Aufi auf’n Berg in Landshaag
Höllenritt bei Topspeed über 300 km/h
Es roch wieder nach Motorsport in Landshaag. In den engen Straßen wurden Zelte und Pavillons aufgebaut, hier parkten Motorräder oder Rennmaschinen. Die Motorrad-Bergrennelite traf sich wieder zum Bergeuropameisterschaftslauf – dort, wo Geschwindigkeiten über 300 km/h auf einer normalen Landstraße der ganz normale Alltag sind.
LANDSHAAG, ST. MARTIN. Auf die Frage, wie schnell er am oberen Stück die Straße von Landshaag nach St. Martin hinauf heizt, grinst der Streckenrekordhalter Andy Gangl nur: „Mein Tacho kann maximal 299 km/h anzeigen. Du hast aber dort keine Zeit, lange nachzuschauen, wie schnell du wirklich bist.“ Es werden laut GPS Daten wohl so an die 305 km/h sein. Er war auch heuer der große Gejagte. Sein Streckenrekord von 1:09.940, gefahren von dem schnellsten Justizwachebeamten Österreichs, blieb dann aber auch heuer unangetastet. Mit einem Schnitt von unfassbaren 186,3 km/h donnerte er damals mit seiner BMW 1000 RR den Berg hinauf.
3.620 Meter, die im Höllentempo absolviert werden
Bereits beim ersten Trainingslauf am Samstag zeigte Chris Zaiser mit seinem dritten Platz in der Superstock 1000 Klasse hinter Gammer und Gangl auf, dass nach seiner fünfjährigen Rennpause mit ihm wieder zu rechnen ist.
Kurioses Ergebnis nach dem zweiten Trainingslauf
Erster war Wolfi Gammer, zweiter Gammer, dritter Chris Zaiser, vierter und fünfter jeweils Gangl vierter und fünfter Andy Gangl. Des Rätsels Lösung: Wolfi war als Doppelstarter mit zwei verschiedenen BMWs sowohl in der Superbike- als auch in der Superstock 1000 Klasse hurtig unterwegs. Er kratzte mit dieser neuen Bestzeit auch bereits am Streckenrekord seines Teamkollegen. Die beiden Toppiloten ließen auch beim Rennen nichts anbrennen und heizten die 3,62 Kilometer lange Landstraße in 1:11.222 (Gammer) bzw 1:11.871 (Gangl) hinauf – schließlich mussten sie ihrem Teamnamen volle Ehre machen, beide waren für das Team „heating factory“ unterwegs. In dem zunehmend stärkeren Verfolgerfeld lag Manuel Schleindlhuber, ein Mitfavorit des MSC Zeiler, auf der Lauer. Der Franzose Jean-Luc David (Honda) komplettierte die Top5.
Neuer Name auf der Siegerliste
Einen Sekundenkrimi zeigte der erste Rennlauf am Sonntag. Die Top4-Piloten trennten nur 0.0058 Sekunden. Nach seiner Bestzeit im Rennlauf zwei durfte schließlich Chris Zaiser, (Ducati, Special Bike), ganz oben am Podest Platz nehmen. Er brannte eine Zeit von 1:10,657 in den Mühlviertler Asphalt.
Wie sehr die Motorsport-Begeisterten dieses Rennen in der Corona-Pause vermisst haben, zeigte sich in den tausenden Zuschauern, die ihre Helden vom Streckenrand aus anfeuerten.
Nach Sturz weitergefahren
Die kurioseste Einlage des Rennwochenendes lieferte zweifellos der Franzose Raphael Bellavoine. Nachdem er bei der Waldeinfahrt in den rechten Seitengraben gerutscht war, fuhr er auf die Fahrbahn zurück und sprang über die Straße regelrecht in die Strohballen der Streckenabsicherung. Das Motorrad blieb stecken, er setzte seine Fortbewegung mit einem Salto Richtung Wald fort und landete dort nach einigen Metern Flug. Die Zuschauer vermuteten Schlimmeres. Sie trauten aber ihren Augen nicht: Mit einem Sprung über die Strohballen kehrte er auf die Straße zurück und befreite seine KTM aus dem Stroh. Er startete sein Renngerät wieder und setzte seine Fahrt Richtung Ziel munter fort.
Fotos: gawe
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