AMS Rohrbach
"Gekampelt und geschneuzt" zum Vorstellungsgespräch kommen
Wie soll die Bewerbungsmappe aussehen? Was muss im Bewerbungsscheiben unbedingt erwähnt werden? Was ist ein No-Go beim Vorstellungsgespräch? Diese und weitere Fragen beantwortet Doris Steiner, Geschäftsstellenleiterin des AMS Rohrbach.
BEZIRK ROHRBACH. Früher oder später wird jeder einmal mit dem Schreiben einer Bewerbung und mit dem darauf folgenden Vorstellungsgespräch konfrontiert. Doch auf was muss man beim Bewerbungsschreiben achten? "Es sollte an den angestrebten Beruf angepasst sein. Eine Bewerbung für einen Bürojob muss viel exakter formuliert und 'ordentlicher' sein, als für einen Beruf in der Baubranche", erklärt Doris Steiner, Geschäftsstellenleiterin des AMS Rohrbach. Weiters rät sie, die Bewerbung in der gewünschten Form, beispielsweise per Mail oder per Post, zu übermitteln. "Das sagt auch schon einiges aus. Es zeigt dem Arbeitgeber, ob der Bewerber das Stellenangebot sinnerfassend gelesen hat und ob er in der Lage ist, Mails zu schicken oder Anhänge zu kreieren."
"Nicht-Erreichbarkeit ist No-Go"
Steiner betont außerdem, dass der Kandidat auf die Anrede "Sehr geehrte Damen und Herren" verzichten und stattdessen herausfinden soll, wer im Unternehmen für Bewerbungen zuständig ist. "Schreiben Sie sympathisch und persönlich. Heben Sie konkrete Leistungen sowie Erfolge, sei es in der Schule oder in einem Verein, hervor", so die Geschäftsstellenleiterin. Zudem erwähnt sie, dass Floskeln und Worthülsen vermieden werden sollen. "Achten Sie zudem auf eine vollständige Firmenanschrift und geben Sie unbedingt Ihre Kontaktmöglichkeiten an", hebt die AMS-Leiterin hervor.
Im Laufe des Schreibens sollte der Bewerber außerdem seine Stärken mit eigenen Erfahrungen belegen. No-Gos im Bewerbungsschreiben sind unter anderem Unwahrheiten und Lücken im Lebenslauf. "Wenn einige Monate zwischen dem Schulabschluss und der Bewerbung liegen, dann ergänzen Sie diese mit begonnenen Ausbildungen oder Ferialjobs." Ganz wichtig ist es, dass der Bewerber nach dem Abschicken der Unterlagen erreichbar ist und die Mails täglich kontrolliert. Auf die Antwort des Unternehmens muss man sofort reagieren. "Nicht-Erreichbarkeit ist nämlich ein absolutes No-Go!"
Pünktlichkeit ist A und O
Wenn sich das Unternehmen dann für den Bewerber interessiert, wird dieser zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Doris Steiner erklärt, worauf man dabei achten sollte, um einen guten Eindruck zu hinterlassen: "Seien Sie authentisch und geben Sie sich, wie Sie sind. Das heißt: Keine Übertreibungen, aber auch keine Untertreibungen. Kommen Sie 'gekampelt und geschneuzt' mit ordentlicher Kleidung, gepflegter Frisur, sauberen Fingernägeln und seien Sie ausgeruht." Pünktlichkeit ist laut der AMS-Leiterin das A und O. Sie rät, lieber ein paar Minuten früher als zu spät zu kommen. Außerdem sollte der Bewerber alle Menschen, denen er im Unternehmen begegnet, begrüßen, da man oft nicht weiß, wer das ist und welche Rolle diese Person im Unternehmen spielt.
Zu den No-Gos bei einem Vorstellungsgespräch zählen unter anderem Unpünktlichkeit, Alkoholkonsum und nicht angemessene Kleidung. Minuspunkte sammelt der Bewerber auch, wenn er nicht grüßt und sich im Vorhinein nicht über den Betrieb informiert hat.
Tipps zum Online-Vorstellungsgespräch
Coronabedingt werden die Vorstellungsgespräche in einigen Firmen auch online abgehalten. Auch zu diesem Thema hat Doris Steiner einige Tipps parat. Bei dieser Form des Vorstellungsgesprächs lässt das Unternehmen dem Bewerber einen Link zukommen, um sich über die Videotelefonie kennenzulernen. Vor dem Gespräch sollten unbedingt die Internetverbindung, der Akkustand sowie Kamera und Mikrofon geprüft werden. "Testen Sie die Funktionstüchtigkeit am besten mittels eines Testanrufs mit der Familie oder Freunden. Machen Sie vorher Notizen und legen Sie sich auch die Stellenausschreibung neben sich", so Steiner.
Eine gute Ausleuchtung mithilfe von Tageslicht oder einer Lampe gehört ebenfalls dazu, damit keine Schatten im Gesicht oder im Hintergrund entstehen. Generell soll der Hintergrund schlicht gehalten werden: "Überlegen Sie, was Gegenstände im Hintergrund über Sie preisgeben." Des weiteren muss der Bewerber auf eine stille Umgebung achten. Es sollten kein Radio, Fernseher, Haushaltsgeräte, Haustiere oder Mitbewohner zu hören sein. Eine aufrechte Körperhaltung ist ebenfalls von Vorteil. "Wie bei einem persönlichen Vorstellungsgespräch gilt: angemessene Kleidung, Pünktlichkeit und Natürlichkeit. Versuchen Sie, eine Beziehung zu Ihrem Gesprächspartner aufzubauen und bedanken Sie sich am Ende für das Gespräch."
Weitere Infos dazu gibt es unter ams.at/arbeitsuchende/richtig-bewerben
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