Weichenstellung bei Chefsesseln

BEZIRK. Seit 28. September dürfen Gemeinderäte für den Rest der Periode den Bürgermeister wählen. Dies wird voraussichtlich in neun Gemeinden im Bezirk Rohrbach genutzt. Die neuen Bürgermeister können sich damit in der Bevölkerung bekannt machen und ihre Chancen für die Direktwahl, die im September 2015 stattfinden wird, erhöhen.
Der erste Bürgermeister-Wechsel ging Anfang Dezember in der Gemeinde Hörbich über die Bühne. Johann Ecker ist der neue Ortschef. Er folgt Leopold Wipplinger nach, der 22 Jahre als Bürgermeister im Amt war.
Einen neuen Bürgermeister gibt es auch in Aigen. Rund 18 Jahre stand Johann Peter dem Ort vor. Der Gemeinderat wählte Herbert Kern zu seinem Nachfolger.

Bürgermeisterin in Schlägl
Am 31. Dezember legt Alois Schaubmayr in Putzleinsdorf das Bürgermeisteramt nach knapp zwölf Jahren zurück. Als sein Nachfolger gilt Vizebürgermeister Bernhard Fenk.
In Schlägl wird Josef Moser nach 24 Jahren als Bürgermeis- ter abgelöst werden. Mit der derzeitigen Vizebürgermeisterin Elisabeth Höfler ist seine Nachfolge fixiert, der genaue Termin jedoch noch nicht.
Im April 2014 soll der Bürgermeisterwechsel in Niederkappel stattfinden. Bürgermeister Rudolf Kehrer ist seit 31. März 1995 im Amt. Seine Nachfolge ist laut Bezirks-ÖVP geklärt und werde rechtzeitig bekanntgegeben. Eine ähnliche Situation gibt es in Altenfelden. Dort soll Mitte 2014 ein Bürgermeisterwechsel stattfinden. Franz Trautendorfer lenkt seit elf Jahren die Geschicke der Marktgemeinde Altenfelden. Seit 18 Jahren im Amt ist Wilhelm Peinbauer in Oepping. Dort soll bis 2015 ein neuer Bürgermeister angelobt werden. Wer das sein wird, steht allerdings noch nicht fest.
In Arnreit wird Bürgermeister Johann Reiter im Dezember nächsten Jahres 65 Jahre alt und möchte sein Amt an einen Nachfolger übergeben. Wer das sein könnte, ist laut Bezirks-ÖVP noch offen. "In Gemeinden wie Arnreit, wo die ÖVP eine große Mehrheit hat, wird nichts passieren, wenn ein neuer Kandidat erst zur Wahl präsentiert wird", sagt Landtagsabgeordneter Georg Ecker.
2014 wird es auch in der Bezirkshauptstadt Rohrbach einen Bürgermeisterwechsel geben. Josef Hauer ist seit 7. November 2002 im Amt.
Menschen für das Amt des Bürgermeisters zu finden, sei immer komplizierter. "Beruf, Karriere und Bürgermeisteramt – das wird immer schwieriger", weiß Ecker um das Problem, jüngere Gemeindebürger als Bürgermeisterkandidaten zu gewinnen. "Die Kandidaten fragen sich, was ist mir wichtiger – Beruf oder Politik. Gehe ich in die Politik, mit dem Risiko wieder auszuscheiden und was mach ich danach."

Bürgermeister gewinnen
40 der 42 Bürgermeister im Bezirk gehören zur ÖVP. "Unser Ziel ist, dass wir in einer Gemeinde mehr den Bürgermeister stellen", sagt ÖVP-Bezirksgeschäftsführerin Gertraud Scheiblberger. VP-Obmann Günter Fischer wird sich in Julbach der Wahl stellen. In Haslach, der zweiten Gemeinde mit einem SP-Bürgermeister, will die VP "so gut wie möglich aufgestellt sein". Politik ist nicht wirklich familienfreundlich, weiß Landtagsabgeordneter Ecker aus eigener Erfahrung, darum gebe es wenig junge Ortschefs. Hauptberufliche Bürgermeister gibt es derzeit in Schönegg (Peter Pagitsch), in Hofkirchen (Martin Raab) und in Auberg (Michael Lehner). Eine Doppelfunktion als Amtsleiter und Bürgermeister haben Wilfried Kellermann (Ulrichsberg) und Bernhard Hain (Schwarzenberg).