunden am Liegestuhl nervös und unruhig und sei daher nur sehr selten und kurz im Urlaub – zum letzten Mal 2018 im Zuge des Wachau-Marathons. "Wenn ich mal frei habe, bin ich am liebsten irgendwo unterwegs in Nebelberg. Dort, wo sich eben etwas tut", sagt er. Demnach sei er auch nur sehr selten wirklich nicht erreichbar.

Zur Sache 

Sollte der Bürgermeister aufgrund von Urlaub oder anderen Umständen verhindert sein, kommt §36 "Vertretung des Bürgermeisters" der oberösterreichischen Gemeindeordnung zum Tragen:
• Der Bürgermeister ist im Falle seiner Verhinderung vom Vizebürgermeister beziehungsweise von den Vizebürgermeistern in der nach §27 sich ergebenden Reihenfolge zu vertreten.
• Sind sowohl der Bürgermeister als auch alle Vizebürgermeister zur Ausübung ihres Amtes nicht in der Lage, kommt dem an Jahren jeweils ältesten Gemeideratsmitglied jener Fraktion, welcher der Bürgermeister angehört, die Vertretung des Bürgermeisters zu.

Weitere Bestimmungen zur oberösterreichischen Gemeindeordnung finden Sie außerdem auf der Übersichtsseite https://www.ris.bka.gv.at/Lr-Oberoesterreich.