Frau in der Wirtschaft
"Es stand schon immer fest, dass ich Chefin werde"

- Bettina Blahnik-Wöss ist Geschäftsführerin einer Spenglerei.
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AIGEN-SCHLÄGL (srh). Dass man auch als Frau in einem männerdominierten Beruf Fuß fassen kann, zeigt Bettina Blahnik-Wöss. Sie ist die Geschäftsführerin der Spenglerei Wöss in Aigen-Schlägl und wurde kürzlich als Vorbildunternehmerin ausgezeichnet.
Der Weg bis hier hin war kein leichter, wie die Aigen-Schläglerin beschreibt: "Nachdem ich die Lehre zur Industriekauffrau abgeschlossen hatte, begann ich mit den Ausbildungen zur Spenglerin und Dachdeckerin. Es war sehr schwer eine Lehrstelle zu finden, doch nach langer Suche stellte mich eine Firma in Pasching ein. Die Berufsschule musste ich damals selbst bezahlen." Nach der Arbeit übte Blahnik-Wöss oft und ging die Arbeitsabläufe durch. Sie legte sich ins Zeug und feilte an ihren Fertigkeiten um das Handwerk perfekt zu beherrschen. "Am Anfang habe ich lange gebraucht um die handwerklichen Aufgaben gut zu meistern. Ich wollte meinen Chef und vor allem mich selbst zufrieden stellen", sagt die Unternehmerin. Den Spengler-Meister absolvierte sie innerhalb von drei Monaten. Weitere sechs Monate investierte die Aigen-Schläglerin in den Dachdecker-Meister. "In diesen neun Monaten habe ich kein Geld verdient. Mein Vater hat mich in dieser Zeit sehr unterstützt, dafür bin ich ihm sehr dankbar", erklärt Blahnik-Wöss.
"Die Arbeit hat mich fasziniert"
"Es stand schon immer fest, dass ich mich selbstständig mache und Chefin einer Firma werde", lacht die Unternehmerin. Die Liebe zu einem handwerklichen Beruf entwickelte die Aigen-Schläglerin schon in jungen Jahren. Als kleines Kind begleitete sie ihren Vater oft auf Baustellen. "Es ist faszinierend, was man mit den Händen alles schaffen kann", sagt Blahnik-Wöss. Da die Tätigkeiten oft anstrengend sind, muss man ein dickes Fell haben, um den Beruf ausüben zu können. "Die Temperaturen im Sommer und im Herbst zehren sehr an den Kräften. Schwindelfrei zu sein gehört zu den Voraussetzungen. Es sollte einem auch bewusst sein, dass man sich bei dieser Arbeit die Finger schmutzig macht", erklärt die Unternehmerin. Die Spenglerei ist ein Saisonbetrieb. Von März bis Dezember wird hier gearbeitet. Die Wintermonate werden von den fünf Arbeitern und dem Lehrling für Weiterbildungen und Schulungen genutzt.
Spaß sollte nicht zu kurz kommen
Die Aigen-Schläglerin hat ihre Berufswahl noch nie bereut: "Ich habe nie an meiner Entscheidung gezweifelt. Meine Arbeit macht mir großen Spaß, das ist das wichtigste. Egal was mann macht, die Freude sollte dabei nicht zu kurz kommen." Blahnik-Wöss hat sich in ihrem Leben viele Ziele gesetzt und diese auch erreicht, darauf ist sie sehr stolz. "Es gibt gute und schlechte Tage, aber das ist überall so. Ich bin glücklich, denn mein Beruf erfüllt mich", betont die Geschäftsführerin.




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