„Sebi“ springt auf den WM-Zug auf
Langläufer Sebastian Stadlbauer für die Nordische Junioren WM in Val di Fiemme qualifiziert
JULBACH (gawe) – „Als Leistungssportler musst du immer an deine mentale Grenzen gehen. Durchsetzungsvermögen ist auch gefragt“ schildert Sebastian seine Stärken. Du musst voll kämpfen, „auch wenn dir was weh tut“. Heißt vor dem Start „Ich will unbedingt siegen. Ich weiß, dass ich gut trainiert habe“. Nach dem Erfolg gibt es „Gänsehaut am ganzen Körper“. – So auch bei der Staatsmeisterschaft Anfang Jänner in Saalfelden. Beim Showdown der besten österreichischen Sprinter krönte sich der 19jährige zum Junioren Staatsmeister. In 2:37 Minuten zeichnete er die Siegerspur auf dem 1,2 langen Rundkurs in den Kunstschnee. Damit löste er gleichzeitig auch das Ticket zur Junioren WM in Val di Fiemme (It.) am 29. Februar.
Ehrgeiz trifft Talent
Erblich vorbelastet (der Vater ist siebenfacher Radstaatsmeister), waren die Erfolge programmiert. Der erste Sieg im Langlauf im Alter von elf Jahren gelang allerdings eher zufällig: „Zwei Schüler duellierten sich vor mir um den Sieg, sie haben sich mit den Schiern verhakt und sind zu Sturz gekommen. Ich habe gewonnen“ erzählt er von seinem ersten Sieg beim Nachlanglauf in Kleinzell. Von nun an ging es steil bergauf.
Ein dritter Platz bei der österreichischen Junioren Meisterschaft und bei der U 18 EM sowie zwei Landesmeistertitel zieren inzwischen seine Visitenkarte. Nicht zuletzt auch ein Verdienst seines „Fanklubs“. aus der Heimat.
Motivation zu Höchstleistungen
: „Bei Heimrennen feuert mich die ganze Verwandtschaft (an die 40 Leute) an.“ Nach der Staatsmeisterschaft ging`s im Jänner Schlag auf Schlag weiter: Dritter Platz beim 10 km Skating in der Ramsau; zeitgleich hinter zwei weltcuperprobten Polen; achter Platz beim Dolomitensprint in Lienz vor Langlauf-Topstar Joe Dürr.
Durch Spitzenleistungen wurden auch Ausrüster Firmen auf den SU Böhmerwald Haderer Athleten aufmerksam. Für Sebastian ist das ein völlig neues Gefühl. Nach seinen bisherigen Erfahrungen geht es den großen Ski-Herstellern nur um die großen Weltcupstars. Mit den neuen Salomon Schiern unterwegs zu sein bringt zusätzliche Motivation.
18 Paar 1,92 m lange Langlauflatten stehen zur Auswahl. Entscheidend ist auch die Spannung der Schi: „Bei kalten Schnee sollte der Schi eine große Auflagefläche haben, bei nassem Schnee eher eine geringe“ erklärt der
„Lehrlinge, die sportlich gut sind, haben 4,5 Jahre Lehrzeit“ begründet der angehende Maschinenbauchtechniker seine verlängerte Ausbildung im Nordischen Zentrum Eisenerz. Um in der nächsten Saison alle Kräfte auf sportliche Ziel konzentrieren zu können, hat er im Vorjahr gleich zwei Klassen Berufsschule (dritte. und vierte) in einem Jahr absolviert.
Am vergangenen Samstag bestätigte Markus Gandler, ÖSV Langlauf- u. Biathlonchef: „Der Start von Sebastian bei der Junioren WM in Val di Fiemme am 29.1. (Sprint in der freien Technik) ist fix.“ Obwohl an der Spitze die Luft sehr dünn ist: Vielleicht erstrahlt bei der WM ein Aushängeschild der Schiunion Böhmerwald Haderer nächste Woche aufs Neue.
Fotos: gawe
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