Der A-Referee deckt auf

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AIGEN-SCHLÄGL (gawe). Es gibt in Österreich rund 2000 Referees für den Stocksport. Der Großteil fungiert in der Klasse „C“ für Regional-Mannschaften. Diese Ausbildung dauert etwa ein Jahr. Dann sind mindestens zwei Jahre Praxis bis „B“ notwendig. Es gibt 69 „B“-Schiedsrichter, die national alle Bewerbe leiten dürfen. Dann gibt es noch 26 „A“-Schiris, die internationale Bewerbe inklusive EM, WM leiten dürfen. Und schließlich den Bundesschiri-Obmann – die Nummer eins bei den Referees in Österreich. Dazu wurde Klaus Pfleger 2011 gewählt.

Kurs statt sich zu ärgern
Der 45-Jährige ärgerte sich als Spieler öfter über Fehlentscheidungen und mangelnden Durchsetzungswillen mancher Referees. Deshalb hat er diese Ausbildung absolviert. „Ich mache natürlich auch Fehler, stehe aber dazu, lerne daraus und suche dann den Dialog." Der gelernte Elektrotechniker betont, selbst nie geschummelt zu haben: „Viele Schiedsrichter trauen sich nicht, richtig durchzugreifen. Fair play war für mich auch als Spieler immer schon das wichtigste Gebot. Daher verlange ich auch vom Schiri, dass er das durchsetzt. Die Sportgeräte müssen den Regeln entsprechen: Jeder Schütze soll die gleichen Voraussetzungen haben.“ Erblich belastet betreibt er seit 35 Jahren den Stocksport. Sein größter Erfolg: Österreichischer U23-Vizemeister. Großvater, Vater und Mutter haben in der Iglmühle mit ,Birnstingeln' geschossen“. Als Referee machte er eine steile Karriere: Bezirks-Schiri-Obmann, Landesobmann, Bundes-Schiri-Obmann. Als Höhepunkt seiner Tätigkeit nennt Pfleger den Einsatz als Schiedsrichter bei der EM in der Schweiz.

Schuld hat immer der Schiri
Nur wenige sehen ihren Fehler ein, wenn sie bei nachträglicher Kontrolle disqualifiziert werden. Wobei es der Referee, der beruflich Geschäftsführer ist, genau nimmt: Das Sportgerät wird eingezogen und in Deutschland genau geprüft. Geht der Prüfbericht fatal für den Spieler aus, wird das Sportgericht tätig: Eine Spielsperre oder eine Geldstrafe winken. Allerdings: Die Überprüfungen sprechen sich herum. Ein bis zweimal im Jahr stellt er solche Manipulationen fest und kennt die Ursache: „Der Siegeswillen ist bei manchen Spielern übermäßig ausgeprägt: Es geht nur mehr um den Sieg. Eine Niederlage bedeutet für sie den Weltuntergang.“ Oftmals wird beim "Moarstock“ getrickst. Zwischen Ring und Zwischenplatte muss eine kraftschlüssige Verbindung sein. Ist die nicht vorhanden, ist er schwerer zu schießen. „Ein extrem dumpfer Klang eines Stocks macht mich hellhörig. Oder wenn ein Stock extrem stark geht. Bei begründetem Verdacht ziehe ich den Stock am Ende des Turniers ein“, sagt Pfleger.

Die Tricks:

Nummer eins: Der ausgehöhlte Stiel wird oben mit Bleikugeln beschwert und der Stock somit kopflastig. Der Stock kippt leichter und ist schwerer zu schießen. Vor der Überprüfung wird ein Gegengewicht in den unteren Teil des Stiels geschoben und mit Metall zugegossen. – Somit ist der Stiel bei der Prüfung im Gleichgewicht und in Ordnung. Nach der Kontrolle entfernst du das untere Gewicht wieder. (Nicht nachmachen! – Disqualifikation!)

Nummer zwei: Der Stockring wird am oberen Ende etwas abgedreht. Er hat dann eine leichte Neigung nach innen. Effekt: wird er geschossen, kippt er und verspreizt sich etwas nach innen. Er bleibt damit leichter im Zielfeld. Schießt du dagegen mit so einem Stock einen anderen, kippt er leichter und bleibt eher im Zielfeld. Differenz, die erlaubt ist: von unten nach oben am Ring max ein Zehntel mm Unterschied.

Nummer drei: Der „Knopfläufer“. Die Laufsohle des Stockes muss in der Mitte im Bereich von zwölf bis 14,5 Zentimetern planflächig sein. Wird sie durch Manipulation leicht nach unten gewölbt, kippt der Stock ebenfalls leichter.

Nummer vier: „Moarstock“. Zwischen Ring und Zwischenplatte muss eine kraftschlüssige Verbindung sein. Ist die nicht vorhanden, ist er schwerer zu schießen. „Ein extrem dumpfer Klang eines Stockes macht mich hellhörig. Oder wenn ein Stock extrem stark geht. Bei begründetem Verdacht ziehe ich den Stock am Ende des Turnieres ein“, sagt Pfleger.

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Foto: Cityfoto
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